Am Ende ging alles ganz geschwind. Aus Dezember wurde Januar und auch der Februar kam (trotz des sich jährlich wiederholenden Spiels) völlig überraschend daher. Demnach waren meine (vorerst-) letzten Wochen in Windhoek, in denen ich noch so viel vorhatte, wie im Nu vorbei.
Anfang Februar machten wir uns auf den Weg zum namibischen Matterhorn – der Spitzkoppe! Nach einer dreistündigen Fahrt durchs flache Niemandsland lagen die gigantischen Felsformationen plötzlich vor uns. Unglaublich! Unglaublich schön und unglaublich beeindruckend. Nachdem wir uns ein Schlafplatz zum Campen ausgesucht und uns mit Proviant aller Art gestärkt hatten, sprangen wir von Fels zu Fels, sprengten aufgrund intensiver Fotoshoots die Speicherkarte meiner Kamera und kletterten zum Sonnenuntergang noch höher hinaus.
Ein blauer Himmel verwandelte sich in ein tiefschwarzes Sternenzelt und daraufhin dachte sich auch meine Gesundheit – Time for a change. Ich bekam Schüttelforst gefolgt von Fieber und höllischen Ohrenschmerzen. Mittelohrentzündung vom Feinsten inklusive Gehörverlust. Dank einem Medikamentencocktail ging es mir von Tag zu Tag besser, allerdings konnte ich bis Anfang März auf meinem rechten Ohr immer noch nichts hören. Deshalb lief ich in meiner letzten Woche als Freiwillige etwas benommen durch die Straßen Windhoeks. Ich klapperte meine Lieblingsrestaurants noch einmal ab, besorgte Souvenirs und traf mich mit Menschen, die ich nach sechs Monaten zu meinen guten Freunden zähle.
In dieser Woche – Mitte Februar – wurde aus einer Vision schließlich Realität und aus meinem anstehenden Abschied ein Auf Wiedersehen. Die NBC (Namibian Broadcasting Corporation) bot mir in Kooperation mit der Deutschen Welle Akademie eine freie Tätigkeit an. In den nächsten fünf Monaten werde ich die Betreuung der bereits ausgebildeten Mobile Reporting Journalisten (NBC) übernehmen und das Büro in Windhuk weiterhin im Projekt- und Büromanagement unterstützen.
Ende Februar flog ich planmäßig zurück nach Deutschland, schloss meinen Freiwilligendienst ab, traf viele bekannte Gesichter und verbrachte schöne Stunden mit meiner Familie. Nun bin ich zurück in der kleinen Hauptstadt und habe meine ersten Arbeitstage hinter mir.
Ich freue mich sehr auf eine neue berufliche Herausforderung und kann kaum glauben, dass noch weitere fünf Monate im sonnigen Namibia auf mich warten…
