Am 18. Dezember war mein letzter Arbeitstag im Jahr 2015 und seitdem haben sich bei mir die Ereignisse nur so überschlagen. Fünf Tage im Paradies, zwei Wochen NamibiAbenteuer mit meiner Familie und sechs Tage im traumhaften Kapstadt.
Kurz vor Weihnachten hatte ich noch die Aufgabe für ein paar Tage auf Haus und Hund meiner Chefin Dani aufzupassen und es entpuppte sich als ein Urlaub im Paradies. Nach dem Aufstehen ging es erst mal in den Pool, dann in die Hängematte und an den Abenden kam Besuch zum Grillen oder wir waren Essen. Luxus pur, der mein Zuhause für den Moment hat schlecht aussehen lassen…
Heilig Abend verbrachte ich dann mit meiner Freundin Anja. Auch wenn es sich keinesfalls wie Weihnachten anfühlte, haben wir erst ein Festtagsessen gekocht und nahmen anschließend den einen oder anderen Drink in dem nahegelegenen Club Chopsis zu uns. Erstaunlich viele Leute waren unterwegs und ließen die kleine Hauptstadt für ein paar Stunden lebhaft erscheinen. Seit Mitte Dezember wirkte Windhoek nämlich ausgestorben und wie eine Gespensterstadt. Viele Menschen, die sonst die Straßen füllen, waren verreist, haben ihre Familien in anderen Teilen Namibias besucht oder versuchten der Hitze zu entkommen indem sie an die Küste fuhren.
Zwei Tage später war es dann auch für mich soweit, ich verließ die Stadt und schloss nach vier Monaten meine Familie wieder in die Arme. Der Startschuss für unseren Roadtrip. Von Windhoek fuhren wir in die Wüste nach Sossusvlei, stiegen in Herrgottsfrüh auf die Dünen hinauf und sahen wunderschöne Sonnenuntergänge. Dann ging es weiter nach Swakopmund. Nach 45 Grad und stehender Hitze kam uns die frische Meeresluft gerade recht und wir rutschten nach ein paar Problemchen mit unserem Mietwagen auch gut ins neue Jahr. Von dort ging es Richtung Norden über den Skeletoncoast Park nach Palmwag ins Damaraland. Dort wartete eine unglaubliche Weite auf uns, die durch die Sonne, den roten Boden und die grünen Büsche und Sträucher kilometerweit strahlte.
Diese Landschaft ließen wir allerdings nach zwei Tagen hinter uns und machten uns auf zum Etosha Nationalpark, der bekannt dafür ist Zuhause für zahlreiche Tiere zu sein. Wieder eine komplett neue Szenerie. Sandfarbener Boden, graue Büsche und viele kleine Wasserlöcher auf den Straßen, die es zu überqueren galt. Genau diese waren auch der Grund dafür, dass wir die Tiere leider nicht in den üblichen großen Herden zu Gesicht bekamen. Überall im Busch gab es genügend Wasser und dementsprechend waren die Tiere nicht darauf angewiesen, sich zu den großen Wasserlöchern zu begeben, um ihren Durst zu stillen. Dennoch blieben die 2.200 km, die wir insgesamt hinter uns ließen, nicht unbelebt. Neben zahlreichen Zebras, Giraffen, Straußen, den üblichen Antilopen und dem Nationaltier, dem Oryx, hatten wir das Glück in Walvis Bay auf Delfine und Robben zu stoßen und an den letzten Tagen unserer Reise noch (Wüsten-) Elefanten, Nashörner, Löwen, Geparden und Leoparden zu sehen. Ein Geschenk der Natur und ein wirklich unglaubliches Gefühl Tiere in freier Wildbahn (aus nur wenigen Metern Entfernung) zu beobachten…
Nach diesen atemberaubenden Erlebnissen ging es dann zurück Richtung Windhoek. Dort versuchte ich mich als Stadtführerin und zeigte meiner Familie mein Zuhause, das Goethe Zentrum und die Orte, an denen ich mich gerne aufhalte. Da durfte der Sundowner in der Heinitzburg, ein Abendessen im Joe’s Beerhouse und ein Besuch beim Craft Center natürlich nicht fehlen. Schließlich war es Zeit sich nach den abenteuerlichen zwei Wochen von meiner Familie zu verabschieden. Allerdings blieb mir nicht viel Zeit darüber nachzudenken, denn direkt nach dem Tascheauspacken und Wäsche waschen wurde die Tasche wieder neu gepackt und ich saß im Flieger nach Kapstadt.
Kapstadt – Eine der wohl schönsten Küstenstädte, die ich je gesehen habe und eine Stadt, die unglaublich viel zu bieten hat. Zum Glück kam ich in einem sehr schönen Hostel (Atlantic Point) unter, lernte schnell Leute kennen und hatte eine wirklich aufregende Woche. Am ersten Tag erkundete ich die Stadt mit dem (absolut touristischen) Hop on Hop off Bus und bekam dadurch einen sehr guten Überblick über die Stadt und Umgebung. Den Folgetag besuchte ich dann die Pinguine in Simon’s Town, das Kap der guten Hoffnung und genoss den wohl schönsten Ausblick auf den atlantischen Ozean – vom Chatman‘s Bay Drive aus.
Natürlich holte mich während meines Aufenthalts auch die Geschichte Südafrikas ein und neben einer Führung durch den District Six und die Altstadt rund um den Green Market Square, besuchte ich Robben Island. Circa elf Kilometer vom Festland entfernt liegt die kleine Insel in dessen Gefängnis Nelson Mandela 18 Jahre inhaftiert war. Mit jedem Kilometer den man sich mit der Fähre von der Stadt und dem Tafelberg entfernte wuchs die Vorstellung über die Zeit der Apartheit und damit mein Entsetzen. Besonders ergreifend war es, dass der etwa 60 Jahre alte Mann, der uns durch das Gefängnis führte, selbst fünf Jahre seines Lebens an diesem Ort gefangen war. Eine wirklich beeindruckende Tour, die mir noch lange im Gedächtnis bleiben wird.
An einem anderen Tag wanderte (und vor allem kletterte!) ich dann mit ein paar weiteren bewegungsfreudigen Leuten aus dem Hostel auf die Spitze des Lion’s Head. Genau wie der Tafelberg prägt auch dieser Berg das Stadtbild Kapstadts. Er bietet einen wundervollen Ausblick über den atlantischen Ozean, in der Ferne kann man Robben Island erspähen und das Nobelviertel Camps Bay liegt einem zu Füßen…
Wennschon dennschon!
Wenn man sich schon in der Nähe so vieler Weingüter aufhält, muss man diese natürlich auch besuchen und den unterschiedlichen Wein probieren. Auf einer vom Hostel organisierten Weintour klapperten wir drei Weingüter, eine Brauerei und eine Cognacbrennerei ab und waren am Ende des Tages mehr als feuchtfröhlich unterwegs. Auf so viel Wein folgte dann ein leckeres Dinner im Rick’s Café und eine Nacht im Dubliner, ein Pub auf der Long Street – die als die Partymeile der Stadt gilt.
Kapstadt ist wirklich eine Reise wert. Neben der Geschichte, Natur und den Weingütern kann man zudem wunderbar Geld ausgeben und bis zu seinem Rückflug im Shimmy Beach Club tanzen…
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– Momentaufnahmen –



Hey Julia, das hört sich ja wunderschön an!
Ich wünsche dir noch eine tolle Zeit in Namibia, geniess es! 🙂 Lg, Clara