In den vergangenen Wochen war ich mehrmals beim Amt, um mein Visum zu verlängern. Man kann sich wirklich kein Bild von dem Ablauf dort machen, bevor man nicht selbst dort war.
Hier ein Versuch: In einem ca. 30 Quadratmeter großen Raum „sitzen“ Menschen an Schaltern an. Klingt komisch ist aber so – schließlich gibt es mehrere Stuhlreihen und sobald eine neue Person vorne am Schalter an der Reihe ist, rücken alle einen Stuhl weiter auf. Das weckte bei mir einige Erinnerungen an das Kinderspiel „die Reise nach Jerusalem.“ Dementsprechend kann es schon sein, dass man innerhalb der mind. 30 minütigen Wartezeit auf 20 verschiedenen Stühlen sitzt. Endlich am Schalter angelangt blickt man dann einer sehr gelangweilten Person ins Gesicht und hofft aufrichtig, dass diese einem weiterhilft und nicht direkt wieder wegschickt, weil angeblich irgendwelche Unterlagen fehlen…
Nach einigen nervenaufreibenden Stunden dort habe ich dennoch mein Arbeitsvisum verlängert bekommen und einen weiteren fetten Stempel im Pass. Vor allem aber habe ich erfahren, dass es tatsächlich Momente gibt, in denen man die in Deutschland herrschende Bürokratie vermisst. Vielen Dank dafür!