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Was ich als Freiwilliger so mache

Herbst-Update

Vor drei Wochen fand in Lugo das Fest „San Froilan“ statt: eine Art Stadtfest, auf das in Lugo das ganze Jahr hingefiebert wird. Es ist so bekannt, dass sogar Menschen aus den anderen Städten Galiziens anreisen. Es gibt eine Woche lang jeden Abend Konzerte, die Stadt ist geschmückt, es gibt Verkaufsstände mit traditionellem Handwerk und eine große Kirmes. Und das Wichtigste: Pulpo a la gallega. Pulpo bedeutet Oktopus, der im Wasser gekocht und anschließend mit Scheren in kleine Stücke geschnitten wird. Serviert wird er typischerweise mit Kartoffeln und Brot auf einer Holzplatte. Pulpo kann man in Lugo das ganze Jahr essen, aber zu San Froilan gibt es ihn an jeder Straßenecke für ca. 16€ pro Portion.

Während dieser Woche war ich außerdem in A Coruña, der nächstgrößeren Stadt neben Santiago, am Meer gelegen. Die Stadt ist super beliebt zum Shoppen und Bummeln und die ruhige Atmosphäre soll ganz anders sein als das hektischere Santiago. Das kann ich noch nicht beurteilen, da Santiago noch auf meiner Reiseliste steht. Fest steht aber, dass ich nicht zum letzten Mal nach A Coruña gefahren bin, von Lugo sind es ungefähr 1 Stunde und 15 Minuten mit dem Bus.

Insgesamt geht es mir sehr gut in Lugo, meine Einsatzstelle gefällt mir und ich habe schon einige (eigentlich nur internationale🥲) Freunde gefunden. Am Wochenende gehen wir häufig in Bars oder Tapas essen (Tapas sind kleine Portionen von z.B. Pommes oder Fleischgerichten, die man im Lugo in einigen Bars kostenlos zum Getränk bekommt, allerdings nur zwischen 19 und 23 Uhr). Tapas sind in ganz Spanien bekannt, aber in anderen Städten deutlich teurer. Ansonsten besuche ich während meiner freien Zeit meinen Spanisch- und Englischkurs und ich spiele Volleyball an der Universität.

Momentan bin ich auf dem Rückweg von einem kleinen Urlaub in Madrid, da ich Ende Oktober drei Tage frei hatte. Ich habe mich mit einer Freundin von Kulturweit dort getroffen und wir haben so einiges gesehen, vom Museo del Prado über die Gran Vía bis zum Studentenviertel. Es war wirklich super und ich wäre gerne noch länger geblieben, aber die Schule ruft wieder! Ein paar Videos und Bilder folgen sofort 😉.

Alles zu Kulturweit

Mittlerweile bin ich fast in Lugo angekommen. Die Stadt liegt in der Provinz Galizien im Nordwesten Spaniens und hat ungefähr 100.000 Einwohner, verteilt auf 332 Quadratkilometer. Die zwei nächstgrößeren Städte sind A Coruña und Santiago de Compostela.

In Lugo werde ich an einer spanischen Schule als Fremdsprachenassistentin die Deutschlehrer vor Ort im Unterricht unterstützen, zum Beispiel Materialien vorbereiten oder bei Vokabelfragen helfen. Ich kann auch kleinere Präsentationen vorbereiten oder eine Übung anleiten.

Ich mache ein ein Freiwilliges Soziales Jahr im Ausland mit dem Träger Kulturweit. Dies ist ein Programm der Deutschen UNESCO-Kommission, das vom auswärtigen Amt gefördert wird. Jedes Jahr werden Freiwillige in viele Länder der Welt entsandt und finanziell unterstützt, um Vermittler von Kulturen zu werden, vor Ort bei Projekten zu unterstützen und eigene Erfahrungen zu machen. Bei der Bewerbung konnte man eine Präferenz für das Einsatzgebiet vornehmen (Afrika / Südosteuropa / Amerika / Asien), aber das genaue Land kann man vorher nicht auswählen. Man sollte also offen für einen generellen Einsatz sein, unabhängig vom Einsatzland. Ich wollte gerne in ein spanischsprachiges Land und hatte bei meiner Bewerbung Südosteuropa als hohes Interesse und Südamerika als mittleres Interesse ausgewählt, und glücklicherweise habe ich einen Platz in Spanien bekommen.

Zusätzlich gibt es noch die Partnerorganisationen, bei deren Projekten man unterstützt. Für mich ist es das Goethe-Institut, welches es sich hauptsächlich zum Ziel gemacht hat, die moderne deutsche Sprache und Kultur im Ausland zu fördern, zum Beispiel über Bibliotheken oder Sprachkurse. Außerdem gibt es die sogenannten PASCH-Schulen (Partner-Schulen), die vom Goethe-Institut unterstützt werden, da dort Deutsch als Fremdsprache angeboten wird. Und genau in einer dieser Schulen werde ich die nächsten 12 Monate verbringen.