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Vorbereitung muss sein

Hallo Freunde,

nach der ersten formalen Begrüßung folgt jetzt mein erster richtiger Beitrag. Wobei „Beitrag“ noch etwas zu vielversprechend klingt; bin ich doch noch  ca. 1 1/2 Monate in Deutschland 🙂  Ich dachte, ich gebe euch einfach mal ein kurzes Update wie es bisher mit den Vorbereitungen für Weißrussland und Kulturweit läuft:

DAS persönliche Highlight  erlebte ich letzte Woche, als ich endlich mein langerwartetes Visum in den Händen hielt. Ein stinknormales Visum, denkt ihr sicherlich, was ist denn da schon dabei? Nun ja, für mich war es eine ganze Menge! Immerhin waren es zum ersten Mal nicht meine Eltern, die den Prozess des Beantragens auf sich genommen haben – dieses Mal durfte ich ganz alleine ran. Und als unerfahrener Neuling kann man im bürokratischen Dschungel der Ämter, Gesetze und Regelungen schonmal verzweifeln! Was macht man, wenn auf der Internetseite der Deutschen Botschaft in Minsk andere Infos stehen als auf der der Weißrussischen Botschaft in Berlin? Was macht man, wenn beim ersten Anruf im Generalkonsulat ein Mitarbeiter abnimmt der ausschließlich Weißrussisch bzw. sehr akzentbelastetes Russisch spricht? Und wie verfahre ich, wenn das ermittelte Vorgehenswissen nicht auf meine Sondersituation als Kulturweit-Freiwilliger anwendbar ist? Ihr seht schon, es war wahrlich kein Zuckerschlecken 🙂 Ich danke meinen Eltern wie auch meiner Vorgängerin Helena, dass sie mein lautstarkes Jammern und Bangen ertragen haben und mir mit ruhigen Worten und hilfreichen Ratschlägen Beistand leisteten. Und wie man sieht hat ja jetzt alles irgendwie hingehauen, dank Einladung meiner Gastschule sowie formalem Anschreiben mit Verweis auf ein spezielles Kulturabkommen zwischen Deutschland und Weißrussland halte ich jetzt sogar ein kostenloses Visum in der Hand!

Als nächstes steht für mich die Gestaltung meiner Anreise nach Pinsk an, welche sich glücklicherweise leichter und schneller erledigen lassen wird. Eine Wohnung fehlt mir aktuell auch noch, doch meine Ansprechpartnerin in Pinsk meinte  neulich zu mir per WhatsApp, ich solle mir da keine Sorgen machen – eine Wohnungssuche sei vor September (!) sowieso unrentabel… Kleine Erinnerungsstütze :Ebenfalls im September geht es für mich schon nach Pinsk, und irgendwie kann ich mich immer noch nicht so ganz mit dem Gedanken anfreunden, bis zum Schluss nicht zu wissen, wie und wo ich jetzt eigentlich wohnen werde :/ Aber so ist eben die (weiß)russische Mentalität, und so kann ich mich wenigstens jetzt schon darauf einstellen, in den nächsten 6 Monaten etwas spontaner leben zu müssen – ich fühle mich während meinen Gesprächen mit der Einsatzstelle teilweise schon jetzt wie der penible und überkorrekte Deutsche, der alles immer Monate im voraus wissen will und sich über jede kleine Unregelmäßigkeit sorgen macht, womit ich natürlich alle möglichen Klischees bestens bediene XD. Das wird auf jeden Fall eine sehr interessante Erfahrung für mich!

Medizinische Checkups, Versicherungsangelegenheiten und sonstige Formalien habe ich jetzt ansonsten hoffentlich größtenteils hinter mir! Hiezu lässt sich sagen, dass der Freiwilligendienst schon jetzt anfängt, bei mir zu Fruchten, obwohl er noch gar nicht richtig angefangen hat! Wie ich das meine? In den letzten Monaten habe ich mich zwangsläufig mit vielen Dingen vertraut machen müssen, die mir noch vor einem halben Jahr so fremd und weit entfernt schienen: Ich habe eine Krankenversicherung abgeschlossen und mich endlich mal richtig über deren Konditionen informiert; ich habe einen Rentenversicherungsausweis beantragt, ich habe meine Steueridentifikationsnummer ausgelesen (und überhaupt erstmal kapiert was zum Teufel es damit auf sich hat) und ich habe mich mit den gängigen Zollregelungen auseinandergesetzt und sie verstanden (gut, letzteres ist ziemlich gelogen – ich werde wohl oder übel warten müssen bis meine Eltern aus dem Urlaub zurück sind, denn ich habe immer noch absolut keinen Plan). Jedenfalls werde ich durch all diese Dinge ein Stück erwachsener; und das wiederrum bekräftigt mich in meiner Entscheidung, den Freiwilligendienst anzutreten! Wie viele unzählige, kleine und große Herausforderungen warten im nächsten halben Jahr auf mich, wenn ich alleine lebe und die allwissenden Mami und Papi weit weit weg sind? Es wird ein reines Abenteuer! (und ich entschuldige mich schon jetzt bei meinen Eltern für die vielen WhatsApp-Anfragen und Telefonate wenn ich mal wieder etwas elementares nicht weiß – wenigstens Kartoffeln und Nudeln kochen kann ich mittlerweile 🙂 )

Ansonsten nutze ich die verbliebene Zeit dafür, so viel wie möglich mit den Menschen zu machen, die mir viel bedeuten und die ich für 6 Monate in Deutschland zurücklassen muss. Ich liebe euch, meine Guten, und der Gedanke an einen Abschied schmerzt mich schon jetzt!

Das war es erstmal von mir, ich melde mich wenn es was Neues gibt!

Machts gut und habt euch lieb 🙂

 

PS: Ein weiteres, lang ersehntes Projekt steht mir vor meiner Abreise zusammen mit meinem lieben Vater  ebenfalls noch bevor;) Genau genommen startet es heute und endet pünktlich ein paar Tage bevor ich nach Berlin muss! Na, wer kommt auf den Titel des „Projektes“ ?

Als kleine Hilfe:   G__e  of  T_____s  😉

 

https://www.youtube.com/watch?v=71gZ4gMRvM4&t=0s

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