Che Welt,

Was heißt es angekommen zu sein? Ist es, wenn man Freunde gefunden, ein sicheres Dach über dem Kopf oder sich mit der Stadt vertraut gemacht hat? Ich glaube, diese Frage ist mit eine der häufigsten, die ich mir im Moment stelle. Ab Montag bin ich wieder auf der Suche nach einer Wohung in dieser riesen Stadt Buenos Aires, mache mir natürlich Gedanken, bin aber auch ziemlich zuversichtlich. Schon seit zwei Wochen wünsche ich mir endlich anzukommen, ein Zimmer zu beziehen und vorallem ein bisschen Routine in meinem Leben hier.

Doch zurück zu meinem Anfang und dem Zitat. Wenn ich mir überlege, welche Punkte ich schon auf meiner „Gedankenliste“ abhaken kann, stelle ich fest, dass ich eigentlich gar nicht mehr so weit von meinem Ziel entfernt bin. Ich beherrsche mittlerweile die öffentlichen Verkehrsmittel Buenos Aires’, seien es die Colletivos, Subtes oder Trens, welche ich jeden Tag auf meinem zweistündigen Fahrtweg nach Moreno brauche. Freundschaften habe ich schon geschlossen, an meiner Schule fühle ich mich sehr wohl und Projekte habe ich auch bereits geplant. Das Einzige, was hier noch fehlt, ist ein fester Wohnort, doch auch das beunruhigt mich nicht so stark, denn ich habe hier schon wahnsinnig tolle Leute getroffen und in Deutschland meine Lieben, die mich unterstützen und mir helfen. Ich suche einfach weiter, erfahre jeden Tag etwas Neues und halte mein Ziel im Auge. Vielleicht ist es der Weg, vielleicht die vollendete Ankunft, vielleicht die Heimreise im Februar. Ich weiss es noch nicht.

Alles in allem stelle ich mir die Frage noch einmal, nur dieses Mal einbisschen abgeändert:

„Bin ich angekommen?“ –  „So direkt? Ja!“