Und zwar nicht nur körperlich, sondern auch mit Kopf und Herz!
Ein kleiner Rückblick:
Mein Wecker klingelte gestern um 8 Uhr, also zu einer verhältnismäßig humanen Uhrzeit. Müde war ich trotzdem und so versuchte ich mein Gehirn mit schwarzem Tee in Gang zu bringen. Nachdem die letzten Vorbereitungen getroffen und Bruder und Oma verabschiedet waren, ging die Fahrt zum Flughafen los. Um Aufregung zu vermeiden, schlief ich sicherheitshalber gleich mal wieder ein.
Am Flughafen angekommen holte mich mein Packtrauma wieder ein. Schon zwei Tage vorher stand ich kurz vor einem Nervenzusammenbruch, weil ich schon drei Kilo Übergepäck in meinem absolut überdimensionierten Koffer hatte. Weil ich diese drei Kilo nicht mehr eliminieren konnte, dachte ich, dass es jetzt ja auch egal ist und packte nochmal drei Kilo drauf. Als ich der netten Flughafendame mein Leid klagte, schob sie meinen Koffer so schnell weiter, dass sie unmöglich die Anzeige richtig lesen konnte und sagte: „Übergepäck? Nein, Sie haben kein Übergepäck!“ 50€ gespart, der Tag war langsam nach meinem Geschmack.
Dann ging es zur Passkontrolle. Als noch nicht exzessiv herumgereister Mensch, der die EU nur in die Schweiz verlassen hat und die Vorzüge des Schengen-Abkommens schon immer sehr geschätzt hat, für mich absolutes #Neuland. Doch auch diese Hürde konnte ich mit Leichtigkeit überspringen und saß alsbald im Flugzeug. Trotz meiner Flugangst war der Flug ganz nett, ich konnte nämlich schon aus der Luft ein bisschen von der Schönheit meines Einsatzlandes bewundern.
Als nach der Landung der Stempel im Pass und der Koffer auf dem Band erschienen war, ging noch einer meiner heimlichen Träume in Erfüllung. Ich wurde von einem sehr netten, deutschsprachigen Taxifahrer mit einem Schild erwartet, auf dem mein Name stand. Ich konnte mich richtig wichtig fühlen! 😀 Ich wurde fix ins Taxi geladen und ab ging die wilde Fahrt von Podgorica, der Hauptstadt, nach Ulcinj, meinem Einsatzort. Wir fuhren erst über einen See und durch eine wunderschöne Gebirgslandschaft, dann hörte ich den Satz: „Wenn wir durch diesen Tunnel durch sind, sieht man das Meer!“ Endlich! Doch am Ende das Tunnel war ich zunächst enttäuscht, wieder nur einen neuen Berg vor mir zu sehen. Ich blickte mich suchen um. „Da drüben ist es doch!“ Und tatsächlich, zwischen zwei Bergen spitzelte das Meer hindurch und gab mir einen ersten Eindruck von der kontrastreichen Landschaft Montenegros. Ich begann langsam aber sicher jeden Tunnel zu verfluchen, weil er mir den Blick auf meine wundervolle Umgebung versperrte.
Vor meiner Unterkunft erwartete mich ein kleines Empfangskomitee. Mein Mentor, der sehen wollte ob ich heil angekommen bin. Mein Vermieter mit seiner Tochter, die deutsch spricht und seiner Frau, die mich auf Englisch mit den Worten begrüßte: „Du kannst mich alles fragen und über alles reden, ich werde deine zweite Mutter sein.“ Und dann war da noch meine Vorvorgängerin Alexandra, die gerade hier Urlaub macht und mir sofort bereitwillig alles zeigte und alles erklärte. Wir gingen noch zusammen in die Stadt und an den Strand, wo uns ein Sternenhimmel ähnlich dem am Werbellinsee erwartete.
Ich fiel abends totmüde ins Bettchen. Welche Sorgen ich mir auch immer im Vorfeld gemacht habe, als ich heute morgen aufwachte und von meinem Bett aus das Meer sehen konnte, war ich sicher, dass es eine super Zeit wird und ich viel Spaß haben werde.
PS: Das ist schon die zweite Version meines Textes, die erste war plötzlich weg, nachdem der Server sich mal wieder verabschiedet hatte…