Ihr Lieben, lang ist’s her, deswegen an dieser Stelle ein kleiner Einblick, was die Wochen im Mai und Anfang Juni so für mich bereit gehalten haben : )

Die letzten Stunden meiner Märchen-AG standen bevor, in denen sich das freie Formulieren von Texten auf Grund des Wortschatzes der Kinder und meiner fehlenden Mongolischkenntnisse wirklich als große Herausforderung herausstellte. Doch ich bin mit den Ergebnissen sehr zufrieden und bin gespannt auf die Gestaltung des Märchenbuches. Hier eine kleine Preview eines Kindes der vierten Klasse, das seit knappen zwei Jahren Deutsch lernt:

Es war einmal ein Huhn und eine Fledermaus. Sie sind Freunde. Aber das Huhn ist Nacht schlafen. Und die Fledermaus ist Tag schlafen. An einem Tag denkt das Huhn: „Warum kann ich einmal in der Nacht aufwachen mit der Fledermaus zu treffen?“. Im Wald ist ein See. Einmal wacht das Huhn auf und geht zum See. Dort wartet die Fledermaus. Sie freut sich. Und das Huhn und die Fledermaus leben glücklich bis an ihr Lebensende.

Neben der Märchen-AG habe ich für alle drei Klassenstufen Übungshefte für die Ferienzeit konzipieren dürfen. Auf insgesamt 60 Seiten konnte ich mich methodisch und didaktisch so einmal komplett austoben, was unheimlich viel Spaß gemacht hat.

Für Eriks Sachunterrichtseinheit in der Grundschule habe ich einen 15 minütigen Film über mein Leben und die Schule in der Mongolei gedreht. Zu sehen sind unter anderem Einblicke in meinen Schulweg und die Schule, kleine Monologe einiger Kinder über ihre Hobbys und Lieblingsfächer, ein Kochrezept für ein leckeres mongolisches Reisgericht und Ausschnitte aus einem mongolischen Abschlussfest der diesjährigen Abiturient_Innen meiner Schule. Wer Interesse hat, sich diesen anzuschauen, kann sich gerne persönlich bei mir melden.

Schließlich wollte ich an meinem letzten Schultag auch nicht still und heimlich davonschleichen und backte am Abend zuvor 102 Muffins – mit einem einzigen Muffinblech. Der guten deutschen Backmischung von Ruf sei Dank jedoch mehr zeitlicher als kulinarischer Aufwand. Und ich bin rückblickend sehr froh, dass ich diesen Aufwand auf mich genommen habe, so wurde den Kindern und auch mir der Abschied noch einmal bewusster.

In der ersten Juniwoche stand dann das Zwischenseminar bevor, in dem insgesamt zehn Freiwiliige aus Usbekistan, Kirgistan, Tadschikistan und der Mongolei zusammenkamen. Auch wenn sich meine Vorfreude diesbezüglich in Grenzen hielt, da ich zunächst nicht davon begeistert war, dass das Zwischenseminar in der Mongolei und dann auch noch in meiner Stadt stattfinden würde, war es eine klasse Zeit, insbesondere geprägt durch den spannenden Austausch untereinander über die Ländergrenzen hinaus : )

Das Highlight war eindeutig der Tagesausflug am Mittwoch. Ziel war der nahe gelegene Nationalpark Terelj: nach einem ersten Anstandsbesuch bei Chinggis ging es zu einer mongolischen Familie, die für uns Tsuivan (Nudelgericht) und Suutei Tsai (Milchtee) kochten, uns einige ihrer vielen Pferde für einen Ausritt zur Verfügung stellten und uns einen Einblick in den Bau einer Jurte gaben. Danach ging es weiter in den Nationalpark hinein, zum Schildkrötenfelsen und einer alten mongolischen Klosteranlage, die als krönenden Abschluss einen wundervollen Ausblick bereit hielt. Und jetzt lasse ich Bilder für sich sprechen : )

Nun sind seit Anfang Juni tatsächlich die Sommerferien eingetreten und meine Zeit an der Schule ist damit bereits zu Ende. Doch bevor ich dem Fachberater der ZfA unter die Arme greifen werde, stehen meine lang ersehnten Reisen bevor. Begonnen habe ich meine kleine Reisezeit mit einer 10tägigen Reise nach Japan, von der ihr dann in meinem nächsten Blogeintrag lesen könnt. Jetzt bin ich ab morgen erstmal für 14 Tage in der Mongolei unterwegs : )

Fühlt euch alle ganz doll gedrückt!