13 Tage bin ich nun schon in diesem faszinierenden, einzigartigen und eindrucksvollen Land. Ich empfinde es rückblickend als sehr erstaunlich, dass sich all die bisherigen Eindrücke und Geschehnisse innerhalb eines so kurzen Zeitraumes ereignen können. So viel ist bereits passiert. Ich möchte euch auf einen kleinen Einblick in meine Erlebnisse und meine damit verbundenen Gedanken mitnehmen und ich hoffe sehr, ich kann euch so eine kleine Vorstellung von meinem Leben hier aufzeigen.
Bereits seit meinem ersten Tag bin ich von der Offenheit, Warmherzigkeit und Gastfreundlichkeit der Menschen, die mir bisher begegnet sind, fasziniert. Insbesondere meine Gastfamilie steht mir von Beginn an mit Rat und Tat zur Seite und sie haben mich sehr herzlich in ihr zu Hause aufgenommen. Ich fühle mich sehr wohl hier und bin ihnen dankbar für diese kleine Wohlfühloase im ganzen Trubel dieser turbulenten Stadt.
Denn Ulan Bator (UB) ist immer auf den Beinen. Auch wenn der Stadtkern an sich nach einer anfänglichen Orientierungsphase überschaubar ist, tummeln sich umso mehr Menschen auf den Straßen. Man merkt ziemlich schnell, dass UB in den vergangenen Jahren ein so rasantes Wachstum erlebt hat, wie es eine Stadt selten aushält: etliche Neubauten in Form von Hochhäusern durchziehen die Stadt, um Platz für all ihre Bewohnerinnen und Bewohner zu schaffen. Auch die Jurten-Viertel an den Stadtgrenzen vergrößern sich rasant. So bleibt manchmal – zumindest aus meiner persönlichen Perspektive – keine Zeit für eine ästhetische Komponente. Aber nichts desto trotz hat die Stadt auch ihren Charme! Einen großen sogar. Zum einen liegt UB in einem Tal umgeben von vier großen Bergen, sodass man aus fast jedem Winkel der Stadt einen Blick auf die faszinierende Landschaft der Mongolei erhaschen kann. Zum anderen kann man mit der Zeit immer wieder neue kleine Fleckchen, wie neidliche Cafes oder Restaurants,
entdecken, die dazu einladen, ein wenig zur Ruhe zu kommen und als Beobachter_in dem Treiben seinen Lauf zu lassen. Insbesondere der Sukhbaatar Platz mitten im Stadtzentrum vor dem mongolischen Parlament lädt mit Blick auf die Berge und der Sonne im Gesicht (denn bis jetzt war wirklich an jedem Tag strahlend blauer Himmel) dazu ein.
Nicht weit von hier liegt meine Arbeitsstelle: die Schule Nr. 1 – die älteste Schule von UB, gegründet 1923. Seit dem Schuljahr 2013/14 kann hier von den Schülerinnen und Schülern Deutsch erlernt und nach einigen Jahren ebenso das Deutsche Sprachdiplom (DSD) der Kultusministerkonferenz erworben werden. Derzeit werden rund 100 Schülerinnen und Schüler der dritten bis fünften Klasse unterrichtet und hierauf vorbereitet und meine Aufgabe ist es, zu unterstützen wo ich nur kann. Selbstverständlich begleite ich den Unterricht mit, ich helfe jedoch auch bei der Vor- und Nachbereitung, unterstütze und organisiere Projekte, nehme an Fortbildungen teil,… und es ist immer ein offenes Ohr für meine Ideen und Anregungen. Und wie sollte es nach den bereits so positiven Worten anders sein, mit meinen Kolleginnen verstehe ich mich auch sehr gut und ich bin sehr dankbar, dass sie so herzlich sind! Ein angenehmes Arbeitsumfeld, ich bin sehr glücklich darüber, mich und meine Ideen hier einbringen zu dürfen.
So, genug geschwärmt, denn UB hält auch jeden Tag eine große Herausforderung bereit. Seit Beginn meines Aufenthalts hier stelle ich mir immer die gravierende und bedeutende Frage: Wie komme ich nur lebend auf die andere Straßenseite? Denn bei einer ersten Beobachtung des Straßenverkehrs liegt die These nahe, dass in der Fahrschule gelehrt wird, den Fußgänger_innen in keiner Weise Beachtung zu schenken. Um diese Hürde zu umgehen, habe ich jedoch schnell eine effektive Problemlösestrategie entwickeln können. Man braucht: eine mongolische Person, die sich einer von hupenden Autos und Bussen überfüllten Straße selbstbewusst entgegenstellt und somit Unbesonnenheit sowie Zielstrebigkeit ausstrahlt. Dieser Person nähert man sich dann bis auf wenige Zentimeter und versucht so in ihrem Windschatten ebenfalls sicher die andere Straßenseite zu erreichen. Ganz wichtig hierbei ist jedoch, sich nicht von den misstrauischen Blicken oder den Versuchen, den/die Verfolger/in abzuschütteln, beirren zu lassen. Es heißt also: immer schön dranbleiben!
Übrigens: Nicht dass hier das Bild entsteht, die mongolische Regierung überlässt dem bunten Treiben auf den Straßen seinen Lauf. Die letzte Ziffer auf dem Nummernschild gibt an, an welchem Tag der Woche man seinem Auto eine Verschnaufspause in der Garage gönnen muss. So dürfen sich beispielsweise Autos, deren Nummernschilder auf die Ziffer 4 enden, am Mittwoch nicht ins Getümmel stürzen.
Am vergangenen Wochenende erhielt ich dann das erste Mal die Möglichkeit, das
Treiben UBs hinter mir zu lassen und einen ersten Eindruck von der umgebenen Landschaft zu erhaschen. Mit insgesamt acht Personen in einem ziemlich genialen und lieb gewonnen Kleinbus ging es von UB aus zunächst Richtung Westen.
Bevor wir unsere Reise jedoch antreten konnten, absolvierten wir
noch einen traditionellen mongolischen Brauch, der den Reisenden eine sicheren Weg ebnen soll. Hierbei sucht man sich drei Steine und umrundet das Gebilde auf dem Bild rechts (Namen vergessen, entschuldigt) insgesamt drei Mal. Bei jeder Runde wird dann einer der drei Stein geworfen.
Mit diesem achtfachen Glück konnte es nun also losgehen. Unser Ziel war es, eine Jurte zu finden, in der wir die Nacht verbringen konnten, um dann am nächsten Tag von dort aus zu einer alten mongolischen Tempelanlage fahren zu können. Gesagt, getan. Unser Fahrer bog also nach ungefähr 1 1/2 Stunden Fahrt von der asphaltierten Straße ab und fuhr – nach meinem Empfinden – einfach querbeet auf die Berge zu, ohne dabei in irgendeiner Weise einem Straßenverlauf zu folgen. Verrückt! Nach zwanzig Minuten
Gewackel, Geschleuder und Gelächter kamen wir tatsächlich plötzlich zu einem kleinen Dorf aus ungefähr sechs Häusern an, von denen der Besitzer einer dieser Häuser zwei Jurten zur Vermietung anbot. Hier wurden wir für unsere Fahrt nun mehr als belohnt. Nachdem im Ofen ein Fe
uer brannte wurde es auch schön muckelig warm und wir hatten einen klasse Abend mit viel Essen, Trinken und einer ausgelassenen Stimmung vor uns. Am nächsten Morgen dann war ich einfach fasziniert von der Landschaft! Ich weiß auch gar nicht, wie ich diese Eindrücke überhaupt in Worte fassen soll und lasse an dieser Stelle nachfolgend ein paar Fotos für sich sprechen.
Ihr merkt hoffentlich, ich fühle mich hier bis jetzt rundum wohl, auch wenn manchmal natürlich ein paar Sehnsuchtsmomente nach euch lieben Menschen in Deutschland aufkommen. Ich drück euch alle ganz doll und hoffe eure Neugierde ist hiermit zumindest ein klein wenig gestillt.








moin moin dana,
klingt alles sehr cool und so siehts auch aus.
aber wo sind die beweisfotos, dass du wirklich da bist 😀
lg
tim
Hey Dana,
das sieht alles total schön und spannend aus! Ich wünsche dir noch ganz viel Spaß bei deinem Abenteuer und passe derweil gut auf deine „Jurte“ 😉 in Bremen auf!
GLG
Simon
Liebe Dana,
habe vergessen, wie man Kommentare schreibt.
dkwaiodjAOIWdoauwhduiawdhiawdjkpaofkawoüdkw
adkopawdkaopwdkoawdkawopd
Aber schön siehts da aus! 🙂
ein Drücker vom leo
Liebe Dana, großartig, diese tollen Erlebnisse und eindrucksvollen Photos im blog zu teilen! Ich wünsch‘ Dir weiterhin eine wunderschöne Zeit in der Ferne, liebe Grüße aus Unterbach, Gisela
Na endlich mal der lang erhoffte erste Bericht aus der Mongolei, meine liebe Tochter 🙂
Das liest sich ja alles super und sieht sehr schön aus; der neue Fotoapparat tut anscheinend gute Dienste. Ich freue mich schon auf die nächsten Berichte und Fotos.
Ein sehr schöner Bericht mit eindrucksvollen Photos!! Unsere Neugierde ist zumindest ein klein wenig gestillt!
Ganz liebe Grüße von Mami
Wundervoll! 🙂 Ich hab kurz die Hitze und das lateinamerikanische Temperament hinter mir gelassen und bin mit dir in der Jurte gewesen und saß neben dir in dem Minibus. Ich hab dich sehr lieb. Take care! <3
Liebe Dana! Ich freue mich sehr, dass es dir offenbar so gut gefällt und wünsche dir von ganzem Herzen, dass es auch weiterhin so gut läuft! Aber ein ganz kleines bisschen bin ich doch enttäuscht: Wo bleiben die Fotos von den bärtigen Männern auf den kleinen Pferden? Mein Weltbild verträgt es doch nicht, wenn Vorurteile nicht bedient werden! 🙂
Fühl dich ganz doll gedrückt und hab weiterhin eine so wundervolle und ereignisreiche Zeit! Ganz ganz liebe Grüße aus Bremen
P.S.: Bei dem ganzen Schnee kommt mir ja der Gedanke an ganz ungeahnte Ausmaße, die Schneeskulpturen mit dem besonderen Charme dort annehmen könnten…