сайн байн уу? - sain bain uu?
Herzlich Willkommen auf meinem Blog, sozusagen meinem Internet-Tagebuch über meinen Mongoleiaufenthalt. Regelmäßig gab es neue Artikel und Fotos online und ich versuchte dadurch, einen möglichst guten Einblick in mein Leben im fernen Asien zu geben. Jetzt ist der Blog vollendet.Endlich war er da, der Tag, dem so viele entgegenfieberten – vor allem aber ich: Die Mini-Deutscholympiade 2012 an meiner Einsatzstelle. Warum ich diesem Ereignis entgegenfieberte? Weil die meiste Vorbereitung und Organisation in den Händen einer Kollegin und von mir lag. Die Aufregung war groß, schließlich wollten wir eine gute Olympiade haben und die hatten wir auch.
Bereits eineinhalb Monate vor Beginn der Olympiade begannen die Vorbereitungen. Die Tests mussten erstellt werden, Sponsoren mussten gefunden werden, alle Schulen mussten angeschrieben und über die Olympiade informiert werden. Bei mir drehte sich v.a. in den letzten Wochen alles nur noch um diese Mini-Olympiade. Wer mich kennt, der weiß: Wenn ich etwas anfange und allgemein etwas organisiere, dann mach ich es „gscheid“. 😉
Insgesamt mussten neun verschiedene Tests erstellt werden. Es gab nämlich drei Klassen (3,4 und 5) und jeweils drei verschiedene Niveaustufen: Anfänger, Fortgeschrittene und Deutschlandrückkehrer. Ja, und dann gab es eben noch einiges drum herum zum Vorbereiten, sei es das Gestalten der Namensschilder, der Einkauf von den Getränken für die Gäste, das Selektieren der Siegerpreise, das Schmücken des Schulhauses, usw.
Jeder Medaillenanwärter musste zunächst im schriftlichen Test sein Können beweisen, anschließend gab es für alle eine mündliche Prüfung, für die schulexterne Mongolen und Deutsche an meine Einsatzstelle kamen und die Schülerinnen und Schüler mündlich prüften. Sie mussten sich vorstellen, über ihre Hobbies sprechen und auch ein Bild beschreiben. Alle haben sich wirklich tapfer geschlagen, aber am Ende konnten nur 26 eine Medaille mit nach Hause nehmen. Eigentlich wären es ja 27 – denn neun mal drei (für Gold, Silber und Bronze) gibt nach Adam Ries 27, doch da in einer Gruppe nur zwei Schüler antraten, reduzierte sich die Gesamtzahl der Preisträger um eins auf nur 26.
Neben tollen Medaillen und Urkunden bekamen die Schüler auch Preise, die uns von verschiedenen Sponsoren zur Verfügung gestellt wurden – unter anderem hat sich auch die Sparkasse meines Heimatorts Bamberg an der Aktion beteiligt und viele nützliche Dinge für Grundschüler (Mäppchen, Spitzer, Radiergummis, und, und ,und) in die Mongolei geschickt. Ein herzliches Dankeschön allen Sponsoren. Bereits am Montag hatten viele Grundschüler die gewonnenen Materialien im Unterricht dabei.
Alle Lehrerinnen und Lehrer sowie alle Schülerinnen und Schüler waren zufrieden mit der Organisation und Durchführung dieser Olympiade. Es hat mir großen Spaß gemacht, dieses Projekt mit einer Kollegin zusammen zu planen, vorzubereiten und durchzuführen.
Vor der Siegerehrung gab es auch ein kleines Kulturprogramm, unter anderem wurde die Tante aus Marokko vorgesungen. Das kann man im Video betrachten. Über den Ablauf der Olympiade informiert die Bildergalerie unter dem Video. Viel Spaß.
Im Februar erhielt unsere Schule einen Brief von einem Berliner Museum mit dem Betreff „Einladung zum Mitmachen“. Das klang für mich schon gleich sehr interessant und ich las den Brief durch. Es ging darum, dass das „Kinder-Kunst-Museum e.V. Berlin – International“ im Jahr 2013 eine Ausstellung mit dem Titel „Reich mir deine Hand“ plant. Kinder der ganzen Welt sind eingeladen, an dieser Ausstellung teilzunehmen.
Gleich suchte ich mir die Kunstlehrerein unserer Schule, sprach mit ihr darüber und konnte sie für dieses Projekt gewinnen. Bis Mitte April – so hat sie mir versichert – gibt sie mir die „BestOf-Versionen“ aus den Zeichnungen und Malereien, die sie im Kunstunterricht mit den Klassen erstellen wird.
Das Prinzip ist eigentlich sehr einfach: Man muss seine Hand auf ein Blatt Papier legen, die Hand abzeichnen und anschließend in die Handfläche seine Wünsche und Träume zeichnen. Hierbei waren alle Techniken erlaubt – von der Bleistiftzeichnung über Malen mit Wasserfarben bis zur Collage mithilfe von Zeitschriften. Ausgewählte Arbeiten würden dann für die Ausstellung in Berlin verwendet werden.
Tatsächlich bekam ich knapp 30 Arbeiten von der Kunstlehrerin und war wirklich sehr beeindruckt, was die Schüler auf die Reihe gebracht hatten. Leider hatte ich einen Satz auf der Ausschreibung überlesen. Die Schülerinnen und Schüler sollten nämlich auf der Rückseite einen Gruß auf Deutsch an den Nächsten schreiben, sozusagen für den Museumsbesucher, der das Bild sieht.
Also ging das Projekt weiter vom Kunstunterricht in den Deutschunterricht, wo die Schüler die Sätze auf Deutsch formulierten und auf den Rückseiten niederschrieben. Vom Wunsch nach Weltfrieden bis zum persönlichen Wunsch, Sängerin zu werden, war alles dabei. Auch das freute mich sehr, da dieser kleine Wettbewerb also ein fächerübergreifendes Projekt war und die Zusammenarbeit mit der mongolischen Kunstlehrerin sehr gut funktionierte.
Momentan ist der Brief mit all den Arbeiten unterwegs nach Deutschland und ich hoffe sehr, dass die Bilder alle heil ankommen im Berliner Museum. Sehr freuen wir uns von der Alexander-von-Humboldt-Schule natürlich, wenn das ein oder andere Bild dann wirklich Bestandteil der Ausstellung sein wird – doch hier bleibt abzuwarten, bis die Ausstellung 2013 eröffnet wird.