сайн байн уу? - sain bain uu?
Herzlich Willkommen auf meinem Blog, sozusagen meinem Internet-Tagebuch über meinen Mongoleiaufenthalt. Regelmäßig gab es neue Artikel und Fotos online und ich versuchte dadurch, einen möglichst guten Einblick in mein Leben im fernen Asien zu geben. Jetzt ist der Blog vollendet.Mitte Mai erreichte mich ein überraschender Anruf von Radio Bamberg. Sie fragten an, ob si ein kurzes Interview mit mir führen dürften und ich willigte natürlich sofort ein. Das Ergebnis zum Anhören ist hier:
Abschlussfahrt der elften Klasse
Wie gut kann ich mich noch an meine Schulzeit erinnern und die Angebote der Studienfahrten in der elften Klasse, die von Nepal über Amsterdam und Madrid bis nach Rom reichten. Wenn ich hier sehe, mit welcher Fahrt sich die mongolischen Elftklässler zufrieden geben, muss ich über den Tumult damals an meiner Schule sehr lächeln.
Wie man es von Mongolen erwartet, führt die Abschlussfahrt natürlich aufs Land, in ein knapp eineinhalb Stunden von der Schule entferntes Camp, wo man drei Tage und zwei Nächte das Nomadenleben hautnah erlebt. Von Ganaa, einer Deutschlehrerin und Klassenlehrerin einer elften Klasse, wurde ich gefragt, ob ich nicht Lust hätte, auf die Abschlussfahrt ihrer Klasse mitzufahren. Gar nicht lange habe ich überlegt, sondern direkt ja gesagt.
Leider hat das Wetter nicht ganz so mitgespielt, wie wir es uns vorstellten. Dennoch waren es drei wunderschöne Tage auf dem Land mit einem echt klasse Team. Wir hatten immer viel Spaß zusammen und dieses Mal konnte ich einen weiteren Einblick in das richtige Nomadenleben bekommen. Dieses Mal war die Übernachtung im Ger interessanter und spannender, da es einerseits regnete und man mit den Witterungsbedingungen kämpfen musste und da es andererseits einen Ofen im Ger gab und man selbst ständig schüren musste, damit die Temperatur angenehm war.
Den Tag über wurde nomadisch gekocht, einmal gab es „Khorkhog“. Hierbei werden in eine große Milchkanne ein Schaf (zerteilt) sowie heiße Steine gelegt, hinzu geben kann man noch Kartoffeln, Möhren und Kohl. Nach einer knappen dreiviertel Stunde auf dem Ger-Ofen ist die Mahlzeit fertig und das leckere Fleisch kann gegessen werden. Darüber hinaus gab es verschiedene Suppen und natürlich auch den traditionellen Milchtee in seiner traditionellen Herstellung mit Fett, Mehl, Salz und Milch.
Tatsächlich erinnerten mich diese drei Tage stark ans Zelten bei der katholischen Jugend. Wenn man im Zelt liegt und den Regen hört, der auf die Plane prasselt; wenn man draußen Gitarre und Stimmen hört, wenn man zusammen musiziert; wenn man eine halbe Ewigkeit zum Klo laufen muss; wenn man das frische Gras riechen kann, usw. Der Trip zum Ger-Camp war echt toll und es hat mich sehr gefreut, dass ich dabei sein durfte.