сайн байн уу? - sain bain uu?
Herzlich Willkommen auf meinem Blog, sozusagen meinem Internet-Tagebuch über meinen Mongoleiaufenthalt. Regelmäßig gab es neue Artikel und Fotos online und ich versuchte dadurch, einen möglichst guten Einblick in mein Leben im fernen Asien zu geben. Jetzt ist der Blog vollendet.Für das zwanzigjährige Schuljubiläum der Alexander-von-Humboldt-Schule wurde ein Jubiläumsfilm gedreht. Diesen habe ich letzte Woche bekommen und möchte ihn jetzt allen präsentieren. Das Video finde ich sehr professionell gemacht und auch sehr gelungen. Der einzige Nachteil für den Großteil derer, die ihn anschauen möchten: Er ist auf Mongolisch.
Auch ich wurde im Rahmen des Jubiläumsfilms interviewt und finde meine Übersetzung sehr interessant, da diese nur am Anfang mit meinem Wortlaut übereinstimmt – aber was soll’s? Hier macht man nicht Fernsehen, sondern hier wird Fernsehen gemacht.
Der Film eignet sich aber auch gut, um einen Einblick in unsere Schule und in die mongolische Sprache zu bekommen. Für Nicht-Mongolisch-Sprechende wird er wohl nach kurzer Zeit ein wenig langweilig, weil man nichts versteht. Dieser Film ist auch nur ein Ausschnitt aus dem ganzen Film, um genau zu sein eine Hälfte.
Im Jubiläumsfilm melden sich neben Lehrerinnen und Schülern auch berühmte Absolventen der Schule, wie zum Beispiel die „Miss Mongolia 2010“ zu Wort. Die berühmten Absolventen, die ihre Geburtstagsgrüße an die Schule und Dankesgrüße an die Lehrer schicken, sind meist Manager von größeren Firmen hier in der Mongolei.
Für alle, die ein bisschen Mongolisch lernen möchten, habe ich eine Hand voll Wörter ausgesucht, die man sehr oft im Film hört. Ich schreibe jeweils die mongolische Schreibweise, die mongolische Aussprache und schließlich die deutsche Bedeutung. Viel Spaß mit dem Film 🙂
сургууль, sorgold : Schule
герман, german : Deutsch
багш, bagsch : Lehrer
20 жил, heurin tschil: zwanzig Jahre
бая нхургин, bajar hurgin: Herzlichen Glückwunsch
Viele werden die Schnauze voll haben von den Prunksitzungen und Faschingsumzügen, die in den letzten Wochen ununterbrochen im Deutschen Fernsehen gezeigt wurden. Egal, wo man war – überall wurde man mit dem Thema Fasching konfrontiert. Sei es im Bäcker, wo die Faschingskrapfen im Angebot waren oder im Supermarkt, wo man drei Pappnasen zum Preis von zwei kaufen konnte. Von all dem blieb ich dieses Jahr verschont – dachte ich zumindest bis letzte Woche. Doch dann bekam ich plötzlich die Einladung zu einer Veranstaltung in der Deutschen Botschaft hier in der Mongolei unter dem Titel „Drink doch ene mit“. Ja, herzlich Willkommen zum ersten Botschaftskarneval in der Mongolei.
Da ich bereits am 11.11 um 11:11 Uhr den Karnevalsauftakt mit Schülerinnen und Schülern meiner Schule feierte, musste ich mich natürlich beim Botschaftskarneval auch sehen lassen, wo ich zugegeben ja schließlich kein Faschingsmuffel bin, sondern bei diesen Veranstaltungen gerne mit dabei bin. Von jeder Schule in der Mongolei, an der Deutsch unterrichtet wird, sollten Lehrer und Schüler zur Veranstaltung kommen. Auch das Goethe-Institut, Botschaftsmitarbeiter sowie die Germanistikabteilungen der Universitäten waren dabei. Das lies ich mir natürlich nicht zweimal sagen und plante den Freitagabend fest als Faschingsabend ein. Die Frage nach dem passenden Outfit quälte mich bereits Tage davor, irgendwie hatte ich den Drang, dieses Jahr mal was ganz anderes zu machen und das habe ich auch gemacht – nämlich mit meinen Haaren. Das Foto sagt alles 😉 Mein Fazit: Das Outfit steht mir 😉 Am Tag darauf war ich dann sogar in den mongolischen Nachrichten zu sehen, wo ein Bericht über den Karneval ausgestrahlt wurde.
Knapp 60 Leute waren zur Veranstaltung eingeladen und sich auch gekommen. Es war das erste Mal, dass ein Botschaftskarneval veranstaltet wurde und das ausgerechnet an dem Tag, an dem Christian Wulff von seinem Amt zurückrat. Man kann meinen, dass diese Info die Veranstaltung überschattete, doch wurde darüber eher am Rande gesprochen – in erster Linie wurde das Motto zur Realität umgesetzt. Heiter und mit viel Spaß wurde ausgelassen zu den Kölner Faschingsklassikern getanzt und gesungen. Die mongolischen Schüler waren anfangs sichtlich verwirrt, fanden es aber nach einer Zeit recht amüsant.
Leider war das Programm (bestehend aus einem Gesangs- und Maskenwettbewerb) etwas dürftig. Hier hätte ich mir – um ehrlich zu sein – etwas mehr erwartet. Ebenso vom Buffet, das bestand nämlich nur aus Wurst und Pommes und – fast hätte ich es vergessen – Bier. Es hieß ja schließlich „Drink doch ene mit“. Trotzdem fand in die Veranstaltung alles in allem recht gelungen. Nach knapp fünf Stunden Fasching pur bin ich dann ins Taxi gestiegen und nach Hause gefahren. Meine Befürchtung, dass mich aufgrund meines Aussehens niemand mitnehmen wollte, wurde zum Glück nicht bestätigt. Ein kleiner Einblick in die verschiedenen Kostümierungen findet ihr in der Bildergalerie.