Ganz andere Welten
Bevor es bald für mich wieder nach Deutschland zurück geht, dachte ich mir, nochmal ordentlich auf den Putz zu hauen und die Zeit hier in Asien zu genießen. Jetzt habe ich die Möglichkeit, das alles zu sehen und alles zu erleben. So schnell werde ich die Chance nicht mehr haben und deswegen galt für mich das Motto: „Wenn nicht jetzt, wann dann?“ Zusammen mit den anderen zwei »kulturweit«-Freiwilligen ging es nämlich Ende Juli für zehn Tage nach Hongkong und Macao.
Eigentlich war der Abflug für Montag, den 23. Juli 2012 geplant, doch aufgrund des Taifuns Vincent, der am selben Tag noch in Hongkong sein Unwesen trieb, konnten wir erst am Dienstag in die Sonderverwaltungszone Chinas fliegen. Spuren des Taifuns haben wir während unserer Zeit dort immer wieder gesehen, seien es vermüllte Strände oder entwurzelte Bäume – Gott sei Dank sind wir von Unwettern dieser Art verschont geblieben.
In Hongkong selbst blieben wir dann aber nur eine Nacht, weil am nächsten Tag schon wieder ein anderes Land auf dem Programm stand. Kaum hatten wir also den Einreisestempel im Pass, wurde schon der Ausreisestempel dazu gemacht und zwei Stunden später gab es wieder einen neuen Stempel, den Macao-Einreise-Stempel. Zugegeben muss ich sagen, dass ich vorher von Macao nur wusste, dass es einen starken portugiesischen Einschlag hat und dass es dort viele Casinos gibt. Mein Wissen hat sich vor Ort bestätigt und viel mehr gibt es eigentlich auch gar nicht zu sagen. Sehr gerne erinnere ich mich zurück an das leckere portugiesische Essen und die traumhafte Nachspeise „serradura“ – ein Pudding aus Sahne und Kondensmilch, bestreut mit zerstoßenen Keksen. Auch die wunderschönen Straßen mit den Bauten aus portugiesischer Zeit, die zahllosen Kirchen und die Casinos bei Nacht werde ich so schnell nicht vergessen. Leider hatten wir in Macao durchgehend Regen, aber unsere gute Laune haben wir uns vom schlechten Wetter nicht vermiesen lassen.
Nach drei Tagen und zwei Nächten Macao sind wir dann ins Nachbarland Hongkong wieder zurück gefahren. Das Klima dort war der totale Wahnsinn: permanent über 30°C und eine Luftfeuchtigkeit in Höhen, die ich bis dahin noch nie erlebt habe. Doch auch von diesem Extrem haben wir uns nicht abschrecken lassen und unser Programm, welches meist jeweils am Vorabend oder am Morgen kurzerhand besprochen wurde, durchgezogen. Wir können behaupten, dass wir alle „wichtigen“ Touristen-Highlights von Hongkong gesehen haben, angefangen von der größten Rolltreppe der Welt (mit der wir übrigens auch gefahren sind), der Peak (einer grandiosen Aussichtsplattform auf Hongkong und seine Skyline), der Avenue of Stars am Ufer (die sich nachts zur Symphony of Arts, einer Lichter-Laser-Show, verwandelt), bis zu verschiedenen Museen, angrenzenden Inseln und berühmten Häusern.
Sehr bald wird es für mich wieder zurück nach Deutschland gehen. Dieser letzte Urlaub während meines Auslandsaufenthalts war damit nochmal das Sahnehäubchen, das ich mir selbst geleistet habe. Einen Teil von alldem, was wir gesehen und erlebt haben, findet man in der untenstehenden Bildergalerie und im Video. Der Aufenthalt in Hongkong und Macao war unbeschreiblich schön – gleichzeitig auch unbeschreiblich teuer, aber jeder ausgegebene Cent hat sich gelohnt. Denn wie bereits am Anfang gesagt: „Wenn nicht jetzt, wann dann?“
Ein Ausschnitt der Laser-Lichter-Show mit Blick auf die Skyline von Hongkong: