Geburtstag in der Mongolei
Ja, liebe Leute, auch in der Mongolei wird man älter. Und so bin ich nun seit dem 28.Mai 2012 schon 19 Jahre alt. Natürlich wollte ich den Tag nicht alleine zu Hause mit Kuchen, Partyhütchen und Tröte verbringen und habe mir deswegen zusammen mit Thomas, Deutschlehrer an der Alexander-von-Humboldt-Schule, etwas ausgedacht.
Thomas hat mit Ende dieses Schuljahrs seine Arbeit bei uns an der Schule beendet. Wir nahmen daher meinen Geburtstag als passenden Termin, um gleichzeitig auch seinen Abschied zu … naja, feiern würde ja bedeuten, dass man sich freut, dass er endlich weg ist, sagen wir also eher: um meinen Geburtstag zu feiern und ihn zu verschieben.
Am frühen Abend hatten wir, also die Deutsche Sektion und zusätzlich noch die Informatiklehrerin, die Sozialpädagogin und die Schulmanagerin, uns zusammen zum Barbecue „All you can eat“ verabredet. Typisch Mongolisch kamen alle knapp eine Stunde später als vereinbart mit der Begründung, die Suche nach dem passenden Geschenk habe so lange gedauert. Als wir dann mit dem Essen fertig waren und ich von den Mitarbeitern des Barbecue-Restaurants ein Geburtstagsständchen mit Kuchen bekam, war auch der Moment der Bescherung gekommen. Und hier hat sich die Verspätung wirklich ausgezahlt. Über die Geschenke habe ich mich wahnsinnig gefreut. Von der deutschen Sektion bekam ich einen Krug mit Fotos aller meiner Kolleginnen und Kollegen, der mich ewig an die Zeit in der Mongolei erinnern wird und von allen Mitarbeitern der Schule, stellvertretend übergeben von der Schulmanagerin, bekam ich einen Cashmere-Pullunder in zu mir passenden Farben. Thomas schenkte mir eine CD und ein Schüler der zehnten Klasse schenkte mir bereits am Vormittag ein selbst gezeichnetes Portrait von mir. Auch darüber habe ich mich wahnsinnig gefreut.
Nach dem gemeinsamen Abendessen ging es dann … wie sollte es auch anders sein … natürlich in die Disko, wo plötzlich über die Anlage auf Mongolisch erklang: „Deine Freunde gratulieren Dir ganz herzlich zum Geburtstag, alles Gute Sebastian.“ Nachdem das kam, klatschten plötzlich alle, die mit mir dort waren und ich war wirklich überrascht und habe mich sehr gefreut. Bis in den nächsten Morgen um 04:00 Uhr wurde gefeiert. Das war ein Geburtstag mit all den Leuten, die mir von meiner Einsatzstelle sehr wichtig und ans Herz gewachsen sind: Ein Geburtstag, den ich so schnell nicht vergessen werde.