Spontaner Radausflug
Es ist Freitag spät am Abend (22:00 Uhr) und ich schaue gerade „Troja“. Es ist kurz vor der ersten Schlacht, als plötzlich mein Handy klingelt. Es ist eine unbekannte Nummer und ich gehe ran. Eine Frauenstimme spricht mit mir auf Deutsch und sagt: „Hallo Sebastian.“ Ich muss erst einmal überlegen, kann die Stimme aber nicht zuordnen. Ich sage: „Hallo.“ Die Stimme sagt: „Ich habe deine Nummer von Khosso. Hast du morgen schon etwas vor?“ Ich runzel die Stirn, weil … was meint die Frau denn mit „etwas vor haben“. Ich sage: „Warum?“ Schließlich erklärt sie mir, dass sie Reiseleiterin ist und ein Ticket für eine Radtour hat, morgen aber leider verhindert ist und mir gerne das Ticket verkaufen würde. Ich überlege nicht lange und sage „Ja, gerne. Bis morgen dann.“
Das war also die Einführung zum spontanen Radausflug an einem wunderschön sonnigen Samstag. Eigentlich war ich noch am Husten, dachte aber, dass die Luft auf dem Land mir ganz gut tun würde und das hat sie anscheinend auch. Am Samstagmorgen um 09:00 Uhr haben sich alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer am Zaisan-Dekmal getroffen. Dort bekamen wir einen kleinen Snack und uns wurde erklärt, wie der Tag abläuft. So eine Radtour wird regelmäßig von einem Fahrradclub organisiert. Schließlich bekam jeder sein Fahrrad und ich hatte echt Angst, Fahrrad zu fahren. Schließlich bin ich schon seit über sieben Monaten nicht mehr auf einem Fahrrad gesessen. Doch alle Angst war unberechtigt, lediglich die erste Minute war ungewohnt – doch dann fuhr sich das Rad wie von alleine.
Die Tour führte uns 13 Kilometer gen Osten. Nur zwei Kilometer davon fuhren wir auf dem Asphalt – alle andere Strecke war Naturschutzgebiet auf Schotter ohne Autos. Es war wirklich schön, die Natur zu genießen. Die Sonne strahlte, es war wunderschönes Wetter und die Gruppe war auch toll. Ich war nicht der einzige Deutsche, es war noch ein Deutscher dabei, eine Deutschlehrerin und ihr Sohn – sodass ich mich also auf Deutsch gut verständigen konnte während unserer Radtour.
Am Mittag machten wir eine Rast inklusive kleinem Fotoshooting als Andenken an den Ausflug und dann ging es auch schon wieder zurück. Dieses Mal hatten wir aber Gegenwind und das Treten der Pedale wurde schwer. Die Geschwindigkeit veränderte sich im Vergleich zur Hinfahrt aber kaum, denn bereits bei der Hinfahrt wurde in einem ehr langsamen „Kaffeefahrt-Tempo“ gefahren, wahrscheinlich, um auf die älteren Teilnehmer Rücksicht zu nehmen. Manchmal haben einige jüngere aber eine kleine Strecke genutzt, um ein bisschen Gas zu geben.
Etwas anstrengend war also dann die Rückfahrt und umso erleichterter war man dann, als man am Nachmittag wieder am Zaisan-Denkmal ankam. Zwar hatte ich am Folgetag echt Muskelkater in meinen Beinen, aber der Ausflug hat sich in jeder Hinsicht gelohnt. Hoffentlich wird das nicht meine letze Radtour gewesen sein, es hat mir wirklich großen Spaß gemacht. Und wieder einmal sieht man: Spontane Aktionen sind eh die besten Aktionen. 😉