Johanna, Simon und ich – wir drei »kulturweit«-Freiwilligen hatten Tickets für ein Festival. Mir ging es den Tag über schon nicht so gut, sodass ich eigentlich gar nicht zum Festival gehen wollte – aber irgendwie habe ich mich selbst dann doch überredet und wir sind abends zusammen in einen Kulturpalast gegangen.
Immer schneller wurde mir klar, um welche Art von Festival es sich hierbei handelte. Beim Kauf des Tickets bin ich eher von einem Rock-Festival ausgegangen, doch als ich immer mehr schwarz gekleidete Mongolen mit langen Haaren sah, wurde mir klar, dass ich eher bei den „Haarschüttlern“, den Metal-Fans gelandet bin.
Hier ein kleiner Ausschnitt einer eher rockigen Band mit mongolischem Rock:
In der Halle haben die Techniker vermutlich alles aufgefahren, was sie für das Budget kriegen konnten, von Moving-Heads bis zur Pyrotechnik war wirklich alles dabei. Nur die Laser haben noch gefehlt, aber es war ja kein Dance-Konzert. Dafür aber gab es zwei Bühnen. Während die eine Band spielte, machte sich die andere bereits auf der anderen Bühne fertig und man verlor kaum Zeit für den Umbau. Das war echt cool. Die Fans haben sich dann einfach immer um 180° gedreht und warn hautnah an den Bands dran.
Und hier ein Ausschnitt von – naja: lautem Geschrei und tobender Menge:
Trotz alledem hat es sich auf jeden Fall gelohnt, nicht zuletzt deshalb, um zu sehen, dass die Mongolen doch keinen beschränkten Musikgeschmack haben, wie so oft behauptet wird und außerdem haben wir die Band „Altan Urag“ erlebt, eine mongolische Alternativrockband mit elektrischer Pferdekopfgeige. Das war echt super. Dieses Festival hat mir anscheinend aber dann wirklich den Rest gegeben, sodass ich in Folge dessen eine Woche lang krank zu Hause war und mein Zimmer von morgens bis abends hütete.