Zwölf Medaillen
Mit einem grandiosen Ergebnis endete am 17. März die nationale Deutscholympiade in der Mongolei. Die Alexander-von-Humboldt-Schule kann mit zwölf erzielten Medaillen sehr stolz auf sich sein.
Die Vorbereitungen für die Deutscholympiade begannen schon Monate zuvor. Immer wieder wurde diskutiert, welche Schülerinnen und Schüler denn überhaupt zur Olympiade geschickt werden. Schließlich ging es dabei ja auch darum, möglichst viele Medaillen zu gewinnen. Insgesamt gab es nämlich elf verschiedene Gruppen – je nach Klassenstufe und nach Schwierigkeitsgrad (Anfänger, Fortgeschrittene, Deutschlandrückkehrer). Pro Gruppe konnte man maximal drei Deutschlernen schicken und pro Gruppe gab es drei Preisträger: Gold, Silber und Bronze. Eine Gruppe war bestimmt für Zehntklässler, die noch nie in Deutschland waren und als Gewinn für den Erst- und Zweitplatzierten eine Deutschland-Sommerreise bekamen. Sowohl die Gold- als auch die Silbermedaille ging an meine Einsatzstelle und so werden dieses Jahr im Sommer zwei Schülerinnen meiner Schule eine Reise quer durch Deutschland machen – von der Zugspitze bis nach Sylt.
Die Olympiade Mitte März war für alle Schüler der Sekundarstufe, sprich: ab Klasse sieben. Aus verschiedenen Schulen (ZfA und PASCH) kamen Schüler mit ihren Lehrern an die Goethe-Schule, wo der Wettkampf dann durchgeführt wurde. Mongolen und Deutsche übernahmen die Aufsicht während der Prüfungen, korrigierten sie und nahmen abschließend die mündliche Prüfung ab. Meine Aufgabe bestand während der kompletten Olympiade darin, im Wettkampfbüro mitzuarbeiten. Dort waren neben der Fachkoordinatorin die drei Freiwilligen aus der Mongolei und wir füllten Tabellen aus, schrieben Urkunden, usw. Seit knapp einem Monat sind wir hier nämlich zu dritt in der Mongolei. Neben Johanna (an der Schule 18) und mir (Alexander-von-Humboldt-Schule) hat nun auch die Goethe-Schule einen Freiwilligen: Simon (übrigens aus Bayern – wir verstehen uns klasse und haben in der kurzen Zeit auch schon viel zusammen unternommen). Wir saßen also dann meist zu viert im Wettkampfbüro und trugen die Ergebnisse aus den zwei schriftlichen Tests und der mündlichen Prüfung in den Computer ein, der uns dann automatisch die ersten drei einer jeden Gruppe aufzeigte.
Während unserer Arbeit wurden wir des Öfteren gestört: Mütter, die meinten, wir hätten falsch korrigiert und sogar Beschwerdebriefe schrieben oder Betrugsfälle innerhalb der Kandidatengruppen – wo ein Fortgeschrittener in eine Anfängergruppe gesteckt wurde usw. Es kam auch zu Disqualifizierungen, weil sich manche Schulen nicht an die ausgeschriebenen Bestimmungen für die Gruppen hielten und Schüler falsch zuteilten. Diese Arbeit im Wettkampfbüro war nervenaufreibend, hat aber mit dem Team sehr viel Freude gemacht.
Zwölf Medaillen sind meiner Meinung nach ein hervorragendes Ergebnis und dabei darf man nicht vergessen, dass beide Preisträger der Deutschlandreise von unserer Schule kommen. Insgesamt liegt die Alexander-von-Humboldt-Schule nach der Goethe-Schule auf Platz 2. Medaillen haben hier ein sehr hohes Ansehen. Im Lebenslauf, wo man eigentlich den Absatz „Soziales Engagement“ erwartet, listen Mongolen all ihre Medaillen auf, die sie seit Kindheitstagen in diversen Wettbewerben gewonnen haben.
Jetzt laufen gerade die Vorbereitungen auf Hochtouren für die Mini-Deutscholympiade. Also nochmal eine Olympiade, dieses Mal allerdings für die Kleinen: Schülerinnen und Schüler von Klasse 3 bis 5 kommen Mitte April an meine Einsatzstelle und werden dort ihre Deutschkenntnisse im Wettkampf unter Beweis stellen.