Helau und Alaaf!
Viele werden die Schnauze voll haben von den Prunksitzungen und Faschingsumzügen, die in den letzten Wochen ununterbrochen im Deutschen Fernsehen gezeigt wurden. Egal, wo man war – überall wurde man mit dem Thema Fasching konfrontiert. Sei es im Bäcker, wo die Faschingskrapfen im Angebot waren oder im Supermarkt, wo man drei Pappnasen zum Preis von zwei kaufen konnte. Von all dem blieb ich dieses Jahr verschont – dachte ich zumindest bis letzte Woche. Doch dann bekam ich plötzlich die Einladung zu einer Veranstaltung in der Deutschen Botschaft hier in der Mongolei unter dem Titel „Drink doch ene mit“. Ja, herzlich Willkommen zum ersten Botschaftskarneval in der Mongolei.
Da ich bereits am 11.11 um 11:11 Uhr den Karnevalsauftakt mit Schülerinnen und Schülern meiner Schule feierte, musste ich mich natürlich beim Botschaftskarneval auch sehen lassen, wo ich zugegeben ja schließlich kein Faschingsmuffel bin, sondern bei diesen Veranstaltungen gerne mit dabei bin. Von jeder Schule in der Mongolei, an der Deutsch unterrichtet wird, sollten Lehrer und Schüler zur Veranstaltung kommen. Auch das Goethe-Institut, Botschaftsmitarbeiter sowie die Germanistikabteilungen der Universitäten waren dabei. Das lies ich mir natürlich nicht zweimal sagen und plante den Freitagabend fest als Faschingsabend ein. Die Frage nach dem passenden Outfit quälte mich bereits Tage davor, irgendwie hatte ich den Drang, dieses Jahr mal was ganz anderes zu machen und das habe ich auch gemacht – nämlich mit meinen Haaren. Das Foto sagt alles 😉 Mein Fazit: Das Outfit steht mir 😉 Am Tag darauf war ich dann sogar in den mongolischen Nachrichten zu sehen, wo ein Bericht über den Karneval ausgestrahlt wurde.
Knapp 60 Leute waren zur Veranstaltung eingeladen und sich auch gekommen. Es war das erste Mal, dass ein Botschaftskarneval veranstaltet wurde und das ausgerechnet an dem Tag, an dem Christian Wulff von seinem Amt zurückrat. Man kann meinen, dass diese Info die Veranstaltung überschattete, doch wurde darüber eher am Rande gesprochen – in erster Linie wurde das Motto zur Realität umgesetzt. Heiter und mit viel Spaß wurde ausgelassen zu den Kölner Faschingsklassikern getanzt und gesungen. Die mongolischen Schüler waren anfangs sichtlich verwirrt, fanden es aber nach einer Zeit recht amüsant.
Leider war das Programm (bestehend aus einem Gesangs- und Maskenwettbewerb) etwas dürftig. Hier hätte ich mir – um ehrlich zu sein – etwas mehr erwartet. Ebenso vom Buffet, das bestand nämlich nur aus Wurst und Pommes und – fast hätte ich es vergessen – Bier. Es hieß ja schließlich „Drink doch ene mit“. Trotzdem fand in die Veranstaltung alles in allem recht gelungen. Nach knapp fünf Stunden Fasching pur bin ich dann ins Taxi gestiegen und nach Hause gefahren. Meine Befürchtung, dass mich aufgrund meines Aussehens niemand mitnehmen wollte, wurde zum Glück nicht bestätigt. Ein kleiner Einblick in die verschiedenen Kostümierungen findet ihr in der Bildergalerie.
Hallo Sebastian,
mein Sohn ist am CG und durch den Hinweis im der Schülerzeitung bin ich auf deinen Blog gestoßen. Finde das ganze wunderbar!
Ich habe eine Einladung für eine Veranstaltung in Ulanbaataar bekommen, für den 7.3. Ich kann dort nicht hingehen, so spontan, aber ich kann jemanden als Vertreter schicken. Falls du neugierig bist, schicke mir eine Kontakt-E-Mail Adresse, dann kann ich dir Details schildern.
Schöne Grüße aus Bamberg bei 7°C
Marc