Herzlichen Glückwunsch

14. Februar 2012
von Sebastian Burkard

Die Grundschüler begeisterten mit ihrer Kuscheltier-PerfomanceVergangenen Sonntag feierte die Alexander-von-Humboldt-Schule, meine Einsatzstelle hier in der Mongolei, ihr zwanzigjähriges Bestehen. Aus diesem Grund gab es ein großes Konzert, für welches bereits schon seit Mitte Dezember trainiert wurde. Die Leistungen auf der Bühne waren wirklich weltklasse. Es war eine bunte Mischung aus Tanz (modern und traditionell), Gesang und Akrobatik. Ich war wirklich sehr begeistert vom Konzert und vom Engagement aller, die sich daran beteiligt haben –  Schüler und Lehrer.

Das Konzert fing um 12:00 Uhr an. Nein, sagen wir besser: Der Festakt fing um 12:00 Uhr an. Ganz zu Beginn wurde ich als „VIP“ nämlich in den VIP-Raum geführt, wo wir von der Schuldirektorin begrüßt wurden und auf das Jubiläum angestoßen haben. Danach ging es weiter in den Konzertsaal, wo ich nach kurzer Zeit meine erste Überraschung hatte: Ich war auf der Wand neben der Bühne zu sehen. Und zwar in einem Film, der kurz zuvor an unserer Schule gefilmt wurde. Mir war nicht klar, dass das Interview, welches ich gab, für diesen Anlass gedacht war. Im ersten Moment war ich wirklich erschrocken, als ich mich plötzlich in Großformat sah. Kurze Zeit darauf die nächste Überraschung: Meine Kameratasche war verschwunden. Ich bin mir bis heute zu tausend Prozent sicher, dass ich sie am Boden zwischen meine Beine stellte. Der große Schock, denn in der Tasche waren ein weiteres Objektiv, eine Speicherkarte und das Aufladegerät. Die Kamera selbst hatte ich auf meinem Schoß. Ja, das war’s dann wohl – habe ich mir gedacht. Zu Beginn der Veranstaltung wurden die wichtigen Vertreter der Politik nach vorne gerufen, um Lehrerinnen und Lehrern unserer Schule Auszeichnungen zu übergeben. Diese „wichtigen“ Leute saßen neben mir. Ich ging zum Fotografieren nach vorne an den Bühnenrand und als ich zurückkam, sah ich meine Tasche auf dem Sitz eines Politikers. Wie kommt die da hin? Egal, wirklich egal, jetzt hatte ich sie wieder und konnte das Konzert in vollen Zügen genießen.

Alle Beteiligten können wirklich sehr stolz auf sich seinMit meiner Kamera habe ich auf Wunsch der Schüler und Lehrer über fünfhundert Fotos vom Konzert gemacht. Nur eine wirklich kleine Auswahl steht hier auf dem Blog, sozusagen das „Best-Of“. Wie bereits erwähnt: Seit Mitte Dezember haben sich alle auf das Konzert vorbereitet und dem großen Tag entgegen gefiebert. Dies hatte oft Unterrichtsausfall zur Folge, sodass sicherlich (wie ich denke) in nächster Zeit auch am Wochenende die Schulbank gedrückt werden muss. Leider gab es kein deutsches Element beim Konzert, obwohl wir ja eine deutsch-mongolische Schule sind. Das liegt daran, dass der Regisseur des Konzerts nichts Deutsches haben wollte. Schade. Wir von der Deutschen Sektion hätten gerne einen Beitrag geleistet, aber es wurde nicht gewollt.

Nach dem Konzert ging es am Abend in eines der teuersten Restaurants der Stadt. Ins „Chingis Khan Restaurant“. Dort gab es dann ein wirklich sehr leckeres Abendessen und eine tolle Party mit dem ganzen Kollegium und Mitarbeitern an der Schule. Dieses System finde ich wirklich klasse. Es feiern nicht nur die Lehrer, sondern auch der Hausmeister, die Sekretärin und die Putzfrau. Daumen hoch! Die Party war grandios und hat viel Spaß gemacht – nicht nur mir. Einige Fotos der Party veröffentliche ich nicht 😉 Man kann sich denken, warum … Nach der Party zogen einige weiter (auch ich) und alles in allem endete das Jubiläum um vier Uhr nachts – und am nächsten Morgen startete der normale Schulalltag um acht Uhr. Wer feiern kann, der kann auch arbeiten. Das haben wir alle bewiesen, doch sah man uns, die wir weiterzogen, deutlich an, dass die Nacht nicht lange war.

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