Der Winter ist da

23. November 2011
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von Sebastian Burkard

Leise rieselt der Schnee ... besonders hier in der MongoleiEndlich ist es also soweit. Der mongolische Winter kommt langsam aber sicher. Es gibt noch so viel, was ich berichten möchte, aber durch die stressige – aber wirklich zeitgleich sehr interessante – Arbeit komme ich nicht immer dazu, alles das aufzuschreiben, was ich in der vergangenen Woche erlebt habe. Gerne würde ich auch anfangen, Postkarten zu schreiben und nach Deutschland zu schicken, doch nicht einmal dafür ist Zeit. Es ist einfach so viel geboten hier. Keine Angst … Woche für Woche wird es hier im Blog weiter gehen. Ich freue mich über alle Leser!

Seit gut einer Woche haben sich die Temperaturen in Ulan Bator enorm geändert. Konnte man zuvor teilweise noch mit luftiger Jacke auf die Straße gehen, ist dies nun absolut unmöglich. Ab sofort ist also komplette Skiausrüstung gefragt. In den Nächten kühlt es teilweise auf bis zu -30°C ab – am Tag hat es durchschnittlich -15°C. Positive Temperaturen können wir hier für die nächsten Monate vergessen.

Jeden Morgen beginnt also das „Körper-Einpacken“: Angefangen von der langen Unterwäsche und den Skisocken, bis zum dicken Schal, der Skijacke und den Winterstiefeln. Ungelogen muss man sagen, dass diese Kleidung momentan noch ganz gut ausreicht. Lediglich das Gesicht sorgt für Probleme bei Spaziergängen. Nach nur fünf Minuten fühlt sich die Nase wie ein Klotz an, man hat kein Gefühl mehr darin und kann durch die Nase nicht mehr atmen. Etwas eklig fühlt es sich schon an, zugegeben! Ist man etwas länger draußen unterwegs, kann es gut passieren, dass die Wimpern plötzlich schön weiß sind und beim Blinzeln verhaken. Kein Scherz, ist mir alles schon passiert. Gerne hätte ich all dies fotografiert, doch möchte ich meine Kamera nicht den extremen Temperaturen aussetzen – zumindest nicht für längere Zeit.

Und jetzt kommt es: Das alles ist erst der Anfang. Alle Mongolen sagen mir: „Ach, DAS ist noch gar nichts. Warte mal die kommenden Monate ab.“ Im Moment bin ich noch recht zuversichtlich, was das alles angeht – aber wollen wir mal abwarten, wie es aussieht, wenn Johanna und ich von unserem Zwischenseminar in China zurück kommen werden (Mitte Dezember), ob wir dann immer noch mit unserer deutschen extrem-warmen Ausrüstung auskommen oder ob wir dann doch Material vor Ort kaufen müssen?

Die Wettervorhersage meldet RauchEine interessante Sache zum Thema Wetter gibt es noch zu sagen: Hier auf meinem Blog steht die aktuelle Wetteranzeige von der mongolischen Hauptstadt. Man kann also mit verfolgen, wie kalt es hier zunehmend wird. Sehr lustig fand ich neulich die Wettermeldung: „Rauch“. Für all diejenigen, die es mir nicht glauben, gibt es hier die Wettermeldung mit der Meldung: „Rauch“. Und tatsächlich ist diese Meldung nicht verkehrt. Nicht zuletzt durch den einsetzenden kalten Winter müssen die Menschen, die in den Jurten leben, ihre Öfen anschüren. Aus den Öfen steigt Rauch und dieser zeigt sich in einer riesigen Wolke über der Stadt.

Doch das führe ich mir nicht jeden Tag vor Augen, sonst wäre ich hier schon längst auf den Straßen erstickt bei geschlossenem Mund, denn durch die Nase kann man ja nicht atmen …

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