Gut & günstig und Der weiße Riese
Hier in Ulan Bator überschlagen sich momentan die Ereignisse, sodass ich nun endlich mal wieder einen aktuellen Bericht schreiben muss, sonst wird der nächste nämlich umso länger. Mittlerweile habe ich mich hier in meinem Duureg (= Stadtbezirk) recht gut eingelebt. Ich kenne den Weg zur Schule, zum nächsten Supermarkt und finde auch alleine wieder nach Hause zurück. Gestern zum Beispiel habe ich mir den deutschen Film „Das Leben der Anderen“ angesehen. Der Film wurde am anderen Ende der Stadt gezeigt, ich bin ca. eine Stunde dorthin gelaufen. Sowohl der Hin- als auch der Heimweg war sehr entspannend – es war nicht zu warm und nicht zu kalt. Schön angenehm, um einen Spaziergang zu machen. Was am Abend jedoch auffällig war: Der starke Smog im Zentrum der Stadt, hier muss ich sagen, dass ich etwas die deutsche Frischluft vermisse.
Aber Deutschland begegnet mir hier eigentlich fast jeden Tag. Klar, einerseits durch den Deutschunterricht in der Schule, aber … und jetzt seid gespannt … auch im Supermarkt. In meiner Zeit hier in Ulan Bator war ich nämlich auch schon mehrmals für Khosoo und mich einkaufen und die Bezeichnung „Exportweltmeister“ für Deutschland ist absolut gerechtfertigt. Denn sieht man sich in den Regalen um, so findet man Produkte aus der REWE-Reihe „Gut und günstig“, wirft man einen Blick in die Haushaltsabteilung kann man „Der weiße Riese“ kaufen, aber auch „Milka“ und „Haribo“ findet man im Süßwarenregal. Im Kühlregal gibt es dann Joghurts von „Ehrmann“ und auch hier putzt man sich mit „Colgate“ die Zähne und nimmt eine „Aspirin“, wenn man Kopfschmerzen hat. Heimweh werde ich also definitiv nicht bekommen, denn schließlich ist man hier die ganze Zeit von deutschen Produkten umgeben. Mein Zimmer ist mittlerweile auch eingerichtet. Die Fotos und Karten, die ich mitgenommen habe, zieren meinen Schreibtisch und so sind meine wichtigen Leute immer bei mir bzw. virtuell auf meinem Laptop.
In meinen Mittagspausen war ich nun schon mehrmals mit Kollegen mongolisch essen und eines ist festzustellen: Es ist sehr gut, aber fettig! Bis jetzt war aber noch nichts dabei, wo ich gesagt habe: Nein danke … sondern eher immer: „Hmm, lecker.“ Verhungern werde ich hier also auch nicht.
In der kurzen Zeit, in der ich hier bin, habe ich auch schon Bekanntschaft geschlossen mit dem deutschen Botschafter. Er besuchte nämlich zusammen mit dem mongolischen Außenminister eine Schule, an der ein deutsches Lese-Projekt vorgestellt wurde. Für diesen Anlass durfte ich Fotograf spielen. Das war auch das einzige Mal bisher, dass meine Kamera im Einsatz war. Hier in der Mongolei (v.a. in Ulan Bator) sollte man nicht offen seine Wertgegenstände zeigen. Aber keine Angst, bald wird eine Wanderung gemacht und dazu werde ich meine Kamera mitnehmen und ganz viele Fotos machen und diese Eindrücke dann hier hochladen.
Am Montag beginnt meine „offizielle“ Arbeit an der Schule. Ich habe heute von der Schulmanagerin, das ist zu vergleichen mit dem stellvertretenden Direktor in Deutschland, meinen Stundenplan bekommen. 26 Unterrichtsstunden werde ich in der kommenden Woche besuchen und unterstützen, aber zuvor muss ich am Montag noch zur Ausländerbehörde, um mich anzumelden. Diese Bürokratie kann mindestens genau so lange dauern wie in Deutschland … ich mache mich also auf langes Warten gefasst. Aber da muss man eben durch. Diese Sachen sind sehr wichtig. Meldet man sich nicht an, so strahlt man viel Strafe.
Was gibt es sonst noch wichtiges zu erzählen? Heute ist eine Deutsch-Konferenz und am Abend ein Elternabend, an dem ich auch teilnehmen werde. Das sollte es erstmal gewesen sein … das Wochenende steht vor der Türe. Ich bin gespannt, was mich erwarten wird und dann geht es in die erste Arbeitswoche. Ich freue mich darauf schon sehr.
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