RIS – Swiss Section
Okay, okay…, nach mehrmaliger Aufforderung schreibe ich heute endlich mal was über die Schule und meine Arbeit hier.
In der Schule werden ca. 250 Schüler zwischen 3-19 unterrichtet. Alle dieser Schüler sprechen mehr oder weniger fließendes Deutsch. Man muss ganz klar sagen, dass die RIS eine Privatschule ist. Von den Lerninhalten unterscheidet sie sich zwar nicht großartig von anderen Schulen, allerdings von der individuellen Förderung und der Ausstattung an Lernmitteln/Räumlichkeiten, die zur Verfügung stehen. Die Eltern der Kinder die hier zu Schule gehen zahlen ein hohes Schulgeld und erwarten daher auch viel. Auch an die Lehrer werden bestimmte Ansprüche gestellt, da diese ja schließlich Vorbilder verkörpern sollen. So gibt es Beispielsweise einen Dresscode. Wir müssen zwar nicht in der blau/weißen Schuluniform rumlaufen, aber auf eine ordentliche Erscheinung wird schon wert gelegt. Bei den Frauen ist es noch einmal gelassener als bei den Männern, hier ist Hemd und lange Hose angesagt, Phillip musste sogar seine Haare abschneiden lassen. Das Kollegium ist allerdings super nett , hilfsbereit und überraschend jung. Das Schülerklientel ist sehr gemischt, aber wenn man die Schüler fragt was ihre Eltern so machen kriegt man schon mal Antworten wie: „ mein Vater ist der Manager von Siemens Südostasien oder meine Mama ist die Schweizer Botschafterin.
Die deutschsprachige Schule ist in einem sehr hübschen Haus untergebracht, der Innenhof ist offen, es wachsen also tropische Bäume mitten im Haus, zunächst ein ziemlich ungewohnter Anblick für mich. Ansonsten gibt es alles was man so braucht, die Ausstattung ist wirklich überwältigend, zu mindestens im Vergleich zu dem was ich aus Berlin so gewohnt war. Außer dem Hauptgebäude gibt es noch ein riesiges Schulgelände, welches mit der englischsprachigen Schule gemeinsam genutzt wird. Das Gelände ist so groß, dass ich mich schon mehrere Male verlaufen habe. Es gibt Cafés, mehrere Schwimmbecken, Sportanlagen, Parkanlagen, eine Schulklinik, die Kantine (welche einer langen Imbissstraße gleicht) und bestimmt noch viele andere Dinge, die ich noch nicht entdeckt habe.
Meine Arbeit
Eine meiner täglichen Aufgaben ist die Mittagsbetreuung der Basisstufe B (Klasse 1 und 2, gemeinsamer Unterricht, die Kleinen lernen von den Großen). Ich hole die Kids von der Klasse ab, gemeinsam gehen wir zur Kantine und essen. Wer fertig ist darf malen und dann bring ich sie zurück zur Klasse. Durchaus manchmal etwas laut, macht aber trotzdem Spaß. Außerdem gibt’s es immer ein kleines Büffet mit wechselndem Essen, an dem man sich seinen Teller selbst zusammenstellen kann. Sehr praktisch für gewürzempfindliche Vegetarier die in Thailand leben.
Ansonsten habe ich einen Stundenplan wie alle anderen Lehrer auch, der nach und nach immer voller wird und von Zeit zu Zeit auch variieren wird, je nachdem welcher Lehrer mich gerade wo gebrauchen kann. Mein Arbeitstag beginnt um 7.30 und endet meistens um 13.35. Ich werde wohl auch häufig für Ausflüge eingesetzt werden, da immer ein zweiter Betreuer dabei sein muss, jipie!!!
Mo: die ersten beiden Stunden frei, drei Stunden Basisstufe A, Mittagsbetreuung, zwei Stunden textiles Gestalten in der 4. (wir häkeln gerade Fledermäuse, da die dass in Bio durchgenommen haben), dann hab ich noch zwei Stunden Englisch ( ich mach hier mit nen paar älteren Schülern, nen paar Eltern und Lehrern so ein Zertifikat, zwei Stunden Thai für Lehrer
Di: Einzelbetreuung von Kevin aus der 3. (wir gehen seine Arbeitsblätter gemeinsam durch, da er ziemlich hinterher hinkt) , zwei Stunden textiles Gestalten in der zweiten, Fingerhäckeln oder Strickliesel ( wir erstellen einen Vorhang für die Klassenzimmertür), Einzelbetreuung Paan (intensives Deutschtraining, sie hat zwei Thaieltern), Mittagsbetreuung, nochmal zwei Stunden textiles Gestalten in der anderen 2. Klasse, Sport für Lehrer
Mi: Kindergarten, Einzelbetreuung Paan, Basteln im Kindergarten (die Kids haben Freiarbeit, ich soll jetzt jeweils zweimal die Woche einen Basteltisch anbieten) , Mittagsbetreuung, Hausaufgabenbetreuung in der 3. (klingt leicht, ist aber fast mit am Schwierigsten, weil jeder verschieden weit ist, verschiedene Fragen hat und ich mich hier nicht Vorbereiten kann, macht aber auch Spaß, nach dem Jahr weiß ich jedenfalls ob ich wirklich Lehrerin werden will.)
Do: Basisstufe B, Basisstufe A, Kindergarten Basteln, Mittagsbetreuung, Basisstufe B –Bücherei (hauptsächlich vorlesen)
Fr: Kindergarten, Mittagsbetreuung