6 Monate sind vergangen. „Wow, nur so wenig?!“ War meine erste Reaktion. Es war zweifelsohne das härteste halbe Jahr in meinem Leben. Es gab wenig Höhepunkte und viele Tiefpunkte. Was bisher geschah…
Der erste Monat
Die Ankunft: katastrophal. Die Wochen danach: herausfordernd und einsam. Einen ganzen Monat lang wohne ich im Hotel (insgesamt in 6 verschiedenen Zimmern). Der Schreck, als mir bewusst wird, dass ich hier als vollwertige Lehrerin eingestellt bin, ohne jegliche Unterstützung. Und das 14 Stunden die Woche lang.
Gleichzeitig ist aber auch alles aufregend und neu. China!
Der zweite Monat
Meine Wohnung – kein Kommentar. Ich fange mit dem Sprachkurs an der Uni an, erste Freundschaften werden geschlossen.
Der dritte Monat
Ich vertrete zusätzlich den Unterricht einer Deutschlehrerin – mein Arbeitspensum steigt auf 18 Stunden Unterricht die Woche. Plus Uni macht das 26 Stunden die Woche. Klingt nicht so viel, aber Unterrichten ist wirklich anstrengend.
Das Zwischenseminar in Hangzhou, ein Höhepunkt.
Der vierte Monat
Der schlimmste in meinem Leben. Es kommt vieles zusammen, unter anderem aber auch meine Arbeit: Ich entwickle eine richtige Abneigung gegen das Unterrichten und es kostet mich viel Überwindung hinzugehen.Jedes Mal wieder und es wird nicht besser. Weihnachten – ein Tiefpunkt.
Der fünfte Monat
Endlich. Ferien. Es beginnt gut mit einer wunderbaren Silvesterfeier, danach war ich auf Hainan, in Guangzhou, in Beijing, in Shanghai, in Nanjing und dann wieder in Kunming.
Ich kann nicht in Worte fassen, wieviel mir diese Zeit bedeutet und wie sie mich bereichert hat. Und es ist schön zu wissen, dass es zumindest eine Person gibt, die China überdauern wird.
Und was ist jetzt gerade?
Alltag. Das Unterrichten ist eine lästigen Pflicht und es wird das sein, was ich am wenigsten hier vermissen werde. Der Sprachkurs an der Uni ist quasi schon privates Vergnügen.
Ansonsten habe ich Itunes U für mich entdeckt, vor allem die „Ted Talks“ und die Podcasts von der LSE (London School of Economics) sind wahnsinning interessant und empfehlenswert.
Am Wochenende gehe ich meisten mit der Spanierin weg und treffe mich mit der doch recht speziellen Expaten Gemeinde in Kunming. Jedes Mal lerne ich neue Leute kennen, die teils sehr lustig, teils langweilig, teils verrückt sind. Und wenn ich irgendwo in diesem Meer an merkwürdigen Gestalten eine vernünftige Seele entdecke, so sind das meist Durchreisende, die nicht länger als ein paar Tage in Kunming bleiben.Da zeichnet sich ein Muster ab!
So im Rückblick hört sich das alles nicht wirklich positiv an.
Aber, das Leben ist schön und ich lebe, ich liebe, ich leide in einem größeren Maßstab als jemals zuvor. Und diese Erfahrungen möchte ich nicht missen.
Hallo,
ich bin ueber mein Foto auf Deiner Seite „Photografien die Inspirieren“ auf Deinen Blog geraten. Der liest sich schoen und Deine Fotos sind auch gut.
Hoffe es geht weiterhin gut. China kann manchmal schon nerven. Wohne seit 1,5 Jahren in Hong Kong und freue mich auf den Heimflug nach Berlin naechste Woche 🙂
Viele Gruesse nach Mainland.
Lasse_san
Ach Milamila,
du bekommst eine lange Umarmung. Ich bekomme Fernweh, dass sich wie Heimweh anfühlt, wenn ich das so lese! Schreib mal wieder!
Caro <3