Impressionen aus Kunming

Nach 2 Monaten kann ich es endlich sagen: Ich bin angekommen. Ich bin angekommen und will so schnell nicht wieder weg.

Zu viele Dinge die ich hier vermissen würde: Sei es das Essen; die Massagen; das Nachtleben; die günstigen englischen Filme die es hier an jeder Ecke gibt; mein Büro in dem man sich niemals alleine fühlt; sei es der Wasserspender der einem sofort heißes Wasser liefert für den morgendlichen Tee; der Tee natürlich; der Unterricht mit hochmotivierten Schülern; der Sprachkurs der Uni auf den ich mich jedes Mal freue; meine netten Kollegen die ständig ihr Essen mit den Anderen im Büro teilen; das Ritual von Huijie (eine Deutschlehrerin und gute Freundin) und mir Freitags immer etwas Neues zu Essen auszuprobieren; der Bali Dance, den eine Tunesierin uns beibringt; das frühlingshafte Wetter; die chinesischen Schriftzeichen die immer mehr an Schrecken verlieren; der monatlicher Gehalt von „kulturweit“ (mein erstes eigenes Geld!) mit dem ich mir einiges leisten kann; die vielen Shoppingmöglichkeiten auf jeder Straße, mein elektrisches Wärmekissen (in Form einer Katze); englische Klassiker die man für ca. 2 € kaufen kann (ich habe schon 6 neue Bücher gekauft) und und und…

Ich merke auch, dass einiges hier sehr gut zu meiner Lebenseinstellung passt. Zum Beispiel die Wichtigkeit von Essen oder die Wichtigkeit von Gesundheit. Das scheint hier viel verbreiteter als in Deutschland. Oder das Glauben keine wirklich Rolle im Alltag spielt (obwohl einer meiner Schüler ein ganz begeisterter Fan von Ratzinger ist). Oder diese Neugierde gegenüber Ausländern oder fremden Kulturen, die wirklich viele Chinesen mitbringen.

Natürlich gibt es hier auch Dinge die mir nicht so gut gefallen, aber ich bin nie jemand gewesen den so etwas groß bekümmert hätte. Ich finde es wichtiger sein Glück in den kleinen Dingen zu finden und wenn es auch nur das tägliche Frühstück ist.

So, jetzt folgen noch einige bunt gemischte Photos von den letzten Wochen:

 

 

 

2 Gedanken zu „Impressionen aus Kunming

  1. Hallo!

    Bei mir ist es nun rund ein Jahr her, dass ich in Kunming war. Damals wurde es in der „Stadt des ewigen Frühlings“ (wie auch schon Dein Vater geschrieben hat) sehr herbstlich. War das bei mir nur ein vorübergehender Kälteinbruch oder sieht’s bei Dir nun auch eher herbstlich aus. Hmm… das Wärmekissen deutet zumindest darauf hin. 😉

    Ich war übrigens auch überrascht, dass es eine dermaßen breite Einkaufsstraße in Kunming gibt. Eigentlich sagt man ja, dass der Südwesten gegenüber dem Osten Chinas immer etwas zurück ist…

    Ich freue mich auf weitere spannende Beiträge!

    Gerhard

  2. Liebste Tochter,
    zur Ergänzung Deines Glücks bekommst Du demnächst per Post einige Freitagsmagazine der SZ für Deine motivierte Schüler sowie „Funktionswäsche“ für Dich in den kalten Tage in der Stad des ewigen Frühlings… ha, ha, ha… Ich bin sicher, dass Du mehr frierst als Du zugeben willst. Auch gegen Insekten und sonstiges Getier haben wir etwas beigelegt. A propos Glauben: Erinnerst Du Dich an der Wandschrift in Beijing „In learning we trust“ and not „In God we trust“ wie die angeschlagegen Dollarscheine schreiben? Auch was für den Ratzinger-Fan.
    Dein Papa, der Dich sehr vermisst.

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