Hallo mal wieder.
Mein erstes Wochenende in Slowenien ist vorbei!
Und es war echt schön. Glücklicherweise hat meine Mentorin (mehr als ich) mitgedacht und ahnte, dass ein Wochenende ganz allein in meiner Wohnung ohne „Programm“ wohl nicht das beste für mich sei. So habe ich das Wochenende bei ihr und ihrer Tochter verbracht.
Neben Schlitter-Partien mit wirklich rutschigen Hausschuhen (das Parkett hat hinterher gestrahlt!) habe ich ein neues (meiner zahlreichen) Talente entdeckt: Ich habe mit der Tochter zusammen dank YouTube-Anleitung wirklich coole Dinge gebastelt.
Wo wir schon mal beim Thema Talente sind… Nudeln kochen zählt leider nicht dazu. während ich hier schreibe sind meine Spaghetti (bisher) zweimal übergekocht. Okay, wenn man es so sieht, könnte die Talentfreiheit entweder im Bereich Nudeln kochen oder aber genauso gut auch im Bereich Multitasking sein. Was unvorteilhafter ist, will ich lieber nicht wissen…
Also, bisher muss ich sagen, dass ich mich durch diesen Auslandsaufenthalt wirklich sehr gut kennen gelernt habe!
Also Spaß bei Seite. Dieses Wochenende war (anders als das Wetter) wirklich schön und es war echt cool, mal nicht kochen (also in den meisten Fällen heißt das Nudeln mit Ketchup) zu müssen.
Heute musste ich dann wieder ziemlich früh aus der Falle. Um halb acht wartete die erste Klasse darauf, von mir beehrt zu werden (so groß war die Ehre dann nicht, die hauptsächliche Energie musst auf´s Augen Aufhalten verwendet werden…).
Nachdem der Schultag zu Ende war habe ich das gute Wetter genossen. Ja, richtig gelesen! Heute hat mal die Sonne geschienen! Das erste mal seit meiner Ankunft hier in Crnomelj!
Zuerst habe ich mich mit meiner Kamera auf die Socken gemacht und versucht, die wunderschöne Aussicht, die ich hier jeden Tag genießen darf, einzufangen. Ich bin mal gespannt, wie das geklappt hat. Wenn ein paar würdige Bilder herausgekommen sind, dann müsst ihr auch nicht mehr lange auf die ersten Anschauungsmaterialien warten! (Falls nicht, dann.. tja… gibt´s ja noch Google Streetview! )
Da ich nach diesem ersten Ausflug aber noch nicht genug von der Sonne hatte, habe ich mich auf mein neu erstandenes Fahrrad gesetzt und ein bisschen die nähere Umgebung erkundet. Mein eigentliches Ziel war es, den Bergen, von denen wir hier umgeben sind, ein wenig näher zu kommen. Denn bisher hatte ich immer das Gefühl, dass es mit der Landschaft hier nicht mit rechten Dingen zugeht. Dass Slowenien auf einer Fläche so groß wie Hessen drei Klimazonen und damit auch Landschaften vereint, ist ja schon besonders. Aber hier in Bela Kraina habe ich das Gefühl, dass es ein noch viel faszinierenderes Phänomen gibt: Egal, wie viele Kilometer man nun mit Rad oder Auto zurücklegt, die Berge am Horizont, sie bleiben einfach immer am Horizont! Es ist, als würden sie vor einem davon… naja… davongehen!
So habe ich mich also auf mein Rad geschwungen um besagtes Mysterium aufzuklären.
Leider hat der liebe Dobličica mich schon nach wenigen Kilometern davon abgehalten. Er war vollkommen umschwärmt, wie jeder seines Types es wohl zur dieser Jahreszeit ist. Auch mich hat er mit seinem Aussehen sofort angezogen. Das tiefe Blau, in dem man leicht seinen Blick verlieren kann. Die Romantik, die sich sofort einstellt, wenn man ein bisschen Zeit in seiner Nähe verbringt.
Dieser Fluss ist echt faszinierend! Auf den ersten Blick wirkt wie ein trüber, türkiser Tümpel. Doch wenn man genau hinsieht, ist er total klar und man kann die Fische im Wasser beobachten. Und durch die Bäume, die ihre Äste vom Ufer aus in das Wasser fallen lassen, bekommt das ganze Ambiente etwas Verwunschenes. Einzig die Tatsache, dass ich nach fünf Minuten an diesem magischen Ort mindestens ebenso viele Mückenstiche hatte, konnte die Stimmung etwas trüben.
Zerstochen aber bezaubert habe ich mich also wieder in den Sattel geschwungen um den bergen näher zu kommen. Insgesamt war ich eine Stunde unterwegs. Bergauf, bergab, bergauf, bergab. Aber die Gipfel am Horizont mögen mich wohl nicht… Irgendwann gab ich dann auf (okay, ich war weder deprimiert noch hat es sich wie ein aufgeben angefühlt) und fuhr, mit dem Vorsatz, morgen gleich wieder loszufahren, nach Hause.
Außerdem werde ich mir das nächste Mal etwas anderes anziehen! Da ich nicht mit einer so großen Tour gerechnet hatte, hatte ich ein Strandkleid an. Und das hat das ganze Unterfangen nicht gerade erleichtert. Gleichzeitig treten, lenken, nach vorne schauen, auf die Autos achten UND darauf, dass entgegenkommende Personen (insbesondere die Herren der Schöpfung) nicht dank des Fahrtwindes mehr zu sehen bekommen, als mir lieb ist…
Aber hinterher ist man immer schlauer als vorher!
In diesem Sinne:
Gute Nacht, Adio und hvala für´s lesen!