eingewöhnen 2.0

Hier die neuesten Errungenschaften:

Ich kann mittlerweile auf slowenisch sagen, dass ich kein slowenisch kann (ich meine… ein bisschen Verwirrung wird man ja wohl stiften dürfen) und die Wochentage- besser als neuer Zungenbrecher bekannt- kann ich auch schon!

Aber neben diesen Höchstleistungen (wirklich, jedes neu gelernte Wort kommt einer Himalaya-Besteigung nahe!) habe ich am Mittwoch noch ganz andere, neue Erfahrungen gemacht.

Ich war, mal wieder, einkaufen. Diesmal wagte ich mich aber weiter vor und machte mich auf die Suche nach Spar. Auf den ersten Blick sollte das eine lösbare Aufgabe sein. Direkt am Ende meiner Straße steht ein großes Hinweisschild, dass man, wenn man nur geradeaus ginge, in 2600 Metern bei Spar ankommen würde. Frohen Mutes machte ich mich also auf den Weg.
Doch schon noch ein paar Minuten Fußmarsch stellte sich mir eine große Hürde: Das mit dem geradeaus Gehen funktioniert nämlich nicht, wenn man an eine Weggabelung kommt.

Die werten Herren Schildermacher waren sich allerdings wohl leider zu fein, an der einzig elementaren Stelle ein Schild aufzustellen. Ich wählte natürlich die falsche Abzweigung und habe so noch einen netten Spaziergang durch Crnomelj gemacht. An und für sich ja auch nicht schlecht…
Als ich dann auf der Zielgeraden war (hier stand, der Spar schon im Blickfeld, dann auch alle 50 Meter ein Schild, wie viele Meter es denn noch sind), bog ich dann erst noch zum Hofer ab. So viel dazu, sein Ziel immer fest im Blick zu behalten…

Und auch hier konnte ich eine der zahlreichen Interkulturalitäts-Studien abschließen: Jeder, also wirklich jeder Aldi, egal wo er sich befindet, sieht von Innen gleich aus!

Aber eine neue Sache zum Thema Einkaufen in Slowenien habe ich dann doch noch gelernt: Und zwar im Spar: Die Dinge, die man braucht, findet man nicht. Aber die Dinge, die man findet, die braucht man auf einmal unbedingt.

Folglich ging ich zwar ohne Obst aber mit Zwiebeln bepackt nach Hause. Ich meine… wer beißt nachmittags zwischendurch nicht mal gerne von einer Zwiebel ab?!

Eine weitere Tatsache hat mich auch noch zu einem bekennenden Spar-Fan gemacht: Dieser Spar ist einer der größten, die ich je gesehen habe. Aber wie jeder weiß: Auf die Größe kommt´s nicht an..!
Nein, das faszinierende an diesem Laden ist, dass er genauso wie ich nach dem einzig-wahren Motto funktioniert: Keine Ordnung ist die bessere Ordnung. So befanden sich dann in ein und demselben Regal neben Kondomen Angebote für Nagelfeilen, Hannah-Montana-Feuerzeuge und Bratpfannen. Also da hat man doch mal alles zusammen, was man zum Überleben braucht!

 

Neben diesen (ja fast schon dritter Art) Erlebnissen gewöhne ich mich langsam daran, dass ich aus den Gesprächen nur einzelne Wörter aufschnappen kann.

Heute habe ich das erste mal Fremdsprachler gehört, die das deutsche Präteritum lernen. Spätestens, als ein Mädchen „antworten“ im Präteritum konjugierte und von dem -tete (ich antwortete) völlig verwirrt war, konnte ich mir das Grinsen nicht mehr verkneifen. Wenn sie dabei schon so gequält aussahen, will ich mir gar nicht vorstellen, wie ich aussehe, wenn ich Čtrtek  (Donnerstag) versuche auszusprechen…

Aber ich glaube, dass sich mein Knoten in der Zunge wohl demnächst erst einmal festzurren wird. Mich hat nämlich (mal sehen wie lange noch) der Ehrgeiz gepackt und ich versuche, mir schon mal selbst ein wenig Slowenisch beizubringen.

Soweit so gut.
Hvala lepa (Dankeschön) und ein schönes Wochenende euch!

 

 

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