Einleben und eingewöhnen

Dober dan! (Guten Tag)

Mittlerweile bin ich schon 3 Nächte und zweieinhalb Tage hier.

Leider habe ich in meiner ersten Nacht hier nichts geträumt- es wird also leider auch nichts in Erfüllung gehen… Dabei habe ich doch vorm Einschlafen noch so angestrengt an eine Spülmaschine gedacht!

Der erste Arbeitstag erwies sich für mich als ziemlich entspannt. Die „Erstklässler“ (in Slowenien beginnt das Gymnasium erst mit der 10. Klasse und dann werden die Klassenstufen von Neuem gezählt) wurden gestern eingeschult. Deshalb haben die älteren Schüler für diese eine kleine Einführung mit witzigen Spielchen und kleinen Streichen geplant. Nach einer Stunde ging ich dann mit Alexandra in ihre neu zugeteilte erste Klasse. Die nächste Stunde lang hieß es dann für mich aneinander gereihten Sch´s, Tsch´s und rrr´s zuhören. Richtig gruselig wurde es dann, als ich wusste, dass Alexandra mich gerade vorstellt. Heuchlerisch wie eh und je nickte ich die ganze Zeit – ohne zu wissen, was sie eigentlich über mich erzählt!

Nach dem Unterricht haben wir beide dann, wie es sich gehört, den folgenden Unterricht vorbereitet. Und um 15 Uhr hieß es dann auch schon Feierabend! Darüber war ich auch ziemlich froh, ich war immer noch ziemlich geschafft von meiner Anreise. Erleichtert, meine Ruhe zu haben, hockte ich mich dann vor den PC um ein paar Minuten zu entspannen. Nach kurzer Zeit aber klopfte es bereits an der Tür: Mein Nachbar!

Da leider das Wlan hier noch nicht so ganz mein Freund sein wollte, hatte er noch einmal den Auftrag, dieses doch von mir zu überzeugen. Gesagt, getan, geklappt.

Um meinen Dank zu zeigen lud ich ihn dann auf einen Tee (Kaffee hab ich noch nicht) in mein Zimmer ein. Irgendwie ist dort allerdings unsere Kommunikation gescheitert. Nachdem ich mich wieder aus meiner Jogginghose geschält und in die Jeans gezwängt hatte (er war währenddessen in seiner Wohnung!!!) saß ich kurz darauf bei ihm und habe Kaffee getrunken.

Trotz ein paar Sprachbarrieren (und ein paar menschlicher Art, er liebt zum Beispiel Mathe) war es sehr nett, ein wenig Gesellschaft zu haben. Auf den Kaffee folgte dann auch noch ein Wein (wahrscheinlich einer von vielen, die ich hier trinken werde). Irgendwann ging ich dann in meine Wohnung zurück um mit diversen Leuten und mit mehr oder minder guter Quatität zu skypen. Irgendwann bin ich dann völlig erschöpft eingeschlafen.

 

Heute begann dann der erste richtige Schultag. Ich durfte mich in jeder Klasse vorstellen und ich fürchte, dass Alexandra mich jetzt für schizophren hält. Ich habe teilweise immer andere Antworten gegeben. Mal war meine Lieblingsfarbe pink, mal türkis und mal beides. Aber es war mir einfach zu doof, immer das gleich zu wiederholen. Und außer Alexandra und mir bemerkt es ja keiner…

Nach einem sehr interessanten richtigem Arbeitstag war ich nachmittags das erste mal einkaufen. Und ich werde jetzt mal sofort alle Erwartungen  derer, die sich exklusive Geschichten über slowenische Spezialitäten erhoffen, enttäuschen: Die dominierenden Supermärkte hier sind Aldi, Lidl und Spar! Das einzig Besondere: Aldi heißt Hofer und die Slowenen denken, dass es eine slowenische Kette sei.

Ich war dann also bei Lidl und zog mit meinem kleinen Einkäufswägelchen durch die Regale und suchte Wasser und Brot.

Und auch wenn ich nicht wie andere am anderen Ende der Welt bin, kann ich hier viel über mich lernen. Zum Beispiel, dass ich ein noch größerer Geizhals bin als gedacht. Auf meiner Liste stand Wasser, Brot und Milch. Und was schleppe ich nach Hause? Wasser und Milch. Ich habe ja noch eine Packung Knäckebrot, die zuerst gegessen werden kann!

Als ich mein Denken im Lidl auf dem Nachhauseweg dann realisiert hatte, fing ich laut an zu lachen. Folge dessen war dann, dass ich von den anderen Passanten schief angesehen wurde.

Und jetzt hocke ich seit ein paar Stunden in meinem Zimmer. Es gießt in Strömen, mein netter Nachbar muss arbeiten und diverse Sportangebote beginnen erst im Oktober.

Na ich bin ja mal gespannt, was sich so entwickelt und wie lange ich mich allein beschäftigen kann…

Noch beruhigt mich das gleichmäßige Trommeln des Regens auf dem Dach. Aber so wie ich mich kenne (ganz die Schizophrene) kann sich das auch schnell ändern… 😀

Adio (Tschüss!)

P.S.: Google Übersetzer wollte mir nicht verraten, wie man „Tschüss“ auf Slowenisch schreibt!

 

Dieser Artikel hat 1 Kommentar

  1. Hey Meline! Macht mega Spaß deinen Blog zu lesen 😀 Freu mich über Nachschub !
    Beste Grüße, Lea

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