Der 14. Tag. Oder: Das Ende der Höhenkrankheit.

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26.09.2015

Endlich ist es so weit! Der Tag ist gekommen! Innerlich habe ich mich schon ganze vierzehn Tage lang auf diesen einen Tag gefreut: Tag 14, oder das offizielle Ende der Höhenkrankheit.

Es ist Samstag. Heute vor genau zwei Wochen bin ich in La Paz gelandet und habe damit meinem Körper so einiges zugemutet. Einfach mal so locker flockig von 0 auf 4100 m zu gelangen und auch erstmal auf der Höhe zu bleiben, joah, das ist schon nicht wenig für so ein menschliches Körperchen. La Paz liegt zwar „nur“ auf 3600 Metern, der Flughafen, über den La Paz zu erreichen ist, El Alto, befindet sich 500 m weiter oben und verleiht der Stadt ihren Namen.

Mein Körper hat kurz nach Landung auch direkt randaliert, wenn auch nur in Maßen – ich hatte ja mit dem Schlimmsten gerechnet: von Kreislaufkollaps über mich-direkt-Übergeben-müssen, über komplette Atemnot und und und (meinem Hausarzt sei dank) – denn ich fühlte mich zwar ziemlich wackelig auf den Beinen, hatte das Gefühl, etwas hätte sich auf meinen Magen gelegt und fühlte mich ganz leicht im Kopf, doch so ein richtiges Drama trat ZUM GLÜCK nicht ein. Puh! Erste Hürde überwunden.

Doch zuhause angekommen machte sich die Höhe dann doch stärker bemerkbar und dies sollte mich die nächsten Tage begleiten: Mein Kopf schmerzte, ich war müde (was aber sicherlich am Zeitunterschied von sechs Stunden im Vergleich zu Deutschland und am fehlenden Schlaf lag) und nach nur wenigen Schritten schnaufte ich und fühlte mich, als hätte ich 60 Jahre und ebenso viele Kilos mehr auf dem Buckel. Nicht schön!

Da sich dieser physische Zustand die nächsten Tage nicht unbedingt besserte, tröstete ich mich stets mit den oftmals mir gegenüber geäußerten Worten der Bolivianer, die ich bis dahin kennengelernt hatte, „Ach, das geht nach zwei Wochen weg.“. Zwei Wochen, das sind vierzehn Tage. Vierzehn Tage, die sich sehr lang anfühlen können, wenn man sie sich herbeisehnt.

Und da war er plötzlich auch schon, der Tag X. An diesem Samstag Morgen befand ich mich auf dem üblichen Weg zur nächstgelegenen Seilbahn-Station, lief die holprige Straße entlang, wie ich es täglich tat, und da traf es mich plötzlich wie ein Schlag: Moment mal! Heute ist… nein, doch! HEUTE IST DAS OFFIZIELLE ENDE DER HÖHENKRANKHEIT und wie fühle ich mich?! GROßARTIG! Trotz der steilen Straße hielt sich mein Schnaufen tatsächlich stark in Grenzen. Genial! Es stimmt also doch. Man muss nur geduldig sein, das habe ich hier gelernt.

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