Während der vier Tage in Duschanbe haben wir, man will es kaum glauben, nicht nur in der Bundesbar oder in diesem einen genialen chinesischem Restaurant gesessen, sondern wir haben tatsächlich zwischendurch mal den Arsch hochbekommen und sind in die Berge gefahren.
Man darf jetzt natürlich bloß nicht zu positiv über uns drei kulturweit’ler denken, der Ausflug geht an sich auf die Kappe der 89. Schule und Herrn Spahn. Wir waren nur Beifang. Es ist also weniger unsere gigantische Naturverbundenheit als eher der Umstand, dass die Wanderung für Lina geradezu ein „Betriebsauslug“ ist, da sie ja nun mal an der 89. Schule arbeitet.
Auf jeden Fall standen wir dann am viel zu frühen morgen, um 10
*/ Man muss halt dazu sagen, dass in Tadschikistan alles früher losgeht und aufhört. Adrian war schon mal um 5 Uhr morgens Fußballspielen, sowas ist keine absolute Seltenheit. Auch Foteh war am Wochenende immer spätestens um acht, in der Regel um sieben. Aber wie schon gesagt, um 18 Uhr endet langsam das öffentliche Leben und nach ~20 Uhr gibt’s nur noch wenige und teurere Taxis und eigentlich keine Busse mehr. Es ist also ein bisschen so, als ob ich in Deutschland schreiben würde: „am viel zu frühen morgen, um 12“. Aber wie immer: Wenn man das Gefühl hat, dass man den „Witz“ erklären muss, weil man’s nicht gebacken kriegt.. Hier sagt man „Naschud“. „Hat nicht geklappt“ */
oder so, an der Bushaltestelle, und haben erstmal ne ganze Weile auf den gecharterten Bus gewartet. Während der Fahrt selber habe ich einen großen Fehler, nämlich kein Foto der gigantischen Moscheebaustelle, gemacht. Tadschikistan hat glaub ich so’n kleinen Kompensationszwang und deshalb den größten Fahnenmast der Welt und die größte Moscheebaustelle Zentralasiens, aus der demnächst wohl die größte Moschee Zentralasiens wird. Und die ist halt echt groß. Ich dachte erst, das würde n Kraftwerk oder so werden.
Nach einer Stunde waren wir dann da:
Ein Teil unserer fröhlichen Reisegruppe. Der Herr rechts hat sich uns im Dorf angeschlossen und die Gruppe währed dems Bergaufteils“ begleitet. Adrian und ich sind die meiste Zeit vormarschiert, weshalb wir nicht im ihm gequatscht haben.
Es gibt auch ein Bild, wo ich doof aussehe und nicht Lina. Ich bin чмо.
[Google Übersetzer versagt hier, da чмо die Abkürzung für человек морально отсталый ist. Moralisch zurückgebliebener Mann. Eines der ersten Worte, die ich hier gelernt habe, Fotehs Großmutter hat Foteh während der Fahrt vom Flughafen permanent so genannt. Keine Ahnung, was Foteh vorher gesagt hat. „was ist Tschmo?“ „moralischer Idiot“.]
Wichtiger Hinweis zum Titel:
Die Idee ist geklaut. Dieser wunderbare Youtuber, der geniale Videospiel-Analysen auf höchsten Niveau macht, nennt seine fünfminutenvideos „Shortwavetransmission“. Heute ist kein guter Tag für mein Moral-Konto.