Chudschand

…und noch schnell die Schuhe einfetten

Da auf der Wachsdose steht, dass zwei- bis dreimaliges einwachsen die besten Ergebnisse erzielt, nutze ich nun die „Einziehpause“.
Meine Wanderstiefel und -Schuhe stehen vor mir in der Sonne, das noch schnell auf Empfehlung besorgte Mountainbike ist bereits eingetütet, die Gitarre im Koffer. Es muss eigentlich nur noch mein richtiger Koffer gepackt werden. Also fast alles. Und in ungefähr 48 Stunden fliegt die Maschine, die mich nach Istanbul bringt, los. Dort werde ich versuchen, wachzubleiben um dann in einen zweiten Stahlvogel zu steigen, der mich nach Chudschand bringt.
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So komm ich grade vom Vorbereitungsseminar und nun gehts bald schon wieder los. Aber erst mal zum Seminar:
Die zehn Tage am Werbellinsee haben mich tief bewegt. ~220 Freiwillige auf einem großen Haufen, die meiste Zeit über aufgeteilt in ~20 „Homezones“, die von jeweils einem Trainer, bei uns war’s Florian, geleitet wurden. Und bereits unsere Homezone (#Flowzone) war genial. Vielen vielen dank für die tolle Zeit Florian. Inhaltlich wurde unglaublich viel in mir angestoßen, insbesondere die Auseinandersetzung mit der eigenen Position im globalen, aber auch im privaten Kontext. Ich werde daran noch ne Weile verdauen müssen, deswegen schreibe ich erstmal über die „einfacheren“ Dinge. Wie zum Beispiel das Abendprogramm des Seminars: Tolle Aktionen der Trainer, aber auch ein genialer Kulturabend mit bewegenden Poetry-Slams und Musikbeiträgen. Auch ich habe mich auf die Bühne gewagt und zum ersten mal auf einer Bühne gesungen, zusammen mit Leos Saxophon, Elias Stimme und meiner Gitarre. Ich hatte das Gefühl nach 6 Wochen Ferien und vorherigen Monaten des Abistresses aus mir rauszukommen, endlich nicht mehr nur zu dösen oder ans Lernen zu denken.
Vielen Dank an alle auf dem Seminar!

Und nun die Schuhe ein zweites mal einfetten. Den Koffer packen. Aufbrechen. Endlich.
Während der Bewerbung habe ich immer wieder fest mit Absagen gerechnet, danach fürchtete ich naiv, dass ich kein Visum bekomme, dann hatte ich Angst, meinen Zug nach Berlin zum Vorbereitungsseminar zu verpassen, meinen Reisepass zu verlieren oder was auch immer. Nun ist die Ausreise in greifbarer Nähe, ich muss nur noch einige Tage und Stunden warten.

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