Nach drei laaaaangen informationsarmen Wochen für euch gibt es heute wieder Geschichte aus dem Maraschka-Land oder besser den Ländern. Ja, ich war in Moskau und habe den Nahverkehrs-Dschungel gut überlegt und ich muss sagen, wenn man der kyrillischen Schrift mächtig ist, dass ist die Metro super ausgeschildert! Es waren kurze aber intensive 2 Tage mit den Russlandlektoren bei Micha unserem Russland-Regionalkoordinator) zu Hause und in seiner Universität und es tat richtig gut sich mal mit den anderen auszutauschen, auszumotzen, auszuwundern und auszuplanen 😉
Am Samstag ging es dann für mich alleine schon wieder weiter nach Georgien. Die anderen kamen einen Tag später, also am Sonntag nach Tiflis. Jaaaa… eigentlich war der Plan von Klein-Maraschka, dass sie ihren Liebsten überraschen wollte, weil sie schon einen Tag eher ankam als gesagt und somit einfach vor ihm stehen wollte… ja Pläne und Türken… Leute, das funktioniert nie! Also ich sitze am Flughafen, Sero schreibt mir „Wann kommst du morgen an? Um 4? Gut, dann komm ich direkt aus Kutaissi und hol dich dann ab!“ Ich denk mir „Whaaaaat? Wieso muss der gerade heute Abend in eine andere Stadt fahren, wenn ich ihn überraschen will?“ Hab natürlich gleich Zeyni, seinem Chef-Kumpel geschrieben und ihm gesagt er soll ihn aufhalten und ihm verbieten wegzufahren. Nur leider war Zeyni nicht online und ich konnte ihn weder über skype, noch facebook erreichen. Also bin ich in den Flieger gestiegen, hab 2,5 Std während des Flugs gegrübelt was ich mache, wenn Sero echt nicht in Tiflis ist und war ziiiiiemlich schlecht gelaunt, als ich in Georgien ankam. Während ich auf mein Gepäck wartete bekam ich eine Nachricht von Zeyni „Sorry Mara, ich war nicht im Büro und als ich dort ankam war Sero schon weg!“ Booooah ich hätte ausrasten können! Nunja, ich stapfte mit meinem Rucksack raus in den Abholbereich und suchte nach Soso, der mich abholen wollte und wer steht da an der Ecke wo er sonst auch immer steht??? Mr. Gezer! Halleluja, der durfte sich erstmal was anhören von wegen „Boah, was machstn du hier? Wieso weißt du, dass ich heute schon komme? Aaaah?!!“ Naja, langer Rede kurzer Sinn: Er arbeitet mit Zeyni an einem Computer und hat meinen ganzen geheimen Schlachtplan einfach bei facebook gesehen und gelesen und wusste es schon lange 2 Tage bevor ich ankam. Und jetzt haben wir beschlossen uns nicht mehr zu überraschen 😀
Soso lernte also am Flughafen erstmal Sero kennen und fuhr uns dann zu unserer gemeinsamen Woooooohnung! Ja, und da hat der Mann doch wirklich ne gute gefunden. Es ist klein und schnuckelig, aber für ihn alleine reicht es bei weitem. Und wenn ich in 2 Wochen für 2 Monate dorthin ziehe, ist auf jeden Fall genug Platz für uns beide. Ob wir dann nächstes Jahr, nachdem ich im Juni wieder nach Georgien gehe, weiterhin dort wohnen bleiben, ist fraglich aber das hat noch Zeit bis November 2014, da läuft dann der Mietvertrag aus.
Die 10 Tage in Georgien waren schön, anstregend und wohltuend zugleich. Ich habe mich tagsüber in der Uni mit den anderen Lektoren aus China, Zentralasien (Tatschikistan, Kasachstan…) und Osteuropa (Moldau, Ukraine) ausgetauscht und in den Seminaren Teamentwicklung und Projektsteuerung gesessen. Ob mir diese Seminare wirklich etwas bringen, weiß ich erst, wenn ich die Hausarbeiten schreibe, das will ich im Januar machen. Eröffnungs- und Abschiedsabend waren genial: Unmengen an georgischen Essen, aber ich habe wirklich in den 10 Tagen keinen einzigen Chinkali gegessen, denn die gab es da nicht und sonst bin ich immer gleich nach dem offiziellen Programm nach Hause oder hab mich mit Sero getroffen, um Dinge für den neuen Haushalt zu kaufen und es kann ziemlich anstrengend sein Teller, Vorhänge und Putzutensilien auf dem Basar in Tiflis zu kaufen. Aber ich werde mich dran gewöhnen (müssen), denn in den Geschäften ist das Zeug echt wesentlich teurer. Aber diese Zweiteilung mit Herbstakademie und dem Besuch deim Verlobten/letzten Arbeitsplatz war auch echt nicht einfach, während die Lektoren abends ins Schwefelbad, zur Weinprobe und nach Mzchreta zum Ausflug fuhren, bin ich nach Hause oder ins Büro gefahren. Ich freue mich auch schon auf die Frühjahrsakademie in China, wenn ich einfach nur Lektorin bin und alle Programmpunkte mitmachen werde 🙂
Aber die Zeit ging auch so schnell rum! Hier ein bissi schwefelbaden, da ins DAAD Büro gehen und sich wieder wie zu Hause fühlen und immer wieder der schwangeren Nino sagen, dass es ja gar nicht sein kann, dass da jetzt ein Kind im Bauch sein soll. :)Hachjee…
Ich hatte garkeine Zeit so richtig mit allen aus dem Büro zu reden und Mareike, die neue Kulturweit-Praktikantin doch so ausführlich kennenzulernen, wie wir das wollten. Aber für einen langen Hundespaziergang mit Bonny, Aika und meiner Ex-Chefin Lisa hat es auf jeden Fall gereicht und anschließend gab es Nudeln und ausreichend Wein und armenischen Cognac, wie in guten Alten Zeiten. Kling ich ein wenig wehmütig? Ich bin es und das geht mir auch selbst auf die Nerven, aber ich werde die Winterferien nutzen und mir einen Aktionsplan aufstellen, um die Zeit von Februar bis Juni sinnvoll und für mich zufriedenstellend zu nutzen.
Es gibt ja auch noch einiges zu tun: Da wäre die Bewerbung für das Innavationsstipendium von Bosch als Anschlussförderung, die ich unbedingt bekommen möchte. Deshalb treffe ich mich jetzt im Januar mit dem Arbeiter-Samariterbund und der Deutschen Volkshochschulverband in Georgien und werde herausfinden mit wem eine Kooperation mehr Sinn und Spaß macht. Ich werde mich aber auch über International Relations Masterprogramme informieren, um eine Studienförderung zu bekommen und hoffentlich in Georgien meinen Master abzuschließen. Aus diesem Grund werd ich auch gleich noch wegen Praktikumsmöglichkeiten bei der UN und einem Intensivsprachkurs schauen.
Kaum zurück in Tomsk stand schon wieder Arbeit vor der Tür. Ich kam Donnerstag morgens an und am Freitagabend wurde schon für den 1. Advent gebastelt. Wir hatten eigentlich mit 20-25 Leuten gerechnet im Endeffekt kamen 8. Naja, kann man ja schon froh sein, dass überhaupt die kamen. Es wurden Sterne und Adventskalender gebastelt. War trotzdem schön und obwohl ich ein absoluter Bastelmuffel bin, fand ichs gut…
Am Montag sollte dann gleich die „Woche des sozialen Engagements“ folgen. Das hieß Montag, Dienstag und Mittwoch je einen Film und am Dienstag, dem „Internationalen Tag der Menschen mit Behinderungen“ auch noch eine Präsentation meinerseits über „Das Konzept Lebenshilfe in Deutschland – Am Beispiel Bamberg“ und eine Vorstellung der sozialen Arbeit der Caritas aus Novosibirsk.
Am Donnerstag hielten Dana und ich jeweils einen Vortrag bei einer, weil wir teilnahmen „internationalen“ Konferenz und sprachen über „Die Wirkung von Freiwilligendiensten“ (ich) und „Inklusion an Schulen“ (Dana). Meine Liebe, Zuneigung und das Verständnis an Technik führten dazu, dass ich zwar die erste Folie meiner PowerPoint aufmachen konnte, dann aber gar nichts mehr funktionierte und ich meinen gesamten Vortrag ohne Stichpunkte und ohne Präsentation halten musste. Denn ich hatte nur 7 Minuten Redezeit und der IT-Spezialist kam erst, als ich eh schon bei der letzten Folie angekommen war. Bei allen anderen Vortragenden, ich war die erste, funktionierte dann alles wieder. Ist ja typisch!
Freitag kam unserer großer Abschluss mit der DAAD-Alumni-Veranstaltung „Mach was!“. Dana sagte was zum Thema „Freiwilligen Engagement bei Bewerbungen“ und ich hielt einen Vortrag über „Freiwilligendienste in und nach Deutschland“. Das kam sehr gut an. Viele Studenten und Dozenten wussten nicht, dass man so für ein Jahr nach Deutschland gehen kann, um seine Sprachkenntnisse zu verbessern und sozial aktiv zu werden. Ich fand die Veranstaltung sehr gelungen, auch wenn viele die angemeldet waren, doch noch in letzter Minute absagten. Selbst Schuld! Ich finde es wirklich sehr schade, dass das Interesse und die eigene Aktivität der Studenten und vor allem Dozenten hier an der TPU oder generell in Tomsk so gering sind. Ich meine da versucht man ein aktuelles Deutschlandbild zu vermitteln, macht etwas zu interessanten Themen auch für Studierende hier und bemüht sich interaktiv etwas mit den deutschen Traditionen zu machen und es kommt fast keiner. Freitag war das anders, es waren schon ca. 50 Leute da, dazu gehörten aber auch viele, die wir zum interaktiven „Markt der Möglichkeiten“ eingeladen hatten. Und hätten wir am Dienstag nicht so viel Panik im Lehrstuhl verbreitet, wären bestimmt auch nicht so viele Studenten (ca. 20) von und mit ihren Dozentinnen(ca. 3 von 15) da gewesen. Egal, nicht aufregen… das bringt auch nichts!
Ich genieße jetzt noch meine letzten 2 eigentlich relativ entspannten Wochen. Gestern saßen Dana, Sascha und ich mal wieder ungefähr 5 Stunden im Café Bulange und feierten, dass diese anstrengende Woche doch gut über die Bühne gegangen ist. Dort hatten wir ja auch damals vor 2 Monaten die Idee zu dieser Veranstaltung und verbrachten genauso viel Zeit damit unsere Gedanken und Vorschläge aus- und weiter zu spinnen.
Heute sitze ich schon am Schreibtisch und lese meine Fernstudieneinheit zur „Fetigkeit Schreiben“, weil ich diesen Test eigentlich in den nächsten 2 Wochen noch abschließen möchte. Zum einen, damit dieser Fernkurs endlich zum Ende kommt und zum anderen haben wir in Tiflis geplant, dass im 2. Semester Lektorentage in Jakutsk und in Tschita stattfinden sollen. An beiden möchte ich Teilnehmen und Studenten- bzw. Lehrerfortbildungen in verschiedenen Disziplinen anbieten. Dazu gehört vor allem das Schreiben.
Nächste Woche werde ich auch endlich wieder meinen Russischkurs nach 4 Wochen besuchen. Mal sehen, ob ich da noch mitkomme und wie viele Vokabeln ich wiederholen muss. Aber die Aussicht, dass ich in 2 Wochen wieder in meinem geliebten Georgien bin, macht alles einfacher und erträglich… na so schlimm ist es jetzt auch echt nicht!
Ich hoffe ihr habt ein schönes Wochenende, trinkt 1-3 Glühwein für mich mit… das werde ich auch machen, wenn ich in Georgien bin, da gibts wenigstens den guten Schuchmann Glühwein 🙂 und diesen Freitag werden Plätzchen im Wohnheim gebacken, mal sehen wie viele Teilnehmer wir diesmal haben… Ich vermisse Deutsche Vorweihnachtszeit und alle bekommen Päckchen von Tanten und Eltern und werden von ihren Vätern besucht… nur ich nicht! Spitze!
Bis denne :*
















