Und jetzt kommen wir zu dieser Woche… bin ich wirklich schon 2 Monate hier? Unglaublich! Die Zeit vergeht doch ziemlich schnell, auch wenn ich es gar nicht erwarten kann Sero endlich wieder zu sehen und auch meine Lieben aus dem DAAD-Büro in Tiflis wiederzutreffen. Mit Mareike, meine kulturweit-Nachfolgerin, habe ich sehr viel Kontakt und sie gibt Sero auch Deutschunterricht… da muss ich ja mal checken wie erfolgreich das so ist 😉
Am Dienstag war ich mal wieder beim Deutsch-Stammtisch und bin ganz begeistert, dass immer noch so viele interessierte deutsche und russische Studierende an dieser Veranstaltung teilnehmen. Das Thema dieser Woche war „Wie engagierst du dich persönlich?“ und Stefi und ich haben einige Aktionen und Organisationen vorgestellt, wie man sich in Halle und Jena studentisch engagiert. Der Grund für dieses Thema ist die „Woche des sozialen Engagements“ die Dana und ich uns überlegt haben und die in der ersten Dezemberwoche stattfinden soll. Wir möchten auch viele deutsche und russische Studenten mit einbinden, die auf einem Markt der Möglichkeiten, also anhand von selbsterstellten Postern ihr persönliches soziales Engagement vorstellen und damit zu Gesprächen, Diskussionen anregen und neue Ideen ermöglichen. Das Thema kam beim Stammtisch sehr gut an und hat auch schon erste Auswirkungen… eine kleine Gruppe möchte als Nikolausaktion kleine Geschenke für bedürftige Menschen zusammenstellen und sammeln und in der Weihnachtszeit überbringen. Ich bin gespannt!
Am Mittwoch waren Dana und ich bei der Aufführung von Verdis Requiem, das vom Chor der Staatlichen Universität gesungen wurde. Leider hatten wir keine guten Karten und der Saal war rappelvoll. Ich musste wirklich aufpassen, nicht einzuschlafen, wenn ich meinen Kopf in meine Hände stüzte. Aber der Chor hat sehr gut gesungen, wobei es das musikalische Erlebnis schon erheblich beeinflusst, ob man nun den Chor sieht oder ob man nur auf eine Säule starrt… ich hatte die Säule.
Donnerstagabend gingen wir zu KVN, der russischen Comedy-Club-Variante, bei der 3 Gruppen Skatche aufführen und von einer Jury bewertet werden. Erst wurden die eingeprobten Skatche aufgeführt, in der 2. Runde mussten die Gruppen spontan auf Fragen antworten und abschließend noch singen oder tanzen. Ja ohne Russischkenntnisse ist das ganze etwas schwierig, aber einzelne Dinge konnte ich auch aus der Situation herauslesen. Ich fand es sehr gut und Dana weinte vor Lachen, als eine Gruppe bei der Aufgabe „Manche Menschen legen die Gewohnheiten ihrer Arbeit im Alltagsleben nicht mehr ab. Geben Sie ein Beispiel“ vorspielte, wie der Sänger der Band SCOOTER vor seinem Pelmenitopf steht, den Deckel abnimmt und hineinruft: „ARE YOU REAAADY??!!“ Der war aber auch echt gut!
Freitag musste ich bei meiner Kollegin Elena Sysa über das deutsche Hochschulsystem eine Stunde halten und es ist wirklich nicht so einfach das deutsche Bildungssystem zu erklären mit all seinen Schulförmchen und Sonderregelungen und für welchen Beruf welcher Abschluss ungefähr steht und dass man über den ersten und zweiten Bildungsweg gehen kann… ich wollte das ja alles garnicht so genau erklären, aber da kamen so Fragen aus dem Publikum über Berufschule und Co… was soll man da machen??!
Danach gabs Sushi mit Dana und Alexandra im Büro. Das war echt genial. Ich hab schon lange kein Sushi mehr gegessen und ich habe schon sehr lange kein so gutes mehr gegessen. Nach dem Festmahl planten wir unsere Woche des sozialen Engagements: Wann, was, wie, mit wem…
Gestern Abend waren wir bei der zweiten Hälfte des Halbfinales von KVN, diesmal auch mit einer Schülergruppe und einer Gruppe aus dem Dorf. Aber Dana und ich waren uns einig, dass es am Donnerstag definitiv besser war. Das Finale findet im Dezember statt, mal sehen, ob wir es noch sehen können, oder ob wir beide schon vor Weihnachtsferien das Land verlassen haben.
Im Moment sitze ich das ganze Wochenende an verschiedenen Dokumenten für Bosch. Erstmal mein Motivationsschreiben für die Teilnahme am Mentorinprogramm. Das ist ein Programm, bei dem ich ab Januar von einem ehemaligen Boschlektor unterstützt werde, der schon im Berufsleben angekommen ist und mir mit Ideen und Kontakten zur Seite stehen soll. Dann mein Portfolio, das dokumentiert meine Erfolge in der Unterrichtspraxis, den außercurricularen Aktivitäten und meinen Projekten und eigentlich auch noch die Aufgaben für die Herbstakademie, um die Module vorzubereiten… aber das schaff ich diese Wochenende nicht. Nächste Woche fange ich mit meiner neuen Fernstudieneinheit für Goethe an… das muss doch mal ein Ende finden 😉
Und heute Abend gehts zur Philharmonie. Es gibt Märchenstunde… heute Bremer Stadtmusikanten. Dana und ich waren fest davon ausgegangen, dass wir Karten für um 12 haben, aber am Einlass wurde uns gesagt, dass 19 Uhr drauf steht. Dann sind wir eben Mittagessen gegangen und dann wieder Heim. Neuer Treffpunkt 18.45 Uhr… zweiter Versuch! Und damit ist das Wochenende auch schon rum… schwuppdiwupp!


Mensch, das Foto mit den Schirmen im Publikum musste doch erklären! Die denken sonst doch, „die spinnen, die Russen…“
Nicht, dass sie unrecht hätten…
Ich hatte da eigentlich auch einen Text dazu geschrieben, aber irgendwie wird der nicht angezeigt… Naja, Russen sitzen nicht einfach so gerne mit Regenschirmen in Veranstaltungen, sondern hier spannt der Fan-Club der TPU-Comedytruppe zur Unterstützung schirme auf, weil die Gruppe gerade ein Lied von Queen singt… aber wo genau da der Zusammenhang ist, hab ich auch nicht verstanden… hätten sie „Its raining men“ gesungen, ok… wars aber nicht 😉