Herzallerliebste Leser,
ihr habt euch vielleicht schon gefragt, ob ich denn gar keine Lust mehr habe Blog zu schreiben, doch ich muss ehrlich zugeben… ich habe wirklich keine Zeit.
Vom 14. bis 19. Mai gab es in Tbilissi eine deutsche Woche. Alle deutschen Organisationen, Institutionen und Firmen veranstalteten unter der Führung der deutschen Botschaft viele verschiedene Veranstaltungen. Es gab Filmabende im Goethe Institut, eine Bildungsmesse und Podiumsdiskussion in der Universität, eine EXPO der deutschen Firmen in Georgien, z.B. HIPP oder HeidelbergCement…
Wir hatten im DAAD Büro alle Hände voll zu tun unsere Stipendienverleihung der DAAD Stipendien zu organisieren und nebenbei noch 100 000 Anfragen der Deutschen Botschaft bezüglich irgendwelcher Veranstaltungen oder Broschüren zu beantworten. Wir waren alle am rotieren aufgrund von Einladungen, Buffet, Raum gestalten, Krams beschaffen und nebenbei noch den Armenien Sommerkurs bewerben, Bewerbungen entgegennehmen und auswählen. Aber hey… wir sind ja der DAAD Tbilissi und schaffen natürlich alles 😉
Am Freitag war der große Tag des DAAD. Stipendienverleihung!!! Also haben wir uns mal alle kurz in Schale geworfen und nach einigem Improvisieren, doch eine ziemlich gute Veranstaltung hinbekommen. Nach der Übergabe der Frühstücksbrettchen, die laut Elisabeth eine Starthilfe für das Überleben in Deutschland darstellen und anstelle von langweiligen, normalo Zertifikaten verteilt wurden. Manche Stipendiaten schauten neugierig, andere ungläubig, aber gefreut haben sie sich alle und beim anschließenden Buffet gabs gleich ne Ablagemöglichkeit.
Als Ausklang des Abends gab es ein Konzert junger Musiker aus Berlin und Georgien, die gemeinsam erst in Berlin musizierten und nun den Rückbesuch in Tbilissi mit einem Konzert abschlossen. Es war echt toll, aber ich war abends um 20 Uhr auch fast nicht mehr aufnahmefähig. Meine 2. Karte schenkte ich Kalina, die mich freudig begleitete.
Nach dem Konzert gab es mal wieder einen Empfang… ich glaube die Deutsche Botschaft hat ihre ganze Kohle in Häppchen investiert! Zu dem Zeitpunkt kamen dann auch die anderen 2 Kulturweitlerinnen, Anne aus Kutaissi und Sophie aus Jerewan an, da wir am Sonntag gemeinsam zu unserem Zwischenseminar nach St. Petersburg ausreisen sollten. Wir trafen uns beim Empfang und schnabulierten noch Sekt und Törtchen. Danach gings Heim in die Haia. Die Mädels waren müde von der Anreise und ich allgemein von der Woche und dem ganzen Tag.
Samstag ließen es Anne, Sophie und ich erstmal ruhig angehen lassen. Dann gings ab in die Stadt zum Street Music Day der von Kalinas NGO organisiert wurde. Auf der ganzen Rustaveli Straße spielten von 14 bis 18 Uhr Bands for free. Es war echt toll, aber leider war der Straßenverkehr etwas zu laut L
Nachmittags nahmen wir drei an einem Vortrag im Goethe Institut teil, der sich mit dem Thema Eurovision in Baku beschäftigte. Es ging um Kuriositäten und Infos wie das da so alles abläuft. Anschließend gab es im Goethe Innenhof Maifest. Bier, Bratwurst, Kartoffelsalat… und Livemusik von der Berliner Band Britta und der Jazzkombo des Kuratoriumsdirektors. Es war spitze! Danach gings für Anne, Sophie und mich nach Hause, da ich noch fürs Zwischenseminar packen musste und die Mädels auch nochmal schlafen wollten, bevor unser Taxi um 3.30Uhr vor der Tür stand. So ersparten wir uns die Bayern München Niederlage, die auch noch per Leinwand und 3 Fernsehern im Goethe Institut gezeigt wurde.
Wir standen also um 2.30 Uhr auf und machten uns die ganze Zeit gegenseitig verrückt was passieren würde, wenn das Taxi nicht kommen würde oder schon wieder weg wäre oder oder oder. Aber nein, zu unserer großen Erleichterung stand das Taxi vor meiner Haustür und fuhr nach anfänglichen Startschwierigkeiten, die mich schon an den Rande eines Nervenzusammenbruchs brachten, zum Flughafen. Wir waren sehr frühzeitig da und verbrachten unsere Zeit mit Anekdötchen und Geschichtchen und vor allem ganz vielen Keksen. Kekse könnten in diesem Text eh grundsätzlich in jedem zweiten Satz erwähnt werden, werden sie aber nicht, da es doch nicht jeden Leser interessiert wann wir welche und wie viele Kekse gegessen haben, aber lasst euch sagen… es war oft und es waren viele!
Nach der Ankunft in Kiev beschlossen wir uns im Transitbereich in die super weich aussehenden und eigentlich doch auch bequemen Sessel zu schmeißen und eine Runde zu schlafen. Leider trug die beständige Berieselung der Klimaanlage bestimmt zu einem gewissen Teil zu meiner noch heute laufenden Nase bei. Und dann nach einer Stunde Kurzschlaf folgten noch 7 laaaaaaange Stunden warten… in München oder Frankfurt kann man bestimmt so einiges machen auf dem Flughafen, aber nicht in Kiev. Falls ihr mal über Kiev fliegen solltet und 8 Stunden aufenthalt habt… nehmt euch Geld mit (Euro, Dollar oder Rubel) man kann auch mit UAH bezahlen, was bei uns zum Dauerwitz wurde… Cola…35 uuuuuuuuuaaaahhhhhhh, wie gruselig J ja irgendwann schaltet das Hirn ab! Das Essen ist teuer, oder vielleicht auch nicht, wir haben auf jeden Fall irgendwann die Umrechnung überhaupt nicht mehr verstanden vor lauter Rubel, Lari, Dramm und Dollar! Den Rest der Zeit haben wir mit Lesen, Reden, Schlafen und vor allem Waaaaaarten verbracht. Aber auch 8 Stunden sind irgendwann vorbei und so schwangen wir uns in den etwas klapprig aussehenden Flieger nach St. Petersburg. In Russland angekommen hat alles wunderbar geklappt… nicht von der Passkontrolleuse angeschnauzt worden, nicht vom Zoll gestoppt und ausgenommen worden, nicht vom Taxifahrer durch die ganze Stadt für einen horrenden Preis gefahren worden… denn wir haben den Bus genommen! Und nach anfänglicher Verwirrung (wenn Russen 2 Schritte bei der Entfernung schreiben, meinen sie eigentlich 200) und großer Hungerermattung fanden wir das Hostel, unser Zimmer und anschließend die Pizzaria um die Ecke. Ich finde es immer wieder spannend, wie sich Menschen, die keine gemeinsamen Sprachkenntnisse haben, doch relativ schnell verständigen und verstehen können. Schwupps hatten wir 2 Pizzen und dank einer ziemlich tollen Aktion auch noch 2 Flaschen Pepsi gratis!
Auf dem Rückweg zum Hostel trafen wir Felix, Laura, Bettina, Tanja und Sabrina, die schon am Vortag angekommen waren. Gemeinsam stürtem wir den kleinen Supermarkt nebenan und deckten uns mit Bier und Semitschki, Sonnenblumenkernen in Schalen (super Beschäftigungstherapie) ein. Den Abend verbrachten wir mit noch mehr Anekdötchen aus noch mehr Ländern und vor allem dominierte die praktische Nachstellung des georgischen, armenischen, lettischen und litauischen Mann, der entweder ein Bein aufs Mäuerchen gestützt die Gegend beobachtet oder Kettchen schwingend auf dem Boden hockt oder oder oder…
Das war die Anreise zum Zwischenseminar in St. Petersburg. Alle die mehr erfahren wollen, müssen im nächsten Teil weiterlesen… aber keine Sorge, es gibt keine Werbung und auch sonst keine Kosten… wobei, hmmmm…. Das wär mal ne gute Idee!