Hallooooo,
gestern war Käsefestival in Tsinandali und die ganze EVS Droni-Mannschaft ist dort hingefahren. Tsinandali ist in der Region Kachetien, die bekannt ist für ihren guten Wein. Die Landschaft ist wunderschön, es ist wunderbar grün und die Berge sehen einfach toll aus. Leider kann man das vom Bus aus nicht so gut auf Fotos festhalten, aber ich werde in nächster Zeit wieder einen Trip dorthin machen und dann zeige ich ganz viele Fotos.
Kalina und ich sind gestern um 11 Uhr zum Treffpunkt vor dem Radisson-Hotel gefahren und dachten schon, dass wir zu spät seien, weil unser Bus so spät kam. Aber hey, ist ja Georgien und natürlich standen wir noch eineinviertel Stunden und warteten vor leeren Bussen, die nur von Menschen, die auf Listen standen besetzt werden durften. Es war ein Spektakel für die Götter. Menschenmassen draußen, keiner drinnen und als dann endlich Leute rein durften, dann nur Ausländer und keine Georgier… das ist eine ganz neue Form des „Rassismus“ 😉 Und das System wie dann Menschen in den Bus duften war auch überhaupt nicht klar. Es wurde diskutiert, die einen durften rein, die andern nicht und schließlich haben wir es dann auch so gemacht. In den letzten Bus sind „wir Ausländer“ vor gegangen und haben „unsere Georgier“ nachgeholt. Man muss einfach nur mitspielen. Und dann ging die Fahrt los. Kalina dachte es würde nur eine halbe Stunde dauern… tja wir waren dann doch 2,5 Stunden.
Während der Fahrt wurde „Wer/ Was bin ich?“ gespielt, der restalkoholisierte Didi genervt, der auch selbst ausreichend nervte und … gesungen. Ich habe auf meinen Reisen und Auslandsaufenthalten in noch keinem Land miterlebt, dass die Leute, egal ob jung oder alt und manchmal, wie auf dem Heimweg, auch alle zusammen, so viel gemeinsam singen. Es sind meist georgische Lieder, die sich um die Liebe, den Krieg und den baldigen Frieden drehen. Sie klingen in meinen Ohren oft melancholisch, traurig und herzschmerzig. Gesungen wird zu der Musik eines Holzinstruments mit nur 4 Seiten. Ich finds schön, aber Kalina ist schon total entnervt und meint, das kommt bei mir auch noch 😛
Das Käsefestival war toll. Wir kamen um 14 Uhr an und es gab Käse aus allen Gegenden Georgiens. Und da ich hier meist nur den weißen salzigen Kuhmilchkäse sehe, war ich sehr verwundert wie viele verschiedene Sorten, Formen und Arten an Käse es tatsächlich gibt. Wir tranken super leckeren Rotwein, man beachte… ROT! ja auch ich trinke mittlerweile hier Rotwein 🙂 Und es gab ein riesiges Buffet mit Chatschapuri der unterschiedlichsten Käsearten, Tomaten mit Frischkäsefüllung, Käsebällchen, Tomaten-Mozarella-Spieße… hmmmm… Wir errichteten ein großes Lager direkt neben den Tischen, um bloß keinen allzu weiten Weg zu haben. Und zum Abschluss gab es auch noch Käsekuchen!!! Es war genial.
Faszinierend anzuschauen war es, dass es auch hier zu Lande die Unsitte gibt sich die Teller vollzuladen und sogar ganze Weinflaschen in Frauenhandtaschen verschwinden zu lassen. Aber das gibt es wohl überall, sobald es etwas umsonst gibt. Die Leute und auch wir, stürtzten uns auf das leckere Essen, als ob es seit 6 Monaten nichts mehr zu Essen gegeben hätte. Der Mensch ist ein Futterneider!
Um 19Uhr fuhr der Bus wieder zurück. Wie erwartet warteten wir wieder ungefähr eine Stunde bis sich alle eingefunden hatten. Ich verstand und verstehe bis jetzt noch nicht, warum alle 2 Minuten jemand Anderes aufstand, den Bus verließ und sich einfach noch etwas im nahe gelegenen Laden kaufte. Wir hätten auch echt eher fahren können… naja, ich merkte in dieser Situation wieder wie deutsch ich doch bin und wie sehr ich es auch schätze, wenn es heißt „Um 18 Uhr am Bus sein, sonst fahren wir auch ohne euch los!“ und es wird auch so eingehalten… egal, wir sind ja doch irgendwann um 22 Uhr in Tbilissi angekommen. Abends bin ich nur fertig und zufrieden ins Bett gefallen.
Heute gehts um 14 Uhr zu Nino und ich lerne wie man Chinkali (Teigtaschen mit Hackfleischfüllung) kocht. 🙂 Der erste Eintrag in meinem Kochbuch! Ich werde euch gleich davon berichten!
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