Hallo 😀
Ja, ich schon wieder… aber ich hab mir ja vorgenommen öfter und deshalb weniger zu schreiben!
Dienstag war ich also nach der Arbeit mit Nora in der Oper, es wurde die Zauberflöte von Studenten des Konservatoriums aufgeführt. Die Vorstellung war sehr gut besucht und ich denke sogar fast ausverkauft. Wir bekamen nur noch Tickets für 2 Lari (ca. 80 Cent) und mussten ganz oben unter der Decke sitzen. Verstanden hab ich nicht viel, da ich mir vorher leider nicht noch einmal die Handlung durchgelesen habe und die deutschen Liedtexte habe ich auch nur sehr schwer verstanden. Aber ich fand es ziemlich amüsant, dass zwischen den gesungenen Passagen georgisch gesprochen wurde… und ich hab sogar was verstanden! Nach 3 Stunden Bespaßung mit ca. 10min Pause dazwischen sind Nora und ich ziemlich ausgehungert in ihre WG gekommen und haben und erstmal bekochen lassen 😉 Ach ja, bei Nora und Lara, den anderen Kulturweitlerinnen herrscht irgendwie doch mehr WG-Stimmung! Aber ich will mich nicht beklagen, ich bin im Moment eh so viel unterwegs!
Gestern war ich nach der Arbeit mit Nora im Literaraturcafe Book Corner Cafe, weil dort eine Lesung gegen Rassismus und zum Tag des Gedichts organisiert wurde. Es waren auch viele Droni-Freiwillige da, nur leider kamen wir viel zu spät und haben kein einziges Gedicht mehr mitbekommen… Egal, der Schokokuchen wars allein schon wert. hmmmm…warme Schokolade mit Nüssen… ich hab ne Literaturcafetour geplant wenn meine Schwestern kommen!
Danach bin ich nach Hause gefahren und noch kurz in den Supermarkt bei mir im Haus. Ich gehe da fast jeden Tag rein um mir irgendwelche Kleinigkeiten zu besorgen und die Kassiererin kennt mich schon, da ich sie nie meine Sachen in all die Plastiktüten einpacken lasse, sondern immer in Windeseile sagt: „ara ara, makfs tschanta!“ Was so viel heiße soll wie „Nein nein, ich hab ne Tasche“ und sie daraufhin immer total verwirrt ist, weil der gewohnte Ablauf gestürt ist. Aber gestern hat sich eines der Mädchen dort ein Herz genommen und mich angesprochen. Sie stand mit großen Augen vor mir und meinte: „Sind Sie aus Deutschlaaaaand? Ich liebe Deutsch!“ Auf mein georgisch geantwortetes „ki“, also ja, wie ihr euch denken könnt, strahlte sie über das ganze Gesicht. Und dann ging der Spaß los… als ich etwas aus der Theke kaufen wollte standen sämtliche Verkäuferinnen um mich herum und versuchten mir auf englo-deutsch-russo-georgisch die Inhaltsstoffe der Waren zu erklären! Es war ein Spektakel! Die Füllungen von Teigtaschen wurden mir im Rohzustand unter die Nase gehalten… Hände voll Bohnen, Reis und Eier… Ich kam aus dem Lachen gar nicht mehr raus. Aber der Gipfel der Freude kam auf, als mir gesagt wurde, dass in der einen Frikadelle Fleisch sei und in der anderen… Herkules! Bei meinem ungläubigen Blick fing der ganze Laden an zu lachen… Frikadelle aus Herkules? Erstens müsste die dann schon ziemlich alt sein und zweitens, na lecker, ich esse kein Menschenfleisch. Da das deutschliebende Mädchen aber gleich zwischen die Regale sprang, war nach kurzer Zeit klar, dass mit Herkules Haferflocken gemeint sind. Also nein, die Georgier sind keine Menschenfresser und ich habe von jedem Teil eins genommen, weil der Mann aus der Obst/ Gemüseabteilung so schön „Eins, eins, eins“ sagte und gleich daraufhin zeigte wie gut er von eins bis zehn zählen kann, woraufhin ich ihm zeigte, wie gut ich das doch auf Georgisch kann 🙂 Zum Schluss wurde ich noch gefragt wann ich denn wieder kommen würde, woraufhin ich meinte „chwal“! also morgen!
Ich glaube das wird mein Langzeitprojekt!!! Den Mitarbeitern des „Deutschen Supermarktes“ Deutsch beibringen 🙂 Ich bin guter Dinge…
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