Raus aus dem Frauenknast – Rein ins Heim!

Nach gut zwei Wochen in Petaling Jaya habe ich bereits wieder meinen Koffer gepackt!
Allerdings nicht um den Rückweg anzutreten, sondern weil ich umgezogen bin.
Im Prinzip liegt die neuen Wohnung nur nur zwei Straßen von der anderen entfernt, aber der Umzugstag lief stressiger ab als erwartet.
Shit happens – so war es an diesem Tag!

Vielleicht aber erstmal zu den Gründen, die mich dazu bewegt haben meine sieben Sachen zu packen:
Ich habe auf gut 60m² zusammen mit fünf weiteren Mädchen gewohnt (drei chinesische Studentinnen in einem Zimmer, zwei malaiische in einem anderen und eine Indonesierin in einem weiteren Zimmer). Wer sich jetzt denkt – „ach due scheiße!“ – dem kann ich nur Recht geben. Es gab zwar kein Zickenterror zwischen uns allen, aber es war einfach zu chaotisch!

Außerdem gab es überhaupt keine richtige Wohngemeinschaft. Jeder hat vor sich hingelebt, die Türen hinter sich geschlossen und es wurde kaum miteinander geredet.
Zunächst dachte ich, dass hätte was mit mir zu tun, weil ich die „Neue“ bin, aber als ich mit einer meiner Mitbewohnerinnen gesprochen habe, sagte sie mir, dass sie zum Beispiel kaum was mit den chinesischen Malaiinnen zu tun hat, weil die untereinander nur Mandarin sprächen….

Mir war schnell klar, dass ich so nicht ein Jahr wohnen möchte und deshalb habe ich mich auf Wohnungssuche begeben.
Glücklicherweise ließ sich schnell was finden, was mir gefällt, sogar noch zentraler liegt und genauso teuer ist. Nun wohne ich mit einer Malaiin und eine Südkoreaner zusammen, mit denen ich mich sehr gut verstehe.

Jetzt aber zum besagten Umzugstag:
Sonntag, 2. Oktober 2011 – Ein Pechtag.

Elly, meine neue Mitbewohnerin und ich haben uns für 11.30Uhr verabredet. Sie wollte mir nur kurz die Schlüssel vorbeibringen, weil sie dann schnell weiter musste zu einem Workshop.
Malaiisches Zeitverständnis vs. Deutsche Pünktlichkeit – Ich stehe natürlich zur verabredeten Zeit unten und warte auf Sie. Eine halbe Stunde später ihr Anruf, sie muss noch Duplikate von den Schlüsseln anfertigen, ist also erst um 13.00Uhr da.
No problemo, wieder ab nach oben!

Dann kommt sie allerdings wieder nicht…Ich habe schon eine schlechte Vorahnung. Am Telefon hat sie sich nämlich schon ziemlich gestresst und abgehetzt angehört. Als sie sich erneut meldet bestätigt sich mein schlechtes Gefühl: Sie hatte einen Autounfall!!!
Zum Glück ist bis auf dem Auto niemandem etwas passiert! Jedenfalls musste sie erstmal zur Polizei, um einen Unfallbericht erstellen zu lassen.

Um halb 15.30 Uhr war Elly jedenfalls fertig und hat mir die Schlüssel vorbei gebracht. Mit meinem Gepäck bin ich auf zur neuen Wohnung. Ich habe mich so gefreut nun endlich dem „Frauenknast“ zu entkommen, mich in dem neuen Zimmer wohnlich einzurichten, meinen Mitbewohner kennenzulernen, was leckeres zu kochen und den ersten Tag in der neuen Bude zu genießen – stecke den Schlüssel in das Türschloss und……krieg die verdammte Tür nicht auf!
Zuerst dachte ich, es gäbe einen Trick – vielleicht eine malaiische Art und Weise Türen aufzuschließen – den ich durch ein bisschen probieren schon herausfinden würde.
Nach fünf Minuten habe ich angefangen zu bezweifeln, dass ich die richtigen Schlüssel habe und Elly vielleicht was vertauscht hat, als sie die Schlüssel hat nachmachen lassen.
Ich habe mir noch einen der Nachbarn zur Hilfe geholt, um sicher zu gehen, dass ich nicht zu blöd bin eine Haustür zu öffnen..aber auch er hat das verdammte Ding nicht aufbekommen!

Da Elly aber noch auf dem Workshop war blieb mir nichts anderes als zu warten…Es war grad mal 16.00Uhr und sie hatte erst abends gegen 20.00Uhr, 20.30Uhr wieder Zeit.
Zum Glück konnte ich mein Gepäck für die Zeit unterbringen, denn so konnte ich mich auf nach Kuala Lumpur machen und ein bisschen durch die Stadt schlendern.

Ihr könnt euch gar nicht vorstellen, wie unglaublich glücklich ich war, abends endlich in die Wohnung zu kommen – Trautes Heim, Glück allein!

Übrigens: Die Tür ließ sich nicht öffnen, weil das Schloss geölt werden musste und meine Schlüssel brandneu waren…