Am 1. Januar bin ich für gute 3 Wochen in den Süden Argentiniens, nach Patagonien und Feuerland aufgebrochen. Von Buenos Aires nach Ushuaia reiste ich durch Hochburgen des internationalen Tourismus, 30-Seelen-Dörfer wie Bajo Caracoles, Meerengen und Nationalparks, Gebirge und Steppen.
Im Kontrast zur manchmal erdrückenden Großstadt Buenos Aires finden sich in Patagonien eine aus Europa unbekannte Leere und Weite, oft ist man über 100 Kilometer vom nächsten Dorf entfernt. Man kann stundenlang durch die von Guanacos (mit dem Lama verwandt), Ñandús (Straußenähnliche Vögel) und Hasen bevölkerte Pampa spazieren, ohne einem Menschen zu begegnen. Andererseits gehen in den zahlreichen Nationalparks Menschen aus aller Welt auf Wanderung, Ushuaia ist für viele Touristen der Ausgangspunkt für Reisen in die Antarktis.
Von Buenos Aires reiste ich alleine los, traf mich aber in El Chalten für einige Tage mit Pablo, einem Freund aus Capital. Auf der chilenischen Seite Patagoniens war ich mit den Kulturweitlern Laura, Ricarda und Felix unterwegs.
Mit Zelt und Isomatte im Gepäck habe ich über die Hälfte der rund 4300 Kilometer Wegstrecke per Anhalter zurückgelegt. Im Süden Argentiniens ist diese Art zu reisen recht üblich, ich musste trotz teilweise sehr spärlichen Verkehrs selten länger als eine Stunde warten. Für mich bot das Anhaltern eine gute Möglichkeit, mit verschiedensten Menschen in Kontakt zu kommen. So wird man von einem LKW Fahrer sogleich auf ein paar Mates mit seinen Jugendfreunden im Dorf Gobernador Costa mitgenommen oder von einer Reisegruppe zum Abendessen eingeladen.
Auch bemerkt man schnell, dass die touristische Sichtweise nur ein winziger Teil der Wirklichkeit ist. Etwa wenn zunächst ein begeistertes kalifornisches Ehepaar im Mietwagen mit 100 Sachen auf dem Weg zum weltberühmten Gletscher Perito Moreno die Landschaft mit den Eindrücken aus Australien, Europa und Südafrika vergleicht, im nächsten Auto dann ein Angestellter des Nationalparks, der seit jeher im nahen Städtchen El Calafate wohnt erzählt, wie er diese Strecke zu seiner Arbeit täglich zurücklegt. Auf Feuerland traf ich einen jungen Mann aus Temperley, der vor 2 Wochen aus seiner Firma wenige hundert Meter von meiner Schule entfernt gefeuert wurde und nun bei einer Buchhandlung in Ushuaia arbeitet, da dort die Löhne höher als in der Hauptstadt liegen.
Obwohl das wilde Patagonien mit seinen zerklüfteten Bergen, stahlblauen Seen, dem Regen und Wind, der einen manchmal buchstäblich umweht unglaublich beeindruckend und mächtig erscheint, bemerkt man doch hin und wieder, wie sehr sich diese Natur in Gefahr durch den modernen Menschen befindet. Etwa wenn man als einziger Gast von der seit fast 200 Jahren bestehenden kleinen estancia (Bauernhof) eines älteren Ehepaars zur Cueva de las Manos läuft, wo sich eine über 8 Jahrtausende bestehende prähistorische Gesellschaft mit Handabrücken verewigt hat, während man die Wirkung des Ozonlochs auf der eigenen Haut spüren kann. Die Nationalparks sind voll von Landkarten, denen man die Gletscherausdehnungen vor wenigen Jahrzehnten entnehmen kann, wobei der Rückflug aus Ushuaia schnell einen etwas bitteren Beigeschmack annimmt.
Vor wenigen Tagen bin ich in das Großstadtleben des sommerlich schwülen Buenos Aires zurückgekehrt. Manchmal kommt fast schon eine leichte Sehnsucht nach den Nächten nahe des Gefrierpunktes im Schlafsack auf. Hoffentlich werde ich noch einmal die Gelegenheit bekommen, in den weiten Süden Argentiniens zu reisen. Es gibt noch so viel zu sehen.
Von Reisen erzählen stets Bilder die schönsten Geschichten:
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- Meine Reiseroute
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- Fertig gepackt!
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- Schiffswrack bei San Antonio Oeste
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- Mariposa Monarca Monarchfalter
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- Hafen von SAO
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- Muschelstrand
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- Pazifikküste – Ebbe
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- Ein Vogel
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- Spuren im Sand
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- Abteil des Tren Patagonico
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- Blick aus dem Fenster – Leere
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- See Nahuel Huapi, Bariloche
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- Cerro Campanario, Bariloche
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- Ein Arrayán
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- erste mal Anhalter
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- aus dem Fenster
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- Bach bei El Bolson nachts
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- Eine Blüte
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- Rinde bei El Bolson
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- Cerro Piltriquitron
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- bei El Bolson
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- Ruta 40
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- Río Pinturas
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- Kühe im Canyon
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- Cueva de Las Manos
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- Sonnenuntergang an der Ruta
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- Wandern bei El Chalten
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- Laguna de los Tres, El Chalten
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- Mit Pablo
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- Glaciar Perito Moreno
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- Wind
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- Parque Nacional Torres del Paine (CH)
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- Holz und Wasser
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- unsere Rucksäcke
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- Rückfahrt per Schiff
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- Abendsonne, Puerto Natales
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- Schiff und Steg
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- Sonnenuntergang
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- Blick vom Pier
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- Fischerboot
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- drei Vögel
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- Auf nach Feuerland!
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- Schuhe, Schiffswand, Wasser
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- Parque Nacional Tierra del Fuego