Ich habe einen Namen

Und das kam so: Auf der Homepage der DAAD Außenstelle wird das ganze Team (zu dem ich jetzt halt auch gehöre) aufgeführt. Da sie zweisprachig ist, fragte mich mein Betreuer, wie denn mein chinesischer Name sei. Da ich noch keinen hatte, wurde kurzerhand auf der Teambesprechung darüber abgestimmt, welcher wohl am besten ist. Meistens wird versucht, den eigentlichen Namen lautmalerisch wiederzugeben, deswegen wurden die ersten beiden Buchstaben meines Nachnamens zu He und Lorena auf Lei na verkürzt. (Ein chinesischer Name besteht meist aus 2 oder 3 Silben, der Nachname steht immer zuerst) Also heiße ich jetzt hé lěi nà – 何蕾.

Mittlerweile habe ich auch ein Zimmer gefunden. Zwar keine WG wie gehofft, und die Miete ist so hoch wie die kompletten kulturweit-Zuschüsse, aber ich bin relativ zentral und fühle mich hier wohl, und das war mir im Moment am wichtigsten.

Ansonsten noch eine kurze Zusammenfassung der Dinge, die ich bisher in Peking gelernt habe:

– chinesisches Essen ist tatsächlich sehr günstig und lecker (und nicht verwechseln mit europäischem chinesischen Essen) und es ist auch ziemlich leicht Vegetarisches zu bekommen (wobei ich zugegebenermaßen bisher auch nur mit chinesisch sprechenden Menschen essen war)

– man kann 10 mal am TagSonne?! aus dem Bürofenster schauen und sich immer wieder über blauen Himmel freuen (der nämlich dank Smog eine Seltenheit ist (Beweisfoto s. links))

– in Peking gibt es alles, man muss aber erst mal wissen wo (und vertraue niemals google maps, das ist von der chinesischen Umschrift total verwirrt und schickt mich immer sonstwohin)

– die Ampelfarbe ist nicht der entscheidende Faktor im Straßenverkehrsverhalten,  unterscheide als Fußgänger lieber 3 Fälle

  • Fall 1: Es kommt kein Auto (sehr selten): Nutze die Gelegenheit und überquere die Straße zügig
  • Fall 2: Es kommen Autos aus der einen Richtung: Lauf bis zur Mitte der Straße und warte einfach dort solange, bis auch die andere Richtung frei ist
  • Fall 3: Es kommen von beiden Seiten Autos: Warte bis die Menschenmenge auf dem Bürgersteig groß genug ist, wenn sich dann die Masse in Bewegung setzt, folge dem Herdentrieb und lauf einfach mit

Insgesamt kann ich aber sagen, dass ich super viel Spaß hier in PekingDer Blick aus dem Bürofenster habe, und obwohl ich bisher noch keine einzige Touristenattraktion gesehen habe, und mich nur im im Hochhausviertel aufhalte (wie man am Blick aus dem Bürofenster sieht), gefällt mir Peking total gut. In genau 5 Monaten geht auch schon wieder mein Flieger nach Deutschland, und dabei gibt es doch noch soooo viel zu sehen. Ich freu mich auf jeden Fall auf die Zeit.

 

4 Gedanken zu „Ich habe einen Namen

  1. Das mit den Autos ist in Santiago aehnlich. Wer bei gruener Ampel loslaeuft, wird angehupt, wer bei roter Ampel dem Herdentrieb folgt, kommt heil auf die andere Seite! 🙂

    • Ja, das wird für uns eine Umstellung, wenn wir wieder nach Deutschland kommen^^ Ein bisschen Spaß macht es ja schon einfach so über die Straße zu laufen, egal was da gerade so kommt oder wie die Ampelfarbe ist.

  2. Hallo He Leina 🙂
    Schön, dass du jetzt auch Blog schreibst und ich wirklich so von dir aus Peking höre! Und schön, dass du immer leicht etwas Vegetarisches findest und dir chinesisches Essen schmeckt!
    Fast hätte ich übrigens auch He Leina geheißen, aber ich wollte gerne einen Namen mit M haben, also heiße ich jetzt He Meina. Allerdings mit einem anderen He (和), was öfters für Verwirrung sorgt. Dein He ist geläufiger, ich hab schonmal überlegt, ob ich meinen Namen darum änderen soll, aber dann wurde mir versichert, dass 和 zwar sehr, sehr selten ist, aber schon ok ist.
    Viele Grüße aus Qingdao!

  3. Ich freu mich von dir zu hören äh…lesen^^, schön dass du ein Dach über dem Kopf hast und es dir anscheinend gut gefällt! Lei Na hört sich auch gut an, die Aussprache folgt dann bitte auf dem Nachbereitungsseminar 😉
    Lieben Gruß, Maria

Kommentare sind geschlossen.