Unser erstes Ziel war ein Museum in Jajce 1. Durch die Wiedereröffnung des Museums 2008 erhält Jugoslawien ein Stück Geschichte zurück. Das im Bosnienkrieg zerstörte Museum gedenkt der Staatsgründung Jugoslawiens 1943. In einem recht überschaubaren Saal inmitten dieses Gebäudes 2 wurde am 29. und 30. November 1943 durch Titos Partisanenarmee die Grundlage für den jugoslawischen Saat der Nachkriegszeit geschafft. Die Idee dahinter: Die Gleichberechtigung der Völker sollte in „Brüderlichkeit und Einheit“ gelebt werden. Große Porträts von Churchill, Roosevelt, Stalin und Tito prangen in dem historischen Sitzungssaal.
Aber nicht nur mit seiner historischen Bedeutung kann die Stadt beeindrucken. Umgeben von Bergen und nur über ein paar –für einen Reisebus, meiner Meinung nach, zu enge– Bergpässe zu erreichen, ist Jajce ein echter Geheimtipp für geschichtsinteressierte, naturwürdigende Reisende. Die zwei Flüsse, Vrbas und Pliva, kommen einem beim Betrachten, genauso wie der Wasserfall 3, der als Symbol für die Stadt gilt, wie gemalt vor. Zu idyllisch scheint das alltägliche Leben hier voranzuschreiten. Doch den immer wieder vorzufindenden Hausruienen ist die Geschichte der Stadt und ihrer Bewohner auch heute noch anzusehen4.
Nach einer landestypischen Stärkung5– die durch die ewig lange Busfahrt wirklich nötig war– sind wir am Mittwochabend in Sarajevo angekommen. Der Stadtteil, in dem wir waren, ist geprägt von kleinen Gassen, die mit ihrem Kopfsteinpflaster und dem überall wiederzufindenden türkischen Einfluss bestechen6. Sarajevo ist die Hauptstadt von Bosnien und Herzegowina und sorgt sowohl am späten Nachmittag7, als auch am frühen Morgen8 für einen unglaublich schönen Eindruck den man so von dem Regierungssitz des Landes bekommt. -Und wer von euch sich jetzt denkt: Moment mal, Sarajevo (dt. Sarajewo), das kommt mir doch bekannt vor, der irrt sich nicht.- Denn das Attentat auf Erzherzog Franz Ferdinand und seine Frau Sophie, vom 28. Juni. 1914, welches den ersten Weltkrieg auslöste, wurde in Sarajevo verübt. Aber nicht nur in dieser Hinsicht ist die Stadt unheimlich interessant. Wirklich fasziniert hat es mich,dass so viele unterschiedliche Gotteshäuser fast nebeneinander vorzufinden sind. Moscheen, Kirchen und Synagogen haben hier nur wenige Meter voneinander entfernt ihren Platz. Dass Muslime, Orthodoxe, Katholiken und Juden –für Außenstehende scheinbar– friedlich nebeneinander wohnen und vor allem miteinander leben können, ist ein kleiner Hoffnungsschimmer in einer Zeit, in der zu viele die Hoffnung schon aufgegeben haben.
Bei diesen Bildern lässt sich nur erahnen, dass auch Armut ein allgegenwärtger Umstand in der Stadt ist. Wirklich zur Geltung kommt diese allerdings erst, wenn die Sonne schon untergegangen ist und man aus großen Kinderaugen angesehen und nach Geld gefragt wird.
Weil ich gerne zu Bequemlichkeit und Faulheit tendiere, habe ich es bis gestern erfolgreich gemieden mich an diesen monströsen Blogeintrag zu setzten. Gestern war es dann allerdings endlich soweit, dass ich meine Motivation irgendwo wieder gefunden und losgelegt habe. Heute, nachdem ich bestimmt schon über 5 Stunden in diesen Artikel investiert habe, ist mir die brillante Idee gekommen ihn drei zuteilen. Damit es a) nicht ein ewiglanger Eintrag wird und ein paar von euch die Lust schon nach dem ersten Absatz verlieren und b) weil es so übersichtlicher ist. Für euch, aber auch für mich.
In der letzten September Woche dieses Jahres bin ich mit „meiner“ Klasse (der 3. B) auf Klassenfahrt gefahren. (Ein Paar Bilder sind auch schon seit geraumer Zeit auf meiner FB Seite zu finden.)
Für mich war diese Klassenfahrt eine ganz neue Erfahrung, denn
Waren wir von mittwochmorgens (3.00 Uhr Abfahrt) bis freitagabends (23:00 Uhr Ankunft zu Hause) mit dem Bus unterwegs. – Und ja, meine Formulierung ist an dieser Stelle ganz bewusst und richtig gewählt -, denn wir haben gefühlt 80 % der Zeit in dem viel zu engen Reisebus gesessen, dessen Belüftungssystem nur eine Klimaanlage war. – Yey – Verschieden Zwischenstopps wurden an Museen und Denkmälern gemacht. Abends ging es dann in eine größere Stadt, wo wir in einem 4Sterne Hotel übernachtet haben. Viel Zeit für die dann doch so klassenfahrttypischen Abende ist allerdings nicht geblieben, da unser Bus schon um 8:00 am nächsten Morgen wieder mit Schülern und Lehrern bepackt losgefahren ist.
War die Fahrt mit unheimlich viel Programm versehen. Bemerkenswert daran, fast ausnahmslos alle Programmpunkte waren interessant, da sie a) geschichtlich oder b) kulturell geprägt waren. –Ich verweise an dieser Stelle freundlichst auf die Überschrift–
Gute Nachrichten: die erste Woche habe ich ohne Zwischenfälle und größere Peinlichkeiten –wie es denn eigentlich normal für mich ist– überstanden 😀
Mein erster „Eindruck“ –dazu muss man sagen, dass dieser Nachts im dunklen und nur durch Alexandras Beschreibungen entstanden ist– war: Zu viel Deutsch! Denn es gibt hier nicht nur einen Aldi und Lidel, nein, der dm darf natürlich auch nicht fehlen. Und alles voll mit deutschen Produkten. -Und wenn alle die, die hier Deutsches so feiern, auch bei dort studieren oder arbeiten würden, bliebe nur eins zu sagen: Hallo Brain Drain und Tschüss eigenständige Kultur. Aber das ist ja zum Glück noch nicht der Fall. Und über die ganzen deutschen Produkte lässt sich auch hinwegsehen, wenn man sich auf die hier herrschende, herrliche „Kaffeetrink-Kultur“ (Antonias Worte) einlässt.
Es ist hier wirklich super. Viel mehr Natur als zu Hause. Ich bin quasi von Bergen umgeben und irgendwie gefällt mir das.
Aber vor allem die Schüler sind unheimlich nett. Direkt am ersten Tag wurde ich schon gefragt, ob ich am Samstag mit auf ein Konzert kommen möchte. Und das war dann auch richtig gut. Der Eintritt war mit 10€ mehr als nur okay und die Hauptband (S.A.R.S) war auch echt mega!
(Ein kurzes Video gibt es dazu auch auf meinem Instagram Account -> Benutzername: einewiealaska) Ansonsten ist es bei mir gerade Abends immer noch etwas ruhiger -auch wenn das nicht wirklich wörtlich zu nehmen ist, denn ich wohne über einem Café/ einer Bar (Wer Interesse hat, kann sich das ganze auch mal auf Google Earth anschauen: Die Bar heißt Gušt und befindet sich in Črnomelj in Slowenien) und da ist morgen und abends immer ordentlich was los- was aber für den Anfang völlig normal und auch in Ordnung ist. Das hat sogar ein paar echt gute Vorteile, so hatte ich gestern Abend zum Beispiel die Zeit meine Wohnung ein bisschen netter zu gestalten und einmal ordentlich einkaufen (Lebensmittel) zu gehen.
Dieser Zustand kann sich allerdings schon relativ schnell ändern. Denn mein Terminkalender –beziehungsweise Schülerplaner– ist ziemlich voll –abgesehen von den regulären Schulzeiten– für diese Woche: Dienstag: Elternabend und Milena darf Vorzeigeobjekt spielen –ich weiß, dass das Wort eine negative Attitüde hat, die an dieser Stelle aber nur zu eben ganz geringen Prozentsatz auch von mir gewollt ist– Freitag: mit den Erstklässlern (bei uns wären es Zehntklässler aber hier in Slowenien geht die Grundschule neun Jahre und danach geht man entweder auf ein Gymnasium oder eine Berufsschule) wandern gehen – den ganzen Tag möchte ich hinzufügen. Samstag: Alexandra hat mich zu einer Weinlese eingeladen –ich kann mir nur Vorstellen was darunter zu verstehen ist, stelle mir das dann aber doch ganz lustig vor. Das klingt jetzt vielleicht erstmal gar nicht nach soooo viel Programm, ist aber immerhin eine Steigerung und wird von der darauf folgenden Woche sogar noch in ein Vielfaches übertroffen. Dazu allerdings erst in meinem nächsten Blogeintrag – Man muss das ganze hier ja auch irgendwie spannend gestallten.
Nach ein paar mega stressigen Tagen ging es dann am 1. September zum Werberllinsee für unser Vorbereitungsseminar. Aber weil die Zeit so unheimlich intensiv und schön war, kann ich nicht versprechen, dass ich nicht doch irgendetwas vergesse. Aber ich gebe mir Mühe! Also, 10 Tage Vorbereitungsseminar.
10 Tage, in denen ich unheimlich viel über mich und meine Umwelt gelernt habe. Wie angekündigt war, haben wir uns in unterschiedlichen Workshops mit verschiedenen Themen beschäftigt. Unter mit Rassismus, PostKolonialismus und Sexismus. In den Workshops, in denen ich war, haben die Trainer_innen das ganze auf eine relativ emotionale Ebene gebracht. Das war zwar teilweise wirklich extrem, so dass die verschiedensten Emotionen bei mir aufgekommen sind – Wut, Bedrücktheit, Trauer, noch mehr Wut, Schmerz, das Gefühl, nicht fair behandelt worden zu sein- hat mich aber im Gegenzug auch zum Nachdenken angeregt. Dadurch habe ich viele Sachen für mich mitnehmen können. Zum Beispiel auf das Thema Rassismus bezogen: Nur weil ich ihn in meinem Alltag nicht wahrnehme, heißt es nicht, dass er nicht existiert. Denn ich sehe nur meine Realität. Um die von anderen, vielleicht Betroffenen, sehen zu können, muss ich Ihnen zuhöre. Wenn ich einfach nur zuhören, ohne zu bewerten, ohne es klein zu reden -weil ich es anders erlebe-, kann ich auch ihre Realität sehen und sie vor allem verstehen.
10 Tage, in denen ich jeden Tag neue Menschen getroffen habe. Als eine von über 250 Freiwilligen bin ich zum Vorbereitungsseminar gefahren. Und auch wenn man in den Workshops, beim Essen, dem Baden oder dem allabendlichen Genießen von Pils – Pfui!!!- immer wieder neue Gesichter gesehen hat, so glaube ich, dass ich immer noch nicht allen Freiwilligen über den Weg gelaufen bin. Ich persönlich find das ja toll! Immer wieder neue Menschen treffen, voll meins.
10 Tage, die mich auf die nächsten 365 Tage vorbereitet haben. Das glaube ich, ist in soweit gelungen, wie es denn gelingen kann. Ich meine es wird nie alles nach Plan laufen und es werden auch Situationen kommen, in denen ich maßlos überfordert sein werde. Aber das ist vollkommen okay. Und ja irgendwo auch normal. Man erinnere sich nur daran zurück, wie überfordert man während seiner ersten Fahrstunden war. Alles das, was aber im Voraus hilfreich und notwendig gewesen ist, hat das Kulturweitteam geleistet.
10 Tage, in denen ich jeden Tag schwimmen gegangen bin. Ob morgens nach dem Joggen -ich gebe zu, dass ist tatsächlich nur an den ersten 2 Tagen vorgekommen-, Mittags um sich bei 30 Grad eine Abkühlung zu gönnen, am Abend beim Sonnenuntergang -die untergehende Sonne hat das Wasser in einen Spiegel des Himmels verwandelt. (War das jetzt nicht mal ein poetischer Satz?!) Ich hatte das Gefühl direkt in den Sonnenuntergang zu springen. Das relativ kalte Wasser hat mich dann allerdings schnell wieder in die nasse Realität geholt -oder Nachts und ohne Badesachen.
10 Tage, in denen ich immer tolle Menschen um mich herum hatte. Es ist ein unbeschreiblich wunderschönes Gefühl, wenn man Menschen um sich herum hat, die derart offen, tolerant, entspannt und nett sind, wie es hier der Fall war. Wenn ich mich von unserem Zimmer alleine auf den Weg zum Essen gemacht habe, dann konnte ich mich überall hinsetzten. Zu Leuten die ich schon etwas kannte. Zu Leuten, denen ich vorher nur ein paar Mal Hallo gesagt habe. Zu Leuten, die ich vorher noch gar nicht gesehen habe. Und egal für welchen Tisch, für welche Menschen ich mich entschieden habe, mit allen konnte man super reden. Alle waren freundlich. Alle waren interessiert. Ich glaube, dass es wenig Gefühle gibt, die schöner sind als das, was ich in dieser Atmosphäre empfunden habe.
10 Tage, in denen ich jeden Abend bis zum Morgen wach geblieben bin. Es gab einen Abend, an dem ich tatsächlich schon um 12 Uhr im Bett lag und geschlafen habe. An den restlichen Tagen wurde bis halb drei am Steg gekuschelt- einfach weil es soooooo kalt war-, bis zwei Uhr Schach oder Karten gespielt- ich habe Schachspielen gelernt!! Ist das nicht mega cool? (Dankeschön an dieser Stelle an Tim, David und Johannes)- oder bis halb fünf gefeiert.
10 Tage, in denen ich übermüdet durch meine Umwelt gewandelt bin. Weil ich wirklich nichts verpassen wollte, habe ich es einfach nicht eingesehen früh schlafen zu gehen- weil Abends immer irgendwo irgendetwas los war- oder Nachmittags zu schlafen -weil man muss ja auf seine Linie achten und Sport machen. Nein Spaß, aber irgendwo wurde dann doch immer Fußball, Basketball oder Volleyball gespielt. Und dem könnte ich mich dann leider doch nicht entziehen- was dann zwangsläufig darauf hinausgelaufen ist, dass ich jetzt völlig übermüdet in Zug nach München sitze. Am Wochenende wird also ausgeschlafen.
10 Tage, in denen ich neue und wunderbare Freunde gefunden habe. Obwohl zehn Tage wirklich kein langer Zeitraum ist, habe ich das Gefühl, dass ich ein paar Leute schon Jahre kennen würde. Das nennt man dann wohl auf einer Wellenlänge sein. Wir haben schon Überlegungen angestellt, wann wir uns gegenseitig besuchen können und wo wir nach dem Zwischenseminar in Zagreb feiern gehen sollen. Ich hoffe ganz ehrlich, dass man sich auch nach dem FSJ nicht aus den Augen verliert. Und wer weiß, vielleicht gefällt es einem ja so gut, dass der/die dort bleibt und dann kann man ihn/ sie besuchen kommen. Überall auf der Welt Freunde zu haben ist auf jeden Fall gut!
10 Tage, in denen ich im Mikrokosmos gelebt habe. Neben den Workshops haben wir uns auch immer wieder in sogenannten „Mikrogruppen“ getroffen. Das war wirklich angenehm, weil es bekannte Gesichter waren und wir in der kleineren Gruppen auch teilen konnte, was uns gerade beschäftigt. Unsere Mikrogruppen hat sich „Mikrokosmos“ genannt. Und wir alle sind Kosmonauten in unserem Mikrokosmos gewesen. Dazu gehört haben: Fabian, Vincent, Pia, Amira, Mirjam, Laura, Antonia, Lara, Nadja, Enken ,Maria (Trainerin) und ich, natürlich *Kopfschütteln*. Und um es mit Pias Worten zu sagen: „Es war mir ein inneres Blumenpflücken mit euch!“ DANKESCHÖN
10 Tage, die ich so schnell nicht mehr vergessen werde.
Wie sollte ich denn auch nach dem was ich schon alles erzählt habe?
Und selbst wo ich jetzt so viel geschrieben habe, gibt es immer noch genauso viel, was ich noch nicht erzählt habe. Zum Beispiel wie schön das abendliche Jammen war, wie viele inspirierende Menschen ich getroffen habe -Lina, an der Stelle darfst du dich gerne angesprochen fühlen- und viel ich ich in den zehn Tagen geschrieben habe -vielleicht stelle ich das Eine oder Andere auch noch online.
Aber neben diesen ganzen schönen Erfahrungen habe ich mich auch mit einem Text beschäftigt, der Kulturweit in seiner Entwicklungsarbeit kritisch hinterfragt. Ich muss ehrlich sagen, dass mir dieser Text ziemlich zugesetzt hat und ich ein paar Tage gebraucht habe, um für mich klarzustellen, in wie weit ich mit den an mich gestellten Aufgaben und Erwartungen als Kulturweitfreiwillige übereinstimme und in wie weit ich diesen nachgehen möchte. Auch hierzu habe ich einen Text geschrieben, bei dem ich mir aber noch nicht sicher bin, ob, oder in welcher Form ich in online stellen werde.
Jetzt gerade sitze ich noch in Zug nach München. Mein Plan ist es, mir dort am Bahnhof ein Lokal zu suchen, in dem ich Wifi habe und diesen Eintrag online stellen kann. Von München geht es dann für mich weiter nach Ljubljana, wo ich abgeholt werde. Langsam bin ich auch ein bisschen aufgeregt, aber ich freue mich vieeeeel zu sehr, als das die Nervosität überwiegen könnte. Ich bezweifle allerdings, dass das morgen, wenn ich in der Schule vorgestellt werde, immer noch der Fall ist. Ich bin aber auf jeden Fall gespannt und halte euch auf dem Laufenden.
Weltenbummler bezeichnet eine Person auf Weltreise, wobei der Schwerpunkt mehr auf der Reise an sich liegt, alsdaran, das Ziel zu erreichen. – Wikipedia
Nachdem nun geklärt ist, was denn eigentlich genau ein Weltenbummler ist, kurz etwas zu meiner Person.
Weil Eckdaten langweilig sind und eh jeder eine Suchmaschiene bedienen (und so auf Gelben Seiten o.ä. kommen) kann, fange ich einfach mal bei dem an, was nicht im Internet nachzulesen ist.
Ich weiß nicht genau warum, aber ich wollte schon immer mal woanders leben. In der Grundschule habe ich immer heimlich gehofft, dass wir mal umziehen, damit ich in einer neun Stadt alles neu entdecken und kennenlernen kann. Bis heute sind wir allerdings nicht umgezogen und so habe ich mich auf der weiterführenden Schule an die Hoffnung geklammert in der elften Klasse ein Auslandsjahr machen zu können. Aber wer sich damit schonmal etwas näher beschäftigt hat, der weiß, dass das ein heiden Geld kostet. Folglich ist auch daraus nichts geworden. Die nächste Möglichkeit habe ich dann in der Zeit zwischen Abitur und Studium gesehen. Also habe ich mich während meins letzten Schuljahres hinter den Laptop geklemmt und angefangen zu recherchieren. Nach Slowenien wollte ich gerne, weil der mütterliche Teil meiner Familie daher stammt und ich so zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen kann: In einem anderen Land leben & etwas mehr über meine slowenischen Wurzeln erfahren. Ich war also völlig begeistert von meiner Idee, das FSJ in Slowenien zu machen, und habe Mama und Papa schon freudestrahlend davon erzählt, bevor ich von den Suchergebnissen wieder auf den Boden der Tatsachen geholt wurde. Zwar habe ich Einsatzstellen in der Ukranine, in Bosnien und Kroatien gefunden, aber keine in Slowenien. Nach hin und her überlegen, war ich mir darüber klar, dass ich das FSJ unbedingt machen möchte, egal ob in Slowenien oder der Dominikanischen Republik. Meine nicht vorhandenen Spanischkentnisse haben dann allerdings dafür gesorgt, dass die DomRep auch ausgeschieden ist. Tapfer habe ich trotzdem weitergesucht, bin auf den verschiedensten Seiten gelandet und habe letztendlich bei Kulturweit gesehen, dass sie Einsazstellen in Slowenien anbieten. Und so ging es für mich ans Bewerbung schreiben und hoffen, dass ich zum Bewerbungsgespräch eingeladen werde. Das wurde ich. Und weil ich Monate später eine Mail mit der Platzannahme für das FSJ am Gymnasium in Crnomelj bekommen habe, muss ich bei dem Gespräch wohl irgendwas richtig gemacht haben. (Obwohl ich danach ein richtig schlechtes Gefühl hatte.) Aber dafür war die Freude über die Annahme umso größer.