Die Amtssprache in Usbekistan ist usbekisch, welches eine Turksprache ist. De facto wurde aber an den Veranstaltungen, an denen ich teilnehmen musste (beruflich) sehr viel Russisch gesprochen. Russisch ist nach wie vor sehr wichtig für die akademischen, kulturellen, elitären Kreise Usbekistans.
Natürlich macht das historisch einigen Sinn. Während der sowjetischen Besetzung Usbekistans, war logischerweise Russisch die Amtssprache, nach dem Zerfall sollte die usbekische Sprache wieder etabliert werden, was sich dann als gar nicht so einfach gestaltete, da viele kulturelle Infrastrukturen (wie die Universitäten beispielsweise) duch die Sowjetunion stark geprägt, wenn nicht sogar durch diese erbaut, wurde.
Auch verbindet die russische Sprache, die vielen verschiedenen ethnischen Herkünfte der Usbek*innen (ja dort spricht man von Ethnien und diese sogenannte Ethnie steht sogar im Pass der Individuen). So traf ich in Taschkent einige Tatar*innen, Koreaner*innen, Russ*innen, Armenier*innen oder natürlich Menschen mit verschiedenen Migrationshintergründen.
Insgesamt sind mir wenig Menschen begegnet, die gar kein Russisch sprachen (innerhalb der Hauptstadt), doch in Städten wie Samarkand und Buchara kam es häufiger vor. Es ist daher wirklich sehr hilfreich die Russisch basics, sowie die kyrillische Schrift zu beherrschen. Es ist allerdings fast unmöglich nur mit English im Alltag zurecht zukommen. Lediglich die jüngeren Menschen sprachen teilweise Englisch, oder manchmal sogar Deutsch.