Puede escibir eso, por favor? – Erste Erlebnisse in La Unión

Guten Abend allerseits,

heute ist Montag der 10.3. und nach meinem ersten Wochenende hier in Chile werde ich mal wieder etwas über meine Erlebnisse hier berichten. Das Wochenende habe ich übrigens mit einem Kollegen von der Schule, seiner Verlobten und zwei Freundinnen von dieser in Puerto Nuevo am Lago Ranco verbracht. Die Eltern der einen Freundin haben dort ein kleines Ferienhaus und mein Kollege (Michael) hat mich eingeladen mitzukommen. Ich habe mich sehr gefreut gleich am ersten Wochenende raus zu kommen und etwas von Chile und der tollen Natur hier zu sehen.

Nun aber zum Thema: Wie versprochen werde ich heute ein bisschen erzählen, wie es mir die ersten Tage außerhalb der Schule hier ergangen ist.

Den ersten Einkauf für mein erstes Frühstück (siehe Bild) habe ich noch mit Andrea (meine Betreuerin) zusammen gemacht. Nach diesem musste ich mich allerdings selbst auf den Weg machen wollte ich nicht nur von Müsli und Joghurt leben.

La Unión ist recht klein. Es gibt ca. 4 etwas größere Supermärkte (drei davon kenn ich schon, der 4. ist dazu geschätzt) mit sehr ähnlichem Angebot. Dazu gibt es viele Gemüse- und Obststände an der Straße (an denen ich mangels Sprachkenntnisse mich noch nicht getraut habe einzukaufen, obwohl mich die Blaubeeren neulich schon sehr angelacht haben) und kleinere Obst- und Gemüsegeschäfte, die meist ein besseres und günstigeres Angebot als die Supermärkte haben. Außerdem gibt es noch einen Collun-Laden. Collun ist der lokale Milchproduktehersteller und außerdem einer der größten, wenn nicht der größte Arbeitgeber hier in der Gegend. In dem Laden bekommt man folglich alles Milchprodukten: eine riesen Auswahl an verschiedenen Joghurtsorten, Milch, eine kleine aber feine Auswahl an Käsesorten und so weiter. Alles regional!!!

Gleich beim ersten Einkauf war ich etwas überfordert mit den Eiern, die es lose zu kaufen gibt allerdings war weit und breit keine Verpackung zu finden. Mit dem Wort für Eier, das ich glücklicherweise wusste und meinen unglaublich guten Kenntnissen des Zahlenraums bis 20 habe ich diese Aufgabe aber gut gemeistert. Ich habe zwar keine Ahnung, was die Frau mir sonst noch so alles erzählt hat, aber danach war ich stolzer Besitzer von sechs Eiern.

Das Nächste leicht überfordernde Erlebnis war der Kauf einer Flasche Ginger Ale (hier gibt es Canada Dry und das recht günstig – da konnt ich nciht wiederstehen). Die Frau an der Kasse hat mir daraufhin etwas versucht zur Flasche zu erklären. Nachdem ich sie etwas verzweifelt angeschaut habe und ich sie fragte, ob sie mir das aufschreiben könnne (Escribir + Zeichensprache – den schönen Satz von dort oben habe ich erst danach auswendig gelernt), habe ich verstanden, dass es Pfand auf die Flasche gibt (Sie ist retornable!).

Schwierigkeiten habe ich auch noch etwas mit dem Geld und den vielen Nullen auf den Geldscheinen. Ein Euro sind ca. 700 Chilenische Pesos und daher sind 1000, 2000, 5000 und 10000 Pesos Scheine nicht unüblich. Beim letzten Einkauf war ich überzeugt, dass ich ihr genug gegeben hätte, habe mich allerdings um eine Null vertan. Die arme Kassiererin hat mir verzweifelt versucht klar zu machen, dass da noch was fehlt. Es hat allerdings eine Weile gedauert bis ich das verstanden hatte.

Es ist allerdings schön, wie viel Zeit und Geduld die Leute hier haben. Bei keinem der Erlebnisse hatte ich das Gefühl, dass die Leute von mir genervt sind (und teilweise waren da schon ganz schöne Schlangen hinter mir…).

Das Angebot der Supermärkte ist übrigens recht ähnlich wie bei uns. Sehr gefreut habe ich mich über die super leckeren Avocados, die man hier kaufen kann. Ein Netz der kleinen Hass Avocados ist hier super günstig und super lecker. Beim Gemüse gibt außerdem sehr leckere und riesengroße Tomaten, viel Kartoffeln und Maiskolben.

Brot ist leider in Chile eher unüblich. Es gibt ein paar verschiedene Brötchen/Fladen, die man nach Gewicht kauft oder Toast. Es gibt aber wohl eine gute Auswahl an süßen Backwaren in Chile (z.B. Berlines – Pfannkuchen) und ich habe entdeckt, dass ich eine Paneria um die Ecke habe. Da werde ich demnächst mal schauen, was es so gibt.

Ab morgen beginne ich mit einem Sprachkurs, dann werden die Einkaufsgespräche und Unterhaltungen mit Kollegen hoffentlich bald nicht mehr so einseitig sein.

Hier wird es übrigens gerade langsam Herbst. Nach einer Woche lang Sonne und tollem warmen Tagen, hat es am Wochenende und heute recht viel geregnet.

So das wars für heute. Morgen gibts mal wieder ein paar Fotos. Ich wünsche eine Gute Nacht!

Leo