Angekommen

So meine Lieben, es ist geschafft. Ich bin da.

Die ersten Schultage sind vorbei und in der Gastfamilie fühle ich mich schon ziemlich wohl. Mittlerweile gewöhne ich mich auch an die neue Umgebung. Denn einiges ist anders. Sei es der chaotische Verkehr, die fehlende Seife oder das fehlende Klopapier auf den Schultoiletten (und anscheinend auch an den meisten sonstigen öffentlichen Orten), die so fremd klingende Sprache, die mir noch unbekannten Schriftzeichen UND natürlich das Essen.

Nach einer kurzen Eingewöhungsphase (1 Tag) bin ich auch schon gut im Schulaltag eingebunden und „versuche“ zu Unterrichten. In den höheren Klassen klappt das mit der „Konversation“ auch, aber  z.B. in der ersten Klasse siehts schon schwieriger aus. Meist schauen die Kinder mich nur entgeistert an und drehen sich zu ihrer eigentlichen Lehrerin um, weil sie nicht verstehen, was ich mit ihnen machen möchte. Aber das wird schon. Morgen ist in der zweiten Klasse das „ABC-Fest“, weil die Kinder jetzt alle deutschen Buchstaben kennen und auch schreiben können. NUn beginnt für sie endlich der Deutschunterricht. Es ist so niedlich wie sie versuchen deutsche Lieder zu singen.

Insgesamt stehen auf meinem Stundenplan 8h Unterricht von der 1. bis zur 5. Klasse. Jeweils 4 in Deutsch und Englisch. Da ich aber in den letzten Tagen schon ausserplanmäßig für einige Lehrer eingesprungen bin, schätze ich mal, dass es nicht bei den 8h bleiben wird.

Frühs kann ich immer mit meiner Gastfamilie zur Schule fahren, da mein kleiner Gastbruder Zorigoo dort in die erste Klasse geht. Er kommt mit seinen Vokabelkärtchen auch täglich zu mir um deutsch zu üben.. Nachmittags muss ich dann den Bus nehmen, was für mich noch ein Abenteuer ist. An den Bushaltestellen gibt es nämlich keine Aushänge und auf den Bussen stehen für mich nur unverständliche Buchstaben und Zahlen. Heute habe ich es aber mit Hilfe einer Lehrerin geschafft in den richtigen Bus einzusteigen :). Da das auch das einzige öffentliche Verkehrsmittel in Ulan Bator ist, sind die auch immer entsprechend voll.

Gestern habe ich mich das erste Mal mit Svenja und Lena getroffen, die hier schon ein halbes Jahr als Kulturweitfreiwillige an anderen Schulen arbeiten. Natürlich konnte ich mir noch nichts von dem behalten, was sie mir gezeigt haben, außer dem großen Platz (Sukhbaatarplatz) im Zentrum der Stadt mit dem Parlamentsgebäude. Aber das ändert sich hoffentlich nach dem Wochenende. Denn bis jetzt hatte ich noch nicht so viel Zeit die Stadt zu erkunden. Mir erscheint sie noch riesig, obwohl alle sagen, sie sei sehr „überschaubar“.

Und so kalt, wie ich dachte ist es auch nicht. Meine Winterboots musste ich noch nicht einmal anziehen. Nur an einem Morgen war es etwas frisch, aber dafür scheint hier jeden Tag die Sonne und wenn ich vor der Wohnung meiner Gastfamilie stehe, kann ich sogar die ersten Berge sehen.

Achso, in der Cafeteria der Schule konnte ich schon die ersten mongolischen Gerichte probieren. Bis jetzt finde ich eigentlich alles sehr lecker. Aber überall ist eben Fleisch enthalten.

Und nein Nils. Ich habe noch kein Yak gegessen. Zumindest nicht soweit ich wüsste :). Dafür habe ich spannende Entdeckungen im Supermarkt gemacht:

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