Archiv für den Monat: Mai 2013

Kaltes klares Wasser?!

Nachdem ich heute Abend in der Dusche stand und aus irgendeinem Grund kein warmes Wasser kam, dachte ich mir, frag ich doch mal meine Gastmutter, ob sie weiß warum und das häufiger vorkommt. Denn, hingegen aller Erzählungen anderer Freiwillger hier in Ulaanbaatar konnte ich mich bislang glücklich schätzen und hatte keinerlei Probleme in dieser HInsicht. Weder mit Stromausfall noch kaltem Wasser.

Also fragte ich nach. Meine Gastmutter meinte dann, dass es manchmal im Sommer vorkommt, dass in einzelnen Gebieten der Stadt für eine Weile das warme Wasser abgestellt wird um Reperaturen an den Leitungen (oder etwas in der Richtung – da gab es Kommunikationsschwierigkeiten) durchzuführen. Sie war sich aber auch nicht so sicher, ob es daran liegen würde. Also ging sie in den Hausflur und da war tatsächlich ein Aushang.

In den nächsten 15!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!! Tagen wird es in meinem Bezirk kein warmes Wasser geben! Meine erste Reaktion: Fassungslosigkeit. 15 Tage?

Es hat mich ja sowieso gewundert, dass ich bis jetzt in meiner kleinen heilen Welt hier vergleichsweise wenig gespührt habe, dass ich in einem Entwicklungsland bin. Aber es ausgerechnet so in Erinnerung zu rufen, habe ich mir dann doch nicht gewünscht.

Mein erster Versuch mich dieser Herausforderung zu stellen, ist auch beim zweiten Anlauf gescheitert. Ich habe es aber immerhin geschafft, mir die Haare zu waschen. 14 more days to go.. Wir werden sehen wie weit ich komme.

Zu meiner Überraschung hat meine Gastmutter einen nicht benutzten Wasserkocher vorgekramt, den ich zur Not auch benutzen kann..Und außerdem sind wir immernoch in der Mongolei, das heißt, wenn 15 Tage angesetzt sind, können daraus leicht nur 3 Tage werden, oder im schlimmsten Fall ein Monat..

ENDLICH! Ich habe mein Visum für China. Jetzt kann hoffentlich nichts mehr schief gehen. Nachdem ich gefühlte Wochen gebraucht habe, um alle Unterlagen für die Visumsbeantragung zu beschaffen, hat dann doch alles reibungslos geklappt und ich wurde vorigen Montag sogar von einer Angestellen der Konsulatsabteilung für meine gute Vorbereitung gelobt! Heute konnte ich das Visum dann abholen. Vorher sollte ich noch die 30$ Gebühren bei einer Bank bezahlen. Wohl gemerkt: in $$$. Als ich in der langen Schlange am Schalter stand, hat mich ein netter Sicherheitsmann aber in die Büroräume geführt, wo eine andere Angestellte meinen Antrag bearbeitet hat. Und das ganze, ohne dass ich vorher Tugrik in Dollar tauschen musste. Keine Ahnung wie die Uhren hier ticken.. Nachdem ich das Visum in der Hand hatte, hat mir ein anderer Deutscher erzählt, dass er gleich zwei Visa mit einmal beantragen konnte und dass er für das zweite Visum keinerlei Unterlagen vorlegen musste. Wie kann das gehen? Hätte ich das vorher gewusst. So muss ich in einem Monat den ganzen Spaß wieder erledigen. Für das Visum der Pekingreise im August. Naja, jetzt weiß ich wenigstens wie es geht..

Shanghai, ich komme 🙂

Brötchen und Ei

Heute haben wir in der Deutschgruppe der zweiten Klasse ein deutsches Frühstück gemacht. Entstanden ist die Idee dafür aus reiner Verzweiflung, weil ich endlich mal irgendetwas anderes mit den Kindern machen wollte als schreiben, malen oder Bingo spielen.

Seit letzter Woche wurden die Schüler auf dieses „Ereignis“ eingestimmt. Sie sollten Bilder von Lebensmitteln mitbringen, um ein Plakat zu gestalten und die Vokabeln nochmal zu wiederholen und wir haben eine Einladung für die Eltern geschrieben, die auch teilnehmen konnten. Schon beim Einladungen Schreiben oder dem Zeigen der Bilder, die sie ausgeschnitten hatten. waren die Kinder total aufgeregt. Süß 🙂

Das Plakat der LebensmittelJedes Kind sollte natürlich auch was zum Frühstück beitragen und so gab es heute viele leckere Sachen zu essen: Brötchen und Brot von einem deutschen Bäcker (!!!), Marmelade, Käse, Obst und Gemüse, Joghurt, Milch, Cornflakes, Säfte… In der ersten Unterrichtsstunde haben wir alles vorbereitet. Die Schüler saßen ganz ungeduldig auf ihren Plätzen und konnten es gar nicht abwarten endlich mit dem Frühstück anzufangen. Lautes Gebrabbel war aus allen Ecken zu hören. Als dann aber zur zweiten Stunde einige andere Lehrer und die Eltern dazu kamen, wurde es total still. Brav haben die Kinder ein Willkommenslied gesungen und ich hab versucht zu erklären, was wir in den letzten Unterrichtseinheiten gemacht hatten.

Das Frühstück

Auch beim Frühstücken war es total leise. Die Kinder haben sich gar nicht getraut miteinander zu reden. So war jedenfalls mein Eindruck. Jeder saß auf seinem Platz und hat schweigend vor sich hingekaut. Das hätte ich mir anders gewünscht. Aber naja. Nach dem Essen sollten die Kinder dann noch erzählen, was sie denn gegessen haben. Das hat erstaunlich gut geklappt. Und dann war es auch schon vorbei.

Ich glaube, dass es auch ganz gut bei den Lehrern und Eltern ankam, zumindest haben sie sich alle bedankt.

Leider konnte die Deutschlehrerin der Klasse nicht dabei sein, weshalb ein Grund, warum wir das Ganze veranstaltet haben, ein wenig unterging. Denn anscheinend frühstücken hier viele Kinder nicht oder nur selten zuhause und müssen dann mit leerem Magen die ersten drei Stunden überstehen. Ich habe zwar versucht, dass etwas anklingen zu lassen, aber da ich einen Übersetzter brauchte, kann ich nicht sagen, was davon sein Ziel erreicht hat.