Mein Wochenende war fantastisch. Nein, eigentlich fing die Woche schon ziemlich fantastisch an, denn am Mittwoch hatte ich frei, denn der 23. April ist in der Türkei Feiertag, denn es ist der Tag der Kinder.
Außerdem machte sich schon die ganze Woche über eine Wiedersehensfreude breit, da ich kommendes Wochenende nach Deutschland fliegen werde. Da eine meiner beiden liebsten Studienfreundinnen heiraten wird, hatte ich mir diesen Tag schon bei meiner Abreise rot im Kalender angestrichen und werde ihn natürlich auch einhalten. Also habe ich Karfreitag und Ostermontag gearbeitet (deswegen kam bei mir auch bis auf die 10 Eier, die ich bunt gefärbt hatte keine richtige Osterstimmung auf) und nehme mir diese Tage nun über den 1.Mai (der übrigens auch in der Türkei der Tag der Arbeiterbewegung und somit frei ist) und mache mir ein schönes verlängertes Wochenende in Deutschland.
Okay, nun zurück zum Wochenende und dem eigentlichen Grund, warum ich so weit ausgeholt habe: Was brauche ich nun also wenn ich zur Hochzeit eingeladen werde? Genau! Ein schönes Kleid. Und wo kann man das besser kaufen als in Istanbul! Also ging es am Samstag zusammen mit zwei lieben Kolleginnen ab nach Pendik und dort im Zickzacklauf über die Straße von einem Geschäft in das nächste. Und das spielte sich dann ungefähr immer so ab:
Ich betrete das Geschäft und frage nach kurzen Kleidern. Die Antwort der Verkäuferin daraufhin: „Nein, das geht nicht. Du bist doch so groß, du musst ein langes Kleid anziehen!“ Ich versuche daraufhin zu erklären, dass ich dieses Mal aber lieber ein kurzes Kleid kaufen möchte. Daraufhin die erneute und energische Antwort der Verkäuferin: „Aber du bist doch so schön groß und blond, du musst ein langes Kleid anziehen.“Ich weiß zwar immer noch nicht so genau was die Haarfarbe mit der Länge des Kleides zu tun hat, aber irgendwann hatte ich dann ein kurzes Kleid mit mir in der Kabine und als ich rauskam waren die Hände der Verkäuferin auch schon unter dem Kleid und zerrten gleiches in die richtige Position. Nachdem ich dann feststellte, dass es vielleicht doch nicht das richtige Kleid ist und ich mich von meinen Kolleginnen zu ihrem! Spaß auch noch als Barbie verkleiden lassen mussten, da sie fanden dass ich in einem pinken Kleid ja wirklich besonders lustig aussehe, verließ ich das Geschäft und probierte mein Glück in dem nächsten Geschäft, dass ja glücklicherweise auch nur drei Schritte weiter lag.
Dank der vielen Bemühungen, die die Verkäuferinnen aufbrachten, habe ich dann tatsächlich ein tolles Kleid gefunden und freue mich nun umso mehr auf Deutschland, die Hochzeit und viele meiner Lieben wiedersehen zu können…