In dieser Woche hatte ich Ferien, also war der logische Schluss daraus, dass ich mir eine neue Seite der Türkei anschaue. Meine liebe Mitbewohnerin hatte schon lange zusammen mit Freunden geplant nach İzmir zu fliegen und ein paar Tage an der türkischen Ägäis zu verbringen. Dazu hat sie mich eingeladen und ich habe natürlich „JAAAAAAAA“ gesagt. So machten wir uns zu siebt auf und man könnte jetzt sagen, wir hätten uns einfach ein paar Haufen alter Steine angesehen, wir haben aber viel mehr getan als nur das:
Los ging es am Samstag mit dem Flug nach İzmir, dort haben wir dann noch eine Runde an der Uferpromenade gedreht und am nächsten Tag ging es dann mit dem Bus nach Bergama. Die Stadt liegt heute dort, wo in der Antike Pergamon seinen Sitz hatte und wir machten uns auf die Überreste der damaligen Zeit zu erkunden. In dem historischen Ort soll das Pergament erfunden worden sein, daher auch der naheliegende Name. Am Sonntag erkundeten wir noch das Asklepieion. Dabei handelt es sich um ein Stätte die zu Ehren des Gottes Asklepios (Gott der Heilkunst) errichtet wurde.
Unsere Pension in Bergama war toll. Wir waren die einzigen Gäste und der Wirt hat uns am ersten Abend vom lokalen Fischhändler Fisch und Meze liefern lassen, den wir dann abends genießen konnten. Die Zimmer waren alle sehr liebevoll eingerichtet und der Garten war schön. Die gesamte Pension war von familiärem Flair erfüllt, dass wir so richtig genießen konnten.
Den Montag reservierten wir uns dann ausschließlich für die Akropolis von Pergamon. Dort bewunderten wir unter anderem das wohl steilste Theater und die Reste des Zeus und Athema Tempels, dessen Altar heute im Pergamon Museum in Berlin steht.
Nachdem einige von uns den Abend im Hammam ausklingen ließen, widmete ich mich endlich dem liebsten Zeitvertreib der Türken: Tavla spielen. Oder auch Backgammon. Ich wollte es schon die ganze Zeit lernen und nun kann ich es auch und muss sagen, dass es wirklich Spaß macht und ich verstehen, warum viele Menschen ihren Tag damit verbringen im Cafe bei einem Gläschen Cay eine Runde zu spielen.
Am nächsten Morgen ging es dann weiter nach Selçuk. Den Rest des Tages verbrachten wir dann in dem kleinen Bergdort Sirinçe und wanderten in den Bergen ein bisschen herum, bevor wir dann abends zufällig die Herberge einer sehr freundlichen alten Dame fanden, bei der wir bei herrlichstem Ausblick Essen konnten.
Den nächsten Tag verbrachten wir dann damit Ephesos zu erkunden. Dort war eindeutig zu merken, dass wir nicht allein unterwegs waren und obwohl wir schon sehr früh dran waren, war es sehr voll. Trotz alle dem war es sehr beeindruckend zumal es eines der sieben Weltwunder beherbergte: den Tempel der Artemis. Leider ist davon heute nur noch eine einzige Säule erhalten.
Und am Mittwoch ging es dann zurück nach Izmir und das auch gleich mit einer Premiere für mich: Zugfahren (also in der Türkei). Oftmals sind die Strecken besser durch Busse zu erreichen, aber hier bot es sich besser an mit dem Zug zu fahren, dass war nicht nur billiger, sonder auch schneller. Aber was soll ich sagen: es war nicht anders als eine Zugfahrt in Deutschland.
In Izmir spazierten wir dann nur noch ein wenig über den geraden schließenden Basar und aßen Kumpir (gefüllte Ofenkartoffeln), bevor wir dann am Donnerstag den Rückflug nach Istanbul antraten. Nun haben wir noch Besuch und in unserer WG ist ordentlich was los. Aber das ist auch gut so.
















