Wer hat an der Uhr gedreht?

Am Samstag (29.03) fand in unserer Schule eine Weiterbildung zu dem Thema „Kooperatives Lernen im Deutschunterricht“ statt. Nach einem ersten Vortrag von Prof. Dr. Heiniger, der für mich persönlich sehr motivierende und inspirierende Worte fand, haben sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer in Workshops zusammen gefunden und sich intensiver mit dem Thema auseinandergesetzt. Auch die Deutschlehrerinnen und -lehrer unserer Schule haben von ihren bisherigen Erfahrungen mit kooperativen Lehr-und Lernmethoden berichtet.

Am Sonntag drauf fanden in der Türkei die Kommunalwahlen statt. In dem Rest der Welt wurde dabei in der Nacht von Samstag auf Sonntag die Uhr auf Sommerzeit umgestellt. Nicht so aber hier. Damit die Wähler nicht verwirrt sind und keiner vor einem geschlossenen Wahllokal steht, wurde in der Türkei die Uhr erst in der Nacht von Sonntag auf Montag umgestellt. Das führte nicht nur zu Verwirrungen meinerseits, auch die Flughäfen hatten mit erheblichen Problemen zu kämpfen. Und auch die polnische Schülergruppe inklusive Lehererinnen, die gerade zu Besuch waren, waren etwas verwirrt und kamen zu unserem gemeinsamen Ausflug am Montag etwas zu spät. Eine Gruppe aus Warschau war eine Woche zu Besuch und am Montag unternahmen wir gemeinsam einen Ausflug nach Polonezköy. Das Dorf wurde von polnischen Aussiedlern vor ca. 200 Jahren gegründet und auch heute sprechen dort noch viele Menschen polnisch. Wir besichtigten die katholische Kirche des Dorfes, den Friedhof und das Museum, welches liebevoll hergerichtet wurde. Der Dorfvorsteher gab sein Wissen jeweils auf türkisch und auf polnisch an die Schülerinnen und Schülern weiter.

Polonezköy

Polonezköy

Im Heimatmuseum

Im Heimatmuseum

Kirche in Polonezköy

Kirche in Polonezköy

Außerdem haben die beiden Austauschklassen noch Ausflüge zu der Blauen Moschee, der Zisterne, dem Hippodrom, Eyüp uvm. unternommen. Dabei haben ältere Schülerinnen und Schüler den Teil der StadtführerInnen übernommen und über die wichtigsten Attraktionen kurze Informationen an alle weitergegeben.

Neben der polnischen Partnergruppe war gleichzeitig auch eine Schülergruppe aus Marburg in Istanbul, die am Dienstag in der Schule war und sich im Austausch mit einer unser 10. Klassen über Roxelane (Hürrem Sultan) informiert hat. An dieser Stelle ein Appell an alle Leserinnen und Leser: Hier kann jede/r sich einmal mit osmanischer Geschichte auseinandersetzen. Es ist sehr lohneswert und interessant.
Am Donnerstag fabd dazu auch ein zweiter Teil statt und die beiden Gruppen haben sich gemeinsam die Süleymaniye Moschee angesehen (Süleyman war ein Sultan und Roxelane ist von einer Sklavin zu seiner Frau aufgestiegen).

Die Wahl am Sonntag führte dazu, dass alle Schulen am Montag frei hatten, da die Wahlen oft in Schulen stattfinden und dadurch ein organisatorischer Aufwand entsteht, der seine Zeit bedarf. So unternahm ich also am Sonntag einen Ausflug und entdeckte noch eine neue Seite von Istanbul. Nachdem ich die Prinzenmoschee besuchte, die fast menschenleer war, schaute ich mir noch das Aquädukt an, dass schon zu Römischer Zeit Wass aus dem Belgrader Wald in die Stadt brachte und somit die Versorgung sicherstellte. Nach einigen Kletterkünsten gelang es mir dann auch das Aquädukt zu erklimmen und den Blick von dort oben zu bestaunen. Der Gang nach unten sorgte dann nicht nur bei meinen beiden Begleiterinnen für erhebliches Amüsement sondern auch bei den Bewohnern. Nagut, daran muss ich also noch arbeiten …

In der Prinzenmoschee

In der Prinzenmoschee

Prinzenmoschee von außen

Prinzenmoschee von außen

Aquädukt

Aquädukt

Auf dem Aquädukt

Auf dem Aquädukt

Die Prinzenmoschee vom Aquädukt aus

Die Prinzenmoschee vom Aquädukt aus

Eine Moschee aus Holz

Eine Moschee aus Holz