Wir sind gekommen, um zu bleiben.

Neun Uhr fünf. Diese Zeit kennt jeder Türke und jede Türkin. Denn nämlich genau um 9.05 Uhr ist Atatürk am 10. November 1938 gestorben. Und deswegen gibt es jedes Jahr am 10. November um 9.05 Uhr eine Schweigeminute. Zu dieser Zeit dröhnt eine Sirene durch das Land und alle Autos bleiben stehen, die Passagiere steigen aus, alle Busse halten an und alle Passanten bleiben stehen und gedenken dem Gründer der Republik. Die Schiffe auf dem Bosporus und die Autos hupen – eine Minute lang. Leider konnte ich mir dieses Szenerie nicht live anschauen, da ich zu einer feierlichen Zeromonie in der Schule war, aber dieses Video verdeutlicht ganz gut, wie es um 9.05 am 10. November jedes Jahr zugeht: www.youtube.com/watch?v=AjvOuHnmooA

In der Schule fanden sich dann also alle Schülerinnen und Schüler und alle Lehrerinnen und Lehrer vor der Atatürk Gedenktafel ein, um Blumen davor niederzulegen. Danach hörten wir noch eine Rede Atatürks und dann gingen die Sirenen los und die Schweigeminute begann. Danach wurde die Nationalhymne gesungen, bevor das Programm in der Aula weiterging. Dort gab es dann eine Ansprache unserer Direktoren, eine Rede über die Rolle der Frau vor und nach der Republikgründung und Vorträge von Schülerinnen und Schülern über Atatürk und die Wissenschaft, Atatürk und die Kunst und Atatürk und die Sprache und Kultur. Zu dieser Veranstaltung kamen wir alle in schwarz gekleidet.

Als Erinnerung an diesen Tag stehen auch noch heute alle Uhren im Dolmabahçe-Palast auf 9.05 Uhr, denn dort ist Atatürk zu jener Zeit gestorben.

Ein paar Tage vor diesem Trauertag gab es allerdings etwas zu feiern: meinen Geburtstag. Der war wirklich wunderschön, denn ich habe von meiner lieben Mitbewohnerin eine wunderbare Schokokremtorte geschenkt bekommen und eine Einladung ins Ballett. Der Geburtstagstisch war schön gedeckt und der Tag fing toll an. Dann habe ich für meine Kollegen und Kolleginnen in der Schule eine Runde selbstgemachten Kuchen ausgegeben und alle haben sich sehr gefreut. Sie haben sich sogar so sehr gefreut, dass sie gleich einfach noch eine Torte bestellt haben und so standen nach Schulschluss alle Lehrerinnen und Lehrer im Lehrerzimmer und haben mir ein Ständchen gesungen und ich durfte die nächste Torte anschneiden. Aber noch nicht genug mit der Tortenschlacht. Als ich am Freitag meinen Geburtstag ein wenig feierte und wir gleich noch eine kleine Einweihungsfeier daraus machten, brachten mir meine Gäste die nächste Torte… Mhhh das war ein tortenreicher Geburtstag. In diesem Sinne,vielen Dank noch einmal an alle die an mich gedacht haben und für alle Torten natürlich!

Torte Nummer... oh welche war es gleich noch?

Torte Nummer… oh welche war es gleich noch?