Yeşil Bursa – Grünes Bursa

Am Wochenende habe ich meinen ersten Ausflug außerhalb von Istanbul unternommen. Am Samstag morgen ging es mit dem Bus nach Bursa. Mit dem Bus zu reisen ist in der Türkei eine günstige und beliebte Variante. Es ist auch wirklich eine bequeme Variante. Während der Fahrt bekommt man als Fahrgast dann auch ein Getränk (vorzugsweise natürlich den hier sehr beliebten schwarzen Tee) und Kekse serviert. Dann geht also der Busbegleiter mit einem kleinen Wägelchen durch die Gänge und verteilt alles. So ähnlich wie im Flugzeug. Und bei längeren Strecken gibt es dann auch Frühstück. Das Wochenende hat also schon einmal sehr gut begonnen.

Angekommen in Bursa brachten wir unsere Sachen dann erst ins Hotel bevor wir uns auf den Weg in die Stadt machten. Bursa war früher eine Hochburg des Seidenhandels und auch der Seidenverarbeitung. Deswegen gibt es dort auch heute noch auf dem Kozan Hanı (Kokon Basar) viele Läden, die Tücher, Schals und Stoffe verkaufen. Es war also ein wahres Paradies für mich. Die Stoffe schimmerten in allen Farben und ich konnte nicht an mich halten, ich musste immer über die Stoffe streichen. Natürlich konnte ich auch insofern nicht an mich halten, als das ich die Läden dann mit etlichen Tüten und etlichen Tüchern verließ.

Ein Blick in den Han

Ein Blick in den Han

Tücher, Tücher, Tücher...

Tücher, Tücher, Tücher…

Bursa hat seinen Beinamen „Grünes Bursa“ dadurch, dass es dort ein Mausoleum (Yeşil Türbe) gibt, welches durch die grün-türkisen Fliesen hervorsticht. Da Bursa auch einmal Hauptstadt des osmanischen Reiches war, ist das Mausoleum Grabstätte einiger Sultane. Direkt gegenüber der Yeşil Türbe gibt es auch die Yeşil Camii (Grüne Moschee). In der Nähe haben wir dann Iskender gegessen. Ein typisches Gericht für Bursa. Kebab Fleisch wird mit Brot und Joghurt serviert und dazu gibt es einen Salat. Fleisch mit Joghurt zu essen klingt erst komisch, schmeckt aber sehr gut, wie ich finde.

Yeşil Türbe

Yeşil Türbe

Ornament im Mausoleum

Ornament im Mausoleum

Mausoleum

Mausoleum

Und abends gab es dann noch ein Highlight: mein erster Besuch im Hammam, dem türkischen Bad. Bursa war schon bei den Römern berühmt für seinen heißen Quellen, sodass ich diese auch gleich nutzen musste. Die Athmosphäre im Hammam war ähnlich der in der Sauna in Deutschland. Wie haben den Eintritt und die sogenannte Kese bezahlt. Zuerst weicht man seinen Körper eigentlich erstmal ein. Dazu übergießt man sich mit warmen Wasser oder kann auch in Becken, die mit heißem Wasser gefühlt sind, entspannen. Dann folgt die sogenannte Kese. Die kann man entweder selber machen oder auch von Mitarbeiterinnen machen lassen. Im Hammam befinden sich auch immer große warme Steine, auf denen man liegen kann. Da lag ich dann also und wurde mit einem Lappen abgerubbelt. Und abruppeln trifft es wirklich ganz gut. Im trockenen Zustand fühlt sich der Lappen ganz normal an, sobald er aber mit Wasser in Kontakt kommt, fühlt er sich ein bisschen an wie Schleifpapier. Und so wurde mir die ganze alte Haut runtergerubbelt. Danach wurde ich mit einer herrlich riechenden Zitronenseife eingeseift. Wenn man beschlossen hat, dass man genug eingeweicht ist und die Haut schrumplig genug geworden ist, kann man in einem Ruheraum noch kurz entspannen. Nach dem Hammambesuch habe ich geschlafen wie ein Baby (ok, vielleicht war es auch das Bier, das wir abends noch im Hotel getrunken haben, was sein übriges getan hat).

Am Sonntag haben wir dann noch einen Ausflug in ein osmanisches Dorf in der Nähe von Bursa gemacht.

Cumalıkızık ist schon 700 Jahre alt und vom Aufbau noch so erhalten, wie es die Osmanen hinterließen. Das Wetter war wundervoll und so schlenderten wir bei strahlendem Sonnenschein durch die Gassen und holperten über das Kopfsteinpflaster und schauten den Dorfbewohnern zu, die eingemachtes Obst, Marmelade, Brot, Nudeln oder Honig  verkauften. Die Häuser sind schief und bunt und die Atmosphäre war einfach schön. Auch hier gab es überall Kastanien, die auch schon in Bursa an jeder Ecke verkauft wurden. Geröstete Kastanien gibt es auch in İstanbul an jeder Ecke. Die gab es dort natürlich auch, aber zusätzlich gab es sie noch in Sirup  eingelegt oder auch mit Schokolade überzogen.

Der Markt in Cumalıkızık

Bunte Häuser

Bunte Häuser

Die Kastanien gibt es hier säckeweise

Die Kastanien gibt es hier säckeweise

Der Wein rankelt sich an vielen Häusern entlang

Der Wein rankelt sich an vielen Häusern entlang

Selbstgemacht Marmelden können gekauft werden

Selbstgemacht Marmelden können gekauft werden

Hier können die Kastanienköstlichkeiten gekauft werden

Hier können die Kastanienköstlichkeiten gekauft werden

Wir sind auf dem Dorf: Der Trecker steht vor der Moschee

Wir sind auf dem Dorf: Der Trecker steht vor der Moschee

Ein Blick in die Gassen

Ein Blick in die Gassen