İyi Kurban Bayramı

Ich weiß, mein letzter Eintrag ist schon eine Weile her. Das liegt nicht etwa daran, dass ich nichts zu erzählen hätte, ganz im Gegenteil. Ich habe nur sehr lange überlegt, wie ich diesen Blogeintrag am besten formuliere. Vom 15.10. bis 18.10. war Kurban Bayram, das Opferfest und das wohl wichtigste Fest im muslimischen Glauben und mit 4Festtagen wohl auch das längste.

Der Hintergrund des Festes ist, das Ibrahim sein Gottvertrauen bestätigen sollte, in dem er seinen Sohn opferte. Als Gott die Bereitschaft erkannte, wurde Ibrahim von der Probe erlöst und sein Sohn durfte leben. Daraufhin opferten die beiden voller Dankbarkeit einen Widder. Eine ähnliche Geschichte findet sich übrigens auch in der Bibel wieder und ist unter der Opferung Isaaks bekannt.

Heute wird deswegen traditioneller Weise auch noch ein Tier geopfert. Jeder der sich sich finanziell leisten kann, sollte ein Tier schlachten und das Fleisch unter den Armen verteilen. Ich konnte nicht genau herausfinden, wie viel von dem Fleisch verschenkt werden soll. Ich habe Angaben zwischen einem Drittel bis zur Hälfte des Tieres gehört.

Und nun kommt der Teil, bei dem ich lange überlegt habe, wie ich das Ganze aufschreiben soll. Wem jetzt beim Lesen vielleicht schon ein kleiner Schauer über den Rücken gelaufen ist, als er daran dachte, wie ein Tier geschlachtet wird, dem empfehle ich den nächsten Teil nicht zu lesen…

Ich hatte nun also erfahren, wo ich mir hier in Istanbul anschauen konnte, wo die Tiere geschlachtet werden. Ich war bereits bei der Eyüp-Moschee gewesen, die ja auch ein Walfahrtsort ist und natürlich an Feiertagen auch gut besucht ist. Weinige Gehminuten von dort entfernt, war also ein Schlachthaus. Der Geruch führt mich schon dorthin, denn man konnte sich direkt vor dem Gebäude zunächst sein Tier aussuchen. Ich hatte schon in den Tagen vor Kurban Bayram zusammengezimmerte Ställe gesehen, in denen zahlreiche Tiere wohnten. Einige hatten schon Nummern auf ihr Fell gesprüht bekommen. Das hieß also sie waren bereits verkauft worden. Auch trugen einige Tiere ein Tuch um ihre Hörner gebunden. Was das zu bedeuten hatte, wusste ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht.

Einige Schritte weiter, stand ich dann also schon in der Schlachthalle. Viele andere Leute beobachteten auch, wie die Tiere geschlachtet wurden, auch viele Kinder waren dabei. Ich stand auf einer Erhöhung, so dass man runter in die Halle gucken konnte. Und dort ging es auch schon ziemlich zur Sache. Die Leute standen in einer für mich nicht ganz erklärlichen Weise in einer Schlange mit ihrem Tier in der Schubkarre und warteten, dass einer der Metzger ihre Nummer aufrief. Und dann ging es ziemlich schnell: Wurde die Nummer erst einmal aufgerufen, wurde das Tier hingelegt, getötet, enthäutet, ausgenommen und in Einzelteile zerlegt. Das Tuch, dass einigen Tieren vorher um die Hörner gebunden wurde, wurde ihnen dann um die Augen gebunden, wahrscheinlich um sie zu beruhigen. Zu erwähnen ist an dieser Stelle noch, dass die Tiere, durch das Schächten sterben. Dabei sterben die Tiere mit einem Schnitt durch die Kehle und bluten aus. Das ist auch die übliche Schlachtung bei koscheren Tieren, in Deutschland aber verboten. Zugegeben, ich fand diesen Schritt der Schlachtung am schlimmsten, da die Tiere nicht sofort sterben, sondern noch einen Todeskampf erleiden, der furchtbar mit anzuschauen ist. Nun habe ich noch nie in einer deutschen Schlachthallte gestanden, dennoch stelle ich mir den restlichen Vorgang genauso vor, wie ich ihn gesehen habe. Als das Tier dann in seine Einzelteile zerlegt war, wurde das Fleisch in weiße Plastiktüten verpackt, die Nummer des Käufers wurde wieder aufgerufen und dieser konnte das Fleisch dann mit nach Hause nehmen.

Die restlichen Tage von Kurban Bayram verbringt man traditioneller Weise im Kreise seiner Familien. Davon habe ich leider wenig mitbekommen. Einige Geschäfte blieben die Zeit über geschlossen, aber ansonsten war kaum eine Veränderung zu bemerken.

Die Tiere leben in Ställen.

Die Tiere leben in Ställen.

Die Tiere können ausgesucht werden. Einer der Widder links hat ein Tuch um die Hörner gebundne.

Die Tiere können ausgesucht werden. Einer der Widder rechts hat ein Tuch um die Hörner gebunden.

Die Menschen warten, dass die Nummern aufgerufen werden.

Die Menschen warten, dass die Nummern aufgerufen werden.

(M)ein Blick in die Halle.

(M)ein Blick in die Halle.

Das Fleisch wird nach Hause gebracht und verteilt.

Das Fleisch wird nach Hause gebracht und verteilt.

Ein Gedanke zu “İyi Kurban Bayramı

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