Ich habe Hunger! Die Vorbereitungszeit in der Jugendherberge hat mich auf einen zweistündigen Fütterungsrhythmus eingestellt. Es ging los mit Frühstück um acht, die erste Kaffepause gab’s dann halb elf, halb eins stand Mittagessen auf dem Programm und halb drei die zweite Kaffepause, in der wir Freiwilligen wie die Tiere auf die Kekse stürzten und um halb sieben hieß es dann „Zeit fürs Abendbrot“. Und nun? Jetzt muss ich an mir halten und wieder zurück zu einem normalen Essverhalten finden unter anderem auch, weil ich das ganze Gewicht, was ich zugenommen habe (ja, die Kekse sind schuld, nicht ich) auch wieder loswerden muss!
Bei der Ankunft im Reisebus dachte ich noch „Was wollen die bloß die ganzen zehn Tage mit uns machen?“, am neunten Tag dachte ich dann „Wie, ich muss schon packen?“. Die Zeit verging wie im Flug, das lag aber auch daran, dass ich das Glück hatte mit lieben Menschen in einem Zimmer wohnen zu dürfen und auch zusammen in einer Homezone zu sein. Die Homezone ist eine Kleingruppe, in der wir Freiwilligen uns dann mit Themen wie Kultur, Hoffnungen, Ängsten und Befürchtungen, die Position als Freiwillige/r im Gastland, das Verhalten in Konfliksituationen und vielem mehr beschäftigt haben. Man mag es auf den ersten Blick auf den stressigen Ernährungsplan gar nicht denken, aber wir hatten in der Homezone dann auch noch die Aufgabe ein Projekt durchzuführen. Am Samstag und Sonntag wurden dann viele dieser Projekte präsentiert und durchgeführt. Meine Homezone hat sich dafür entschieden, die Freiwilligen ein bisschen glücklicher zu machen und hat deswegen auf dem ganzen Gelände nette Botschaften verteilt. So hingen am Spiegel Nachrichten wie „Du siehts heute aber hübsch aus“ (du übrigens auch, ja du da vor dem PC), „Klasse Typ/Mädchen“, jeder Freiwillige konnte sich eine Portion Glück oder Liebe mitnehmen und wir verteilten auch „Ein Herz für Freiwillige“. Da alle Projekte unter dem Thema „Nachhaltigkeit“ standen, haben wir für alle Botschaften das Altpapier verwendet, das wir zuvor in der Homezone produziert haben.
Im Moment kann ich nur soviel sagen: Am Sonntag geht mein Flieger und nach dem Vorbereitungsseminar freue ich mich richtig darauf!